Danke auch Dir, lieber Thomas, für diesen Beitrag, der - wie immer - kompetent und sehr
fundiert einen laufenden Diskurs bereichert. So gibt es - auch bezogen auf den laufenden
Thread - kaum eine Chance, mal eben „on the fly“ zu antworten, denn Deine Darlegung will
gründlich verstanden sein; Dazu fehlt mir augenblicklich die Zeit, eben diese Zeit, über
deren Begrifflichkeit wir in diesem Forum ausführlich diskutiert haben.
Nun kommt ein interessanter Aspekt hinzu, als solcher zugreifendes Handeln die Zeit als
trennende Kraft ins Spiel bringt. Bezogen auf benannte Genesis ist das gemäß biblischer
Überlieferung die Entstehung eines „Gewölbes“ mitten im Wasser wodurch Wasser von Wasser
geschieden wurde. Ein Geschehen also, dass Zeit beansprucht: „Es wurde Abend und es wurde
Morgen, der erste Tag“.
Zeit spielt demnach von Anfang an eine entscheidende Rolle im Weltgeschehen. Komisch
eigentlich, wenn Carlo Rovelli behauptet „Time does not exist“, doch konkret will er
damit nur zum Ausdruck bringen, dass die Wahrnehmung von Zeit ein Konstrukt (sic Waldemar)
und keine fundamentale Größe ist. Hier ist Entropie quasi als Zeitmaß geeignet, um den
irreversiblen Prozess allen Werdens und Vergehens zu beschreiben.
Doch gilt abseits menschlicher Wahrnehmung von Zeit - bezüglich Entropie als deren Maß -
das Faktum, dass Entropie nicht beliebig steigen kann, sondern wie in einer geschlossenen
Zeitschleife verläuft, wobei entlang der Schleife jeweils ein Maximum und Minimum
existieren und am Ausgangs- und Endpunkt ein gleiches Maß herrschen muss. Nicht
unkompliziert, diese Zusammenhänge, wie sollte man Menschen vor unserer Zeit verdenken,
dass sie sich den Mitteln der Metaphorik bedienten, um sich ihr Zeitempfinden zu
erklären.
Bester Gruß an Dich und in die Runde!
Karl