Am 29 Dec 2017 um 11:39 hat Rat Frag geschrieben:
Am 10. Dezember 2017 um 01:14 schrieb K. <.@.>:
Nun, da machst Du jetzt direkt ein neues Thema
(im Thema) auf.
Ich mache es dann schnell wieder zu!
Das sehe ich bestätigt durch moderne
Forschungsarbeit,
beispielsweise von Pinker, wobei man davon ausgeht, dass bereits im Embryo
ein evolutionär angelegter genetisch bedingter Aufbau von elementarer
Gehirnstruktur erfolgt.
Ich wollte lediglich der populären Verkürzung widersprechen, die die
Runde macht.
Exakt - daran sollte es uns gelegen sein!
Ganz ungern möchte ich mich auf Personen der politischen und insb. auch populären Szene
beziehen, da wir m.E. unseren gewohnt bewährten Diskussionsstil hier in philweb gefährden
würden (ein Blick in andere Foren genügt zur Abschreckung). Doch manchesmal würde ich
dann doch zu gerne ein Lamento anstimmen, angesichts mir zutiefst leidiger Verkürzung von
gesellschaftlicher Thematik, verkauft (im wahrsten Wortsinne) als Philosophie; vorgeblich
lebensnah, lebendig und dem Elfenbeinturm von Fachwissenschaftlern entrissen, auf IQ und
Lebensstil der Gesellschaft "eingedampft".
Glorreiche Sternstunden der Philsophie! Für mein Dafürhalten populärwissenschaftliche
Gesellschaftskritik, beliebig und oberflächlich, wie ein Patchwork-Teppich über dumpfe
Hirne
von TV-Konsumenten und sinnsuchenden LeserInnen der Boulevardmedien gelegt.
Irgendwie erinnert es mich an Nietzsche, wie er in einem Briefwechsel beklagt:
"Sieh doch zu, daß Du aus dem fatalen kulturwidrigen Preußen herauskommst! wo die
Knechte und die Pfaffen wie Pilze hervorschießen und bald mit ihrem Dunst uns ganz
Deutschland verfinstern werden. - Nicht wahr, wir verstehen uns? Nicht? Und Du nimmst mir
nichts krumm? "
Vieles, was heute an politisch korrekter Gesellschaftskritik (eben auch als Philosophie
verbrämt) daherkommt, scheint mir von neuen Dom-Pfaffen (die alten wähnte ich als
überwunden), von den Medien-Kanzeln gezwitschert.
Ich hoffe, man nimmt mir (vor allem die Preußen unter uns :-) diesen Zwischenruf nicht
krumm und ich wünsche allen ein gutes Neue Jahr!
PS:
Wie ich schon mal schrieb, sehe ich die Aufgabe der
Philosophie auch
darin, Ansichten ohne Rücksichtig auf gesellschaftliche Nützlichkeit,
Öffentliche Meinung usw. zu diskutieren. Also quasi die Wahrheit um
der Wahrheit willen, wenn man das so ausdrücken will. In der
Wissenschaft z. B. kann es auch um Nützlichkeit gehen - man verfolgt
einen Gedanken nicht mehr weiter, weil man (berechtigterweise) davon
ausgeht, dass daraus nichts nützliches mehr folgt.
Für einen Philosophen ist das nicht unbedingt die Antwort.
Ich weiß, dass dieser Gedanke etwas unreif ist. Und Mathematiker
verfolgen ja auch Gedanken, wenn auch auf eine andere Art vielleicht,
konsequent zu ende.
Dieser Gedanke ist keinesfalls unreif. Wir kommen sicher noch darauf zurück.