Am 30.08.2025 um 09:45 schrieb Rat Frag über PhilWeb
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Am Mo., 25. Aug. 2025 um 13:31 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
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Momentan
werden vermehrt Demokratien in Autokratien überführt, zufallsgedingte Gegenbewegungen
bleiben zumindest so lange möglich bis die globalen Zwangsbedingungen zu einschränkend
werden.
Ich weiß jetzt nicht, was das meinen könnte.
Einzelne Populationen vermögen sich in ihren Nischen anzupassen, die Menschheit befindet
sich aber nicht mehr in einer Nische, so dass von Anpassung kaum mehr die Rede sein kann,
sondern nur noch vom bloßen Überleben.
Auch würde ich die Sozialstruktur von Primaten nicht
unbedingt 1:1 auf solche Dinge wie "Demokratien" übertragen. Es gibt nur eine
Affenart, von der wir wissen, dass sie Populationen dieser Größe erreicht: Der Mensch.
Mir ging es nicht um eine 1:1-Übertragung, sondern darum zu zeigen, dass trotz genetischer
Vorgaben ein Verhaltensspielraum bleibt. Um so leichter sollte es Menschen fallen,
Gewohnheiten und Tradtitionen zu überwinden, die ja nicht genetisch determiniert, sondern
bloß erlernt sind. Und mathematisch-dynamische Modelle abstrahieren natürlich so weit,
dass sie für Menschen und Affen gleichermaßen gelten können.
Das Beispiel
aus der Mathematik war schlecht gewählt, da es dort nicht um den Begriff des Beweises
geht, sondern um die verwendete Logik beim Beweisen. Gleichwohl sind die Beweise allen
Mathematikern zugänglich.
Es ging nicht um so etwas wie eine Inkommensurabilität.
Mir auch nicht. Meinem Eindruck nach, hattest Du philosophische Begriffsgymnastik mit
mathematischer Logik vergleichen wollen.
Warum
überhaupt sollten die Lebenswelten einem Nominalismus oder Universalenrealismus genügen?
Folgten die Vertreter des jeweiligen Ismus nicht ihrer jeweiligen Ideologie?
Wenn die Lebenswelten einen Nominalismus entsprechen, also sich ein Individuum mit dieser
Haltung besser zurechtfindet, dann ist es ein starkes Argument für den Nominalismus. In
solchen philosophischen Debatten, aber das weiß hier sicherlich jeder, ist nicht mehr zu
erhoffen als ein schlagendes Argument. Selbst gültige Schlussfolgerungen sind kein Beweis
("Des einen Modus ponens ist des anderen Modus tollens“). Zudem es fast unmöglich
ist, gesicherte Prämissen festzumachen.
Inwieweit Lebenswelten einem Nominalismus entsprechen wird in der Soziolinguistik
untersucht. Philosophisch ist mit Worten und Zahlen zu beginnen, aus denen Strukturen
entwickelt werden können. Die sollten nicht vorgegeben werden.
IT