Einen schönen Gruß an die Liste!
Diesmal möchte ich etwas sagen über einen bestimmten Link:
https://blogandnot-blog.blogspot.com/2010/01/how-not-to-solve-curry.html
(Eine schnelle Einführung in die Thematik bietet der Wikipedia-Link:
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Currys_Paradoxon&oldid=18408…)
Natürlich mache ich mir mit diesen Zitat nicht den gesamten Artikel
oder gar alle Texte auf den Blog zu eigen.
Das, wenn ich es so ausdrücken darf, Killerargument für den
Dialetheismus ist ja, dass er erlaubt, mit solchen Situationen wie den
Lügnerparadox umzugehen ohne dabei jede denkbare Schlussfolgerung wahr
werde zu lassen. In der klassischen Logik dagegen kann man aus einem
Widerspruch im Prinzip alles herleiten.
Als Wermutstropfen erhalten wir dafür eine vergleichsweise unhandliche
und unanschauliche Logik
Wenn der Dialetheismus aber gegenüber einer Aussage wie "Currys
Paradox" ebenso auf technische Hilfsmittel zurückgreifen muss wie ein
Anhänger der klassischen Auffassung, dann scheint mir das Konzept
zunehmend weniger attraktiv.
Wenn der Fehler offenbar wirklich darin liegt, dass eine Sprache
Aussagen über ihre eigenen Wahrheitsbedingungen erlaubt, dann landet
man logischerweise entweder bei Metasprachen oder bei einer Art
Typentheorie.
Eine andere, mögliche Herangehensweise an das Problem, scheint mir von
Hrn. Prof. Dr. Hoyningen vorgebracht worden zu sein:
https://youtu.be/6BmWn0U7r14
Das ist kurzgesprochen die Theorie, dass Aussagen der Form "A and
Non-A" überhaupt keinen logischen Wahrheitswert haben und daraus
nichts folgt.
Zwar müsste ein Dialetheist, um seine Theorie als richtig
darzustellen, auch solche alternativen Erklärungsansätze irgendwie
widerlegen, aber auch diese Alternative muss erklären können, wieso so
etwas wie Currys Paradox auftreten kann.
Wenn eine Form der Typentheorie sowohl das Curry-Paradox als auch den
Lügner besiegen kann, dann ist sie in jedem Fall die "stärkere"
Erklärung und daher vorzuziehen. Stärker meint hier, dass sie mehr
erklärt mit weniger Annahmen.
Natürlich kann auch der Dialetheist seine Idee retten, indem er alle
möglichen Zusatzannahmen trifft. Nur dürfen diese Annahmen nicht
willkürlich erscheinen. Ist die Theorie nur unter willkürliche
Annahmen zu retten, dann ist sie natürlich als Erklärung "schwächer"
als eine Theorie, die ohne willkürliche Annahmen auskommt.
Was denkt die Liste darüber?