Am 17.04.2025 um 01:54 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 16.04.2025
um 18:18 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Dir fällt es offensichtlich schwer, rational zu bleiben, da Du immer wieder unnötig
emotional reagierst. Vielleicht erinnerst Du Dich daran, dass hjn uns einstmals empfahl,
die Argumente des Kontrahenten zunächst stärker zu machen, um sie dann um so wirksamer
kritisieren zu können. Ich sprach nicht von Gottesgesellschaft, wie Du es mir unterstellt
hast, sondern von Gottesstaat. Was könnte ich damit hierzulande gemeint haben? Der hiesige
Staat versteht sich als Verfassungsstaat und in der Verfassung steht, dass sich das
deutsche Volk angeblich auch vor „Gott" diese Verfassung gegeben hat. Zudem wird im
GG der Kirche ein eigenes Kirchenrecht zugestanden, der Staat zieht für die Kirchen die
Steuer ein, finanziert aus Steuergeldern konfessionelle Institutionen, legt per Gesetz für
alle die konfessionellen Feiertage fest — und regelmäßig legen die meisten
Regierungsmitglieder ihren Amtseid auch auf „Gott" ab. Das also meine ich mit
Gottesstaat und auch Du könntest es Dir so gedacht haben. Warum gibt es hierzulande keine
strikte Trennung von Staat und Kirche? Wäre das der Fall, wäre meine Behauptung widerlegt.
So also nochmal zu Deiner absurden Behauptung, dieses Land sei ein Gottesstaat. Mit
dieser Begrifflichkeit verbindet man Staatsformen in Ländern, wo alle Staatsgewalt einzig
in den Händen religiös legitimierter Herrschender liegt. Dementsprechende Beispiele
derartiger Herrschaftsformen muss ich hier nicht explizit angeben, da solche hinreichend
und offensichtlich bekannt sind.
Wenn Du das politische System in Deutschland mit eindeutig demokratischer
Gesellschaftsordnung als Gottesstaat im Sinne einer Theokratie definierst, kann man dieses
nur noch als absichtlich provozierend vorgebrachte Diskreditierung unserer Staatsform
werten.
Moin Karl,
ich habe das politische System in Deutschland nicht als Gottesstaat im Sinne einer
Theokratie definiert. Lies doch einfach mal, was ich geschrieben habe. Wie das Beispiel
Deutschland zeigt, gibt es auch demo- und nicht nur autokratische Gottesstaaten.
Deine unverkennbare Frustration über den jüngsten
Wahlausgang, der Dir zufolge Deiner Präferenz für die Grünen-Partei auch eine persönliche
emotionale Krise eingebracht hat, ist durchaus verständlich. Hier jedoch den zuletzt
gewählten Parteien das Vermögen und insbesondere den Willen zu umweltverträglicher Politik
abzusprechen, ist nichts anderes als reaktionäre Polemik.
Und wieder reagierst Du emotional.
Vor allem jedoch ist dabei Vorbildfunktion gefragt;
Eine durch die Welt reisende Politikerin, die sich ihrem moral-feministischen Appell
folgend eher als grüne Ikone der Kalokagathia präsentiert, scheint mir dem geforderten
Vorbild von nachhaltiger Verantwortung nicht gerecht zu werden. Wie war das noch mit dem
Appell mittelalterlicher Pfaffen: Wasser predigen und selbst den Wein saufen?
Und wieder reagierst Du emotional. Um ein rationales Beispiel zu nennen. Bei einer
Geschwindigkeitsbegrenzung kommt es nicht darauf an, dass eine Politikerin vorbildlich
langsamer fährt, sondern dass es ein Gesetz für alle zur Geschwindigkeitsbegrenzung gibt.
Grüne Doktrin als neue Religion und von von deren
Protagonisten die Welt erklärt zu bekommen, gar noch mittels der Mathematik als
Hilfswissenschaft? Welch unrealistisches Ansinnen! Kein Wunder, dass sich da am anderen
Ende des politischen Spektrums eine dumpfe Gegenwehr auftut, deren intellektuelles
Vermögen ebenso nicht hinreicht, die Lebenswelt als solche in ihrer wirklichen Bedeutung,
ihrer geistigen Potentialität zu begreifen. Ideologen allenthalben, armselige Gestalten,
gefangen in ihren zur Ideologie verkommenen Idealen.
Und wieder reagierst Du emotional.
IT