Zitat RF:
.................
Am Di., 18. Apr. 2023 um 14:22 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Mir scheint es so zu sein, dass wir ständig nach
Naturzusammenhängen suchen, um die Natur besser zu beherrschen. Was hat das mit Verstehen
zu tun?
..................
Das hatte ich geschrieben.
Vielleicht ein Beispiel: Drückt "Wenn Blitz, dann Bumm" so etwas wie Verständnis
aus? Wenn dagegen eine Rechnung erklärt wird, versteht man, wie und warum das Ergebnis
zustande kommt.
Man kann natürlich Worte so und anders gebrauchen und auch im ersten Fall von verstehen
reden, aber dann in einem anderen Sinn als im zweiten.
Claus
Am 23. April 2023 19:32:43 MESZ schrieb "Rat Frag über PhilWeb"
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
>Am Mo., 17. Apr. 2023 um 02:14 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb
><philweb(a)lists.philo.at>lo.at>:
>> Unbenommen diesbezüglich tiefenpsychologischer Forschung und zahlreicher Thesen
zum Phänomen der Emotion, vornehmlich wohl jene von Izard und Plutschik, würde ich Emotion
als basale motorische Erregung sehen, die in erster Linie eine Überlebensfunktion hat und
damit ein entscheidender Faktor in der evolutionären Ontogenese ist.
>
>Darf ich da um mehr Kontext bitten?
>
>> Eine weitere sehr sinnvolle evolutionäre Entwicklung emotionsgesteuerter
Motivationssysteme bei Mensch und Tier ist – auf ersteren bezogen – in der frühkindlichen
emotionalen Entwicklung zu beobachten, die jedoch sehr unterschiedlich ausfallen kann.
>
>Ja, die Tiefenpsychologen beziehen sich auch immer genre auf die
>frühkindliche Beziehungsentwicklung.
>
>> Caroll Izard etwa geht davon aus, Emotionen seien angeboren und werden durch
körperliche, vornehmlich mimische Reaktionen zum Ausdruck gebracht.
>
>Kurzer Einwurf:
>Mein Kenntnisstand (bitte um Korrekt, falls ich falsch liege) sind die
>Emotionen angeboren. Selbst Darwin hat ein ganzes Buch über dieses
>Thema geschrieben.
>
>Am Di., 18. Apr. 2023 um 14:22 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb
><philweb(a)lists.philo.at>lo.at>:
>
Mir scheint es so zu sein, dass wir ständig nach
Naturzusammenhängen suchen, um die Natur besser zu beherrschen. Was hat das mit Verstehen
zu tun?
>
>Dafür müsste man "verstehen" genauer definieren.
>
>> Ein nach wie großes Problem in der wissenschaftlichen Forschung ist die weiterhin
ablehnende Haltung gegenüber Forschenden, die sich mit
>> „nichtstofflichen“ Phänomenen beschäftigen. So etwa Sheldrake mit seiner Theorie
von den morphogenetischen Feldern, die seiner Ansicht nach
>> prägende und steuernde Funktion bezogen auf die organische wie anorganische Natur
haben. Mir war diese Theorie sofort eingängig, weil
>>ich von der formbildenden bzw. gestaltgebenden Funktion von Feldern (welcher Art
auch immer) überzeugt bin.
>
>Das Problem mit morphogenen Feldern ist, nach meiner subjektiven Ansicht:
>1. Es gibt derzeit keinen bekannten physikalischen Mechanismus, mit
>dem ein morphogenetisches Feld (ab hier mF) arbeiten könnte.
>(Wäre aber wissenschaftlich nicht das erste Mal.)
>2. Die Beweise, die die Existenz von mF notwendig machen sollen, sind
>alle auch anders zu erklären oder schwer zu reproduzieren.
>
>> Das immer noch vorherrschende mechanistische Paradigma zur Beschreibung von
Lebensprozessen versucht die Entstehung von Formen
>> (Gestaltgebung) ausschließlich auf molekularer Ebene zu erklären, so etwa auch
mit dem Bezug auf die in allen Körperzellen gleiche
>> DNS, gleichem biochemischen Kompositum und dennoch voneinander verschiedenen
Organen und Gliedern. Das führt geradewegs
>> zurück zu dem hier kürzlich thematisierten Phänomen der Chiralität (die
tiefergehende Erörterung hier steht noch aus.)
>
>Hier muss man zwischen Phylo- und Ontogenese unterscheiden.
>
>Am Mi., 19. Apr. 2023 um 16:56 Uhr schrieb K. Janssen über PhilWeb
><philweb(a)lists.philo.at>lo.at>:
>> jetzt outest Du Dich auch noch als Jünger eines Jesuiten!? Diese Eiferer habe ich
aus dem wissenschaftsgeschichtlichen Seminar zur Aufklärung
>> als geradezu verhasst in Erinnerung behalten.
>
>Wieso, wenn ich fragen darf?
>
>Mir ist natürlich der Ruf der Jesuiten bekannt. Kadavergehorsam und
>"Wenn der Papst sagt, X...".
>
>> In dieser Hinsicht könnte man sie geradewegs ebenso als Skeptiker dieser Epoche
bezeichnen.
>
>Eher die Tradition der Sophisten...
>_______________________________________________
>PhilWeb Mailingliste -- philweb(a)lists.philo.at
>Zur Abmeldung von dieser Mailingliste senden Sie eine Nachricht an
philweb-leave(a)lists.philo.at