Am 05.03.2025 um 23:17 schrieb Karl Janssen über
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Unbenommen dessen ist davon auszugehen, dass hier Teilnehmende weiterhin trefflich mit
dem genuin generischen Maskulinum zutreffend benannt sein werden.
Moin Karl,
ich plädiere für Sprachfreiheit; denn abweichende Wortverwendungen und Satzgestaltungen
zeigen Gewohnheiten und Traditionen auf und können der Aufklärung und Ideologiekritik
dienen. Bezeichnend sind ja bspw. die Bedeutungen von „dämlich" und „herrlich"
oder „Arbeitnehmer“ und „Arbeitgeber“ oder „Neger" und „Weißer“ oder „Jude" und
„Christ". Wie wäre es, wenn Männer maskulin und Frauen feminin und alle dazwischen
wechselnd schrieben? Oder überhaupt wechselnd geschrieben würde? Ich hatte einmal erwogen,
das generische Femininum zu verwenden. Der StuRa der Uni Freiburg hat sich bspw. dagegen
ausgesprochen:
https://www.stura.uni-freiburg.de/gremien/referate/gender/positionierung
<https://www.stura.uni-freiburg.de/gremien/referate/gender/positionierung>
Ich stimme den Schreibenden natürlich zu wenn sie ausführen: „Sprachhandlungen spiegeln
gesellschaftliche Strukturen und Machtverhältnisse wider. Und sie manifestieren und
reproduzieren sie. Es ist üblich, dass in der deutschen Sprache unbewusst das generische
Maskulinum benutzt wird. Diese Konvention ist ein Produkt einer patriarchalen
Gesellschaft, die das Maskulinum zum Universellen erklärt (wie es z.B. im Englischen
„mankind“ sichtbar ist). Es ist wichtig, zu überdenken, was der Gebrauch von Sprache für
Konsequenzen haben kann. Indem wir das generische Maskulinum täglich gebrauchen, werden
patriarchale Machtstrukturen bestätigt und erneuert.“
IT