Der Ethikrat hat sich ja heute für die Einführung einer Impfpflicht, nicht zu verwechseln
mit notfalls zwangsweiser Impfung, ausgesprochen.
Ich finde das vertretbar, wenn von Ungeimpften eine höhere Ansteckungsgefahr und
potentielle Belastung des Gesundheitssystems ausgeht, insbesondere, wenn ein Gast vor der
Tür steht, dem man zutraut, die halbe Gesellschaft lahmzulegen und der in London auch
schon gezeigt hat, daß er das Zeug dazu hat. Ich fände es aber problematisch bei
Ungeimpften, die zu konsequenter Selbstisolation bereit wären, wobei natürlich nichts
gegen Spaziergänge spräche, es soll ja keine Schikane sein. Aus meiner Sicht nicht zu
akzeptieren ist die fröhliche Teilnahme Ungeimpfter am sozialen Leben, am besten noch ohne
Maske.
Falls sich die Annahme von Spätfolgen, obwohl der Impfstoff im Körper schnell abgebaut,
als nicht rein theoretisch erweisen sollte, würde das natürlich alles ändern. Dann wäre es
allerdings zu spät, aber aus heutiger Sicht würde ich fragen, wie plausibel diese Annahme
ist.
Fragen zum Impfstoff und andere Nachfragen sind natürlich legitim. Man ist schliesslich
kein Staatseigentum. Ich sehe aber auch nicht, daß man so behandelt würde. Wenn die Fragen
aber dann beantwortet werden, finde ich die Reaktion "davon will ich nichts hören,
das ist sowieso alles gelogen" nicht überzeugend. Natürlich kann ich selbst
fachwissenschaftliche Aussagen ohne eigenes Fachwissen nicht nachprüfen. Da würde ich mich
dann fragen, welchen Grund der überwiegende Teil der Wissenschaftsgemeinde in allen noch
so unterschiedlichen Ländern haben sollte, unisono zu lügen. Bei gewissen Staatssendern
dagegen wäre die Frage nicht schwer zu beantworten.
Es gibt ja jetzt eine konventionelle Alternative zu MRNA- und Vektorimpfstoffen.
Hoffen wir, daß sich das Thema in nicht allzu ferner Zukunft erledigt.
Trotz persönlicher Nichtbetroffenheit in Sachen Weihnachtsstimmung wünsche ich allen
philwebbern schöne Feiertage und gute Nerven, wobei ich die nicht Geimpften nicht aus- und
in meine Nachtgebete einschliesse.
Claus