Re: [Philweb] "Welanschauungspsychologie": Ein Blick auf die "Welträtsel".

Wie so oft bei mir sind es die Nächte, die mir Ruhe und Möglichkeit geben, um über Mensch und Welt nachzudenken. So sehe ich erst jetzt diese Beiträge von Euch, Ingo M und Joseph und kann nicht umhin, darauf noch eine kurze Antwort zu finden: Es geht Dir, Ingo M also um "Corona" – wieder einmal und Deine Argumentation ist immer noch von von gleicher Intention bestimmt, wie zuletzt hier vorgebracht . Zunächst nehme ich an, dass weder Du selbst noch irgendwer aus Deinem nächsten Umfeld ernsthaft an dieser „Pest“ erkrankt ist. Wäre das der Fall, würde Deine hier vorgebrachte bzw. zitierte Meinung zur Pandemie aller Wahrscheinlichkeit anders ausfallen. Ich kann Dir versichern, dass die Infektion mit diesem „Drecksvirus“ (und mittlerweile seinen Abkömmlingen), die selbst keine Behandlung in einer Intensivstation erfordert, erhebliche gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Vor etlichen Jahren hatte ich eine sehr schwere Lungenentzündung (aus heiterem Himmel ohne jegliche Vorerkrankungen), die mich wirklich an meine Grenzen gebracht hat. Im Vergleich dazu war meine Covid-Infektion relativ milde und trotzdem habe ich von März 2020 bis zum Jahresende gelitten wie ein getretener Hund. Und dann kommen Leute, die die Existenz bzw. Gefählichkeit dieses Virus leugnen und die Politik beschuldigen, sie ihrer Grundrechte und ihrer Gesundheit (wegen Masken tragen etc.) zu berauben!? Soweit dazu. Natürlich stellt die nunmehr seit gut einem Jahr vorherrschende Situation eine enorme Belastung der Gesellschaften weltweit dar. Und natürlich gibt es alternative Methoden, mit dieser Pandemie umzugehen bzw. diese seitens der Regierungen einzudämmen. So stelle ich die Frage, was in diesem Land losgetreten würde, wenn nach dem Vorbild Chinas ein  „Lockdown“ durchgesetzt würde. Genau jene, die hier seit Monaten die Einschränkung von Grundrechten anklagen, würden diese dort im Gefängnis vergeblich einfordern. Letztlich ist die ganze Geschichte eine Frage der Ethik. Als in Tschechien die Infektionen überhand nahmen, wurde ein Intensivmediziner folgend zitiert: 80jährige interessieren ihn nicht mehr, es geht um die Hilfe für Jüngere. So kann/muss man argumentieren, wenn die Eindämmung der Pandemie aus dem Ruder gelaufen ist. In Bergamo oder New York wurde das Ergebnis der Triage sichtbar und derzeit möchte man auch nicht unbedingt in Brasilien oder Indien (wo sich Patienten schon die Krankenbritschen zu teilen haben) sein. Allerdings würde sich eine Exkursion dorthin zu Studienzwecken für einige Zeitgenossen anbieten. Wen solche Verhältnisse nicht weiter stören oder emotional berühren, von dem kann/muss man durchaus die Teilnahme/Organisation dieser Querdenker-Proteste erwarten und entsprechende Gesinnung nachvollziehen. Was aber obendrein in deren Kontext an Argumentation und Verschwörungstheorien einhergeht, das kann man wirklich nur noch als purer Ignoranz entsprungen werten! Wer nun hoffen wollte, durch diese Pandemie könnte eine merkliche Reduzierung der (mittlerweile viel zu hohen) Weltbevölkerung erfolgen, den muss man noch etwas vertrösten: Erst wenn die nun in Indien sich verbreitenden „Doppelmutationen“ auf die Welt übergreifen und (wie vermutet wird) diese sich den derzeit verfügbaren Impfstoffen entziehen, dann haben wir tatsächlich die „Pest“ am Hals und damit die Hoffnung auf signifikante Bevölkerungs-Dezimierung. Beste Grüße! - Karl Am 22.04.2021 um 17:52 schrieb ingo mack via Philweb: