Am 30.10.20 um 17:09 schrieb Ingo Tessmann:
eine Voreingenommenheit wäre es, wenn Du nur Mathematik auf Umgangssprache anwendetest.
Auch Deine „Wortreduktionen“ könnten voreingenommen sein, wenn Du Dich auf sie
beschränktest.
Richtig.
Demokrit in Ehren zu halten, sagt mir ebenfalls zu;
gibt es doch nur die Atome und das Leere bzw.: "Nichts existiert, als die Atome und
das Leere, alles andre ist Meinung.“ Mathematisch-physikalisch weitergedacht, sind daraus
Quanten und Felder geworden. Und was wird daraus durch „Wortreduktion"? Das, was
unter weltordnung.de zu lesen ist?
Demokrit hat viel mehr dazu gedacht, die Bewegung, die Formen usw.
Obwohl das trotz allem obsolet geworden ist. Ich könnte ihn trotzdem als
meinen Gott annehmen, oder nicht? Ach nein, ich habe lieber den Pan und
den Bacchus, das waren ja richtige.
Jedoch "Wortreduktion", nicht so genau zu nehmen, aber Reduktion der
Zahl der Wörter, also ein Minimalismus, und ein genaues Hinschauen,
nicht in den Kopf (Ströme, Intensität), nicht auf Bedeutungen (teils im
Bewusstsein), nicht in Begriffe (teils im platonischen Raum), nicht nur
auf den Sprachgebrauch (Wörterbücher). Worauf denn sonst? Ich meine ja
herausgefunden zu haben, dass dann, wenn ich die Wörter separat sehe,
dass sie mit ihrem Sollen wirken, und dass dieses Sollen schon in ihnen
steckt, und zwar dass sie den Lesenden etwas Bestimmtes zu denken geben,
und nichts anderes. Ich behaupte nicht, da sei schon Moral. Aber es ist
etwas ganz anderes als das was üblicherweise zu Wörtern gedacht wird.
Ich schreibe bewusst "zu", also nach dem Sehen, Lesen usw., kausal
gedacht, und umgekehrt bei der Produktion, beim Schreiben von Wörtern,
nicht "Worten", diese würden schon in Richtung "Begriffe" gedacht
werden
sollen. Es ist auch unabhängig vom Sprechenden, das Wissen um
Hermeneutik geht dahin, dass nicht der "Produzent" verstanden werden
soll, sondern der Satz selbst. In die nicht-begriffliche Sprache
übersetzt: Das Wort bestimmt was gedacht wird, nicht der Autor. Es ist
ja schon vom Autor getrennt. Ebenso der Satz.
Ja, das was dort zu lesen ist, aber es geht nicht so richtig mit einem
Überfliegen. Das Gelb formatierte dort zeigt, wo ich denke, dass da
etwas Neues ist. Und es geht weiter. Vor einer Woche wollte ich schon
einen neuen Text zufügen, mache das bald, mit Bezug auf eine andere
Nutzung des Wortes System, das ich auf Sprache nutze, und zwar
dasjenige, das in der Mathematik üblich ist. Wie gesagt kann jeder mir
sagen, dass auch ich ständig mit dem Raum, also begrifflich denke, aber
ich bleibe da nicht stehen. Denn z.B. "in der Mathematik" ist schon
nicht verständlich. Die Mathematik ist ja nicht in dem Sinn im Raum,
sondern auf eine ganz andere Art und Weise, und auch dazu kann
gestritten werden.
Nehme du und alle anderen bitte nicht so genau was ich hier plaudere.
Nur in meinen "Texten" versuche ich so genau wie möglich an die Sache
heranzugehen. Und Kritik ist bei mir sehr willkommen.
Externe Kritik an Gedankengebäuden bringt nicht viel, das haben wir vor
wenigen Tagen noch erlebt. Ein Gedankengebäude kann nur von innen heraus
kritisiert werden, dh. wenn ein Externer kommt, kann er nur mit der
Sprache der Person sprechen, die dieses Gedankengebäude auch hat. Und
hiervon handelt mein Text "System", der noch einmal von mir gelesen
wird, damit er zumutbar wird.
Auch hier oben läuft bei mir die Kritik ständig mit, an meinen eigenen
Sätzen und Wörtern, ich sehe die Fehler. Wie oft wird das Wort "sehen"
gebraucht, ohne Zusammenhang mit dem Auge? Sehr oft. Andere tun das
auch. Leider? Nicht unbedingt leider.
Danke für die Replik.
JH