Am So., 29. Okt. 2023 um 02:09 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb <
philweb(a)lists.philo.at>gt;:
*nd schön die vielen Umschreibungen. Die letzten Tage
kam ich auf den
Gedanken, zu fragen, wie es denn mit dem Schöpfungsbericht ist, und suchte
und las, ich weiß jetzt nicht mehr so genau warum. Ich dachte, dass ein
Mensch, der noch keine subatomaren Entitäten kennt, sich einen
Schöpfungsbericht ausdenken konnte, dazu brauchte es eigentlich keines
Gottes. Wie würde denn ein moderner Mensch wie du, mit hohen
Programmierkenntnissen, und Kenntnissen von Energiefeldern, sich den
Schöpfungsvorgang vorstellen? Am ersten, zweiten, ...Tag. Derzeit musste
Gott noch mit einem Knochen hantieren, so wie es viel später Frankenstein
versuchte, der nur ein kleiner Nachahmer sein konnte. Vielleicht stellst du
dir vor, dass ein moderner Gott weniger Tage oder mehr, für die moderne
Version der Schöpfung brauchte.*
Einen "modernen" Schöpfungsmythos kreieren zu wollen macht insofern keinen
Sinn, als der wissenschaftliche Mensch so nicht mehr denken würde.
Wo er Mythen suchen würde, wäre eigentlich an anderer Stelle.
Falls ein moderner Schöpfungsmythos gewünscht ist: Er liegt vor euch!
Es gibt diverse Romane, Kurzgeschichten, Filme usw. in denen Aliens die
Menschen erschaffen haben. Seltener noch das Universum.
Der moderne Schöpfungsmythos wäre ergo:
*Am Anfang führten Forscher aus einer anderen Dimension ein Experiment
durch...*
Wir schmunzeln darüber. Es scheint mir aber der Mythos zu sein, der am
besten in unsere Zeit passt.
Auch wenn eine (wie auch immer erfolgte) Offenbarung
die Ebenbildlichkeit
von Gott und Mensch postuliert, steht dies dem Bilderverbot (JAHWE: „du
sollst dir kein Bild von mir machen“) entgegen, zudem angenommen werden
kann, dass die Überlieferung eher als ein „du kannst dir kein Bild von mir
machen“ zu verstehen ist.
In dem Fall empfehle ich den Beitrag "Konfusion über "negative Theologie"
im Lichte Putnams
<https://eudora.phl.univie.ac.at/hyperkitty/list/philweb@lists.philo.at/message/PVZO3OUBR7UOSDHKC2KBULA5B7ZY2VNC/>",
wo das Thema schon mal aufkam.
Wie ich schon an anderer Stelle spekuliert habe
<https://eudora.phl.univie.ac.at/hyperkitty/list/philweb@lists.philo.at/thread/P2RCVO6AO2YTK4R5B6EOOQFKZLHSIQGT/#Z6NB7ZPHNCNDQFSQHPP3ZPG45OEZFEAH>,
dürfte die Annahme der Existenz eines Gottes (neben den psychologischen
Folgen...) für das Individuum auch die Frage erledigen, wieso es z. B.
Menschen gibt.
Wir können annehmen, dass es so etwas wie Menschen gibt, weil Gott dies bei
Erschaffung der Welt eingeplant hat.