Am 19.06.2023 um 03:24 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
… die Denkleistung ... ist definitiv substratunabhängig und wird von der unausweichlich
anderen Umgebung (da die beiden Gehirne nicht den selben Platz einnehmen können)
unterschiedlich kausal beeinflusst. Zudem ist Denkleistung als neuronaler Prozess ein
quantenmechanisches Ereignis.
Somit sind zwar prinzipiell zwei ununterscheidbare Quantenobjekte hinsichtlich ihrer
Gleichartigkeit, bezogen auf ihre Kardinalität, sehr wohl jedoch unterscheidbare Objekte,
was deren individuelle Ordinalität anbelangt, welche durch verschieden ablaufende
Quantenprozesse (Denken) gegeben ist.
Auf Teilchenebene herunter gebrochen, hat man es mit verschiedenen Umgebungen
hinsichtlich der Dekohärenz von Quantenzuständen zu tun. Beide, obgleich geklonten Gehirne
haben ihre jeweils eigene Individualität und verletzen somit das Leibniz-Prinzip der
Identität des Ununterscheidbaren (PIU bezogen auf die Kardinalität).
Es gilt also: „No entity without identity“ (Quine).
Moin Karl,
das sind wiederum nur grob vereinfachende Worte. Aber was unterliegt ihnen? Eine
mathematische Struktur, aus der formal Zeit und Raum erst hervorgehen. Heusler definiert
in „The Topological Origin of Quantum Randomness“ zur Präzisierung der Beziehung zwischen
Unterscheidbarkeit und Raum-Zeit einen Identitätsoperator:
https://www.mdpi.com/2073-8994/13/4/581 <https://www.mdpi.com/2073-8994/13/4/581>
Physisch mögen lediglich Fluktuationen hinreichen. Basieren mathematische Strukturen auch
das Denken, dann ist es gleichsam prägeometrisch. Siehe dazu: „Emergence of Spacetime from
Fluctuations“ von Marcus Reitz et al.: „We focus on the regime in which a representation
in terms of a spacetime and matter fields emerges. We find that the geometric properties
of the emergent spacetime, such as its volume and number of dimensions, depend on the
energy scale considered and on the balance of bosonic and fermionic species.“
Noch grundlegender geht Cohl Furey vor, die gerade in Berlin forscht und als „Magierin der
Oktaven" umschrieben wurde:
https://www.adlershof.de/news/die-magierin-der-oktaven
In ihrer Dissertation ging es ihr um die Frage: „Standard model physics from an algebra?“
Mit der Lektüre habe ich erst begonnen, sie wird noch dauern. Nicht nur Kausalität soll
aus Algebra hervorgehen, sondern auch die irrversible Zeit und natürlich die Teilchen:
https://arxiv.org/abs/1611.09182 <https://arxiv.org/abs/1611.09182>
Vielleicht wird noch zu unseren Lebzeiten die vereinheitlichende mathematische Struktur
des Universums gefunden — und sei es erst in den Räumen der 64 dim. compl. Algebra der
Oktonionen.
IT