Am 29.10.2020 um 17:14 schrieb Joseph Hipp via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
der Zählzeichenkalkül bspw. setzt lediglich
Strichlisten voraus, die einfach herzustellen sind.
Völlig richtig, es steckt die einfache Idee darin, dass da eine einfache Sache weiter
führt, von den "Objekten" über das Konstruieren zu Neuem. Die Strichlisten sind
bei mir die Wörter, das Konstruierte eventuell die Sätze. Das ist zwar als Ideal zu sehen,
das ich selten erreiche. Es kommt aber oft ein "Wenn-Dann" als Resultat vor,
ohne externe Interpretationen oder Ähnliches, ohne eine denkende Person dabei
vorauszusetzen, genau so wie Lorenzen es dachte. Das weitere, das darin steckt, ist, dass
die dieses Konstruieren der (arabischen) Zahlen nicht bedarf, es geht ohne diese zweite
Ebene, das Ergebnis ist schon im erstellten Gebäude.
Hi Joseph,
im Gegensatz zur wohlstrukturierten Mathematik ist die Umgangssprache kulturwüchsig
chaotisch. Mir scheint deren Kalkülisierung ein sinnloses Unterfangen, ist sie doch immer
schon ins Alltagsleben eingebunden. Und wenn Du keine Ebenen unterscheiden willst, sind
steinzeitliche Strichlisten, römische, chinesische oder indische Zählzeichen für Dich
bereits Zahlen? Mathematiker abstrahieren sie ja von den Zählzeichen über die natürlichen
Zahlen bis hin zu den Oktonionen über mehrere Ebenen weiter. Kalküle setzen keine Logik,
wohl aber Zahlen voraus, etwa für Abzählungen und Indexierungen. Wie gehst Du denn vor
beim Bilden von Worten aus Buchstaben und Sätzen aus Worten der Umgangssprache?
Es grüßt,
Ingo