Am Di., 15. Juni 2021 um 11:06 Uhr schrieb Ingo Tessmann via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Hinsichtlich der präzisen Labordiagnostik allerdings,
kann genau genommen niemand mehr als gesund gelten. Da bleibt uns
zunächst nur die gute alte Selbsteinschätzung auf die Frage: Na, wie geht’s? Gut? Normal?
Schlecht?
Ich verstehe, worauf du hinauswillst. Man wir in jeden Körper gewisse
Abweichungen vom Standard finden, die man als "krank" definieren
könnte.
Es ist aber unbestreitbar, dass jemand mit einem gebrochenen Bein ein
medizinisches Problem hat. "Grauzonen" gibt es erst bei genetischen
Erkrankungen, wo man argumentieren könnte, dass der Körper eigentlich
ja seine normale Funktion ausführt und eben im Bereich der
Psychiatrie.
Wobei es da meines Wissens auch eindeutige und weniger eindeutige Fälle gibt.
Persönlichkeitsstörungen sind z. B. etwas anderes als anfallsartige
Schübe bei der sog. "Schizophrenie".
Wobei es sich bei der Schizophrenie meines Wissens auch um
verschiedene Krankheiten handelt.
Am Do., 17. Juni 2021 um 15:02 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
ich habe mich für nietzsches aufschreibarbeiten nie
interessiert, zumal
er eher eine ansammlung von "aphorismen" produzierte,
weil n. für mich in der schublade der im versuch von selbsttherapien
"schreibenden geisteskranken" liegt, (wie eben auch fr weil),
Das ist bei Nietzsche nicht völlig klar. Nach meinen Kenntnisstand
geht die heutige Gelehrtenwelt bei ihn von Neurosyphilis aus.
Grade in den Anfangsjahren soll er aber noch davon frei gewesen sein.
Das Spätwerk wird allerdings häufig schon als Symptom einer
krankhaften Veränderung des Denkens wahrgenommen, insbesondere die
üblichen und leicht missbräuchlichen Schlagwörter wie "Wille zur
Macht", "Übermensch" usw.
sehr interessant wäre es, n.s "stammbaum"
unter die lupe zu nehmen, denn
dieser bildet mit glück die schizophenien erkrankungen seiner vorfahren ab,
"genuine sch." hat nämlich eine fast mendels simplen vererbungs-gesetzen
folgende konkordanzrate
Hast du dazu eine Quelle?
und selbst heute wären n.s heilungsaussichten eher
bescheiden, als man
praktisch wohl nur seine symptome lindern könnte ...
Wenn der Mainstream recht hat, dann hätten ihn Antibiotika geheilt.
Bei Nietzsche besteht natürlich immer so ein bisschen die Tendenz,
seine Krankheit zusammen mit dem Werk zu romantisieren. "Genie und
Wahnsinn" oder dergleichen. Insbesondere, weil Nietzsche selbst in
seinen Werk sehr psychologisierend war, noch bevor die Psychologie als
Wissenschaft überhaupt selbst soweit war.
Von Freud ist ja bekannt, dass er Nietzsche eingestand, sehr tiefe
Einblicke in die Psyche genommen zu haben.
Heute ist die sog. "Tiefenpsychologie" eher auf den absteigenden Ast.
Am Sa., 19. Juni 2021 um 03:07 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
selbst von einem psychiater gehört, also kein witz:
man solle bei pat. x die täglichen haldol-gaben in etwa halbieren, denn
es sei bald vollmond,
und der vollmond verstärke nach seiner erfahrung die haldol-wirkung sehr
(ja nee, ist klar, und wir leben in wahrheit in einer hohlerde ...)
Kann ich kaum glauben.
(wir hatten damals relativ viel solcher spaßaktionen
mit der polizei,
obwohl denen der humor fehlte,
denn sie fingen die leute und brachten sie bei uns unter, in sichere
verwahrung, und wie ließen sie ab und an wieder entkommen,
worauf die p. sie wieder einfangen musste, und ein paar neue morde oder
vergewaltigungen oder ... bei solchem ringelpietz,
Laut offiziellen Statistiken sind Schizophrene im Schnitt weniger
gewalttätig als die gesunden. Was wohl damit zu tun haben könnte, dass
"Verlaufsformen", die die Ausführung von Verbrechen komplett
behindern, den Wert nach unten ziehen, denke ich grade.
Ich müsste mal die offiziellen Statistiken googlen.
nur einmal hatte unser chefarzt ausgehext, weil
geiselnahme bei uns im
block, und der pat. hatte sich samt geißel verschanzt,
und während noch unser chef die sache redend und lamentierend auflösen
wollte, knallten stiefel auf dem flur,
und chef wurde ziemlich harsch beiseite gezerrt, denn ein
spezialeinsatzkommando-landespolizei hatte übernommen
und klärte die sache in minuten = der geißelnehmende patient gab
"freiwillig" auf )
Dann hat der Patient aber eine sehr gute Lageeinschätzung und
strategisches Denken bewiesen. Er sah, dass er gegen die Polizei keine
Chance hat und ergab sich freiwillig.
Während er sich gegenüber den Psychiater eine Chance ausrechnete.