hallo in die runde,
ich würde, um die sache hier einmal etwas zu entwirren, vorschlagen, dem
folgenden link zu folgen, um sich einmal kurz zu belesen:
https://www.sapereaudepls.de/was-soll-ich-tun/metaethik/sein-sollen-fehlsch…
daraus folgt nämlich unter anderem, dass hume seine schlussfolgerung
keineswegs als "gesetz" meinte, sondern als seine (eigene) subjektive
folgerung aus sprachlichen widersprüchen, verwerfungen, die subtiler
weise nicht beachtet wurden, und die ihm mit recht auffielen.
hume schließt, dass aus ( vermeintlich objektivem) SEIN, SO-SEIN,
objektiv kein wollen/ können/ sollen geschlossen werden kann, sondern
nur in form subjektiver folgerungen, die dann, weil unter artgleichen
(spezies mensch) im weiteren intra-sozial (gruppen) und/oder
inter-sozial (groß-gruppen, menschheit) zu moralischen und ethischen
standards aufinterpretiert werden können.
zb wird ein igel aus einem vor ihm auftauchenden regenwurm völlig
anderes wollen/ sollen/ können ableiten als ein mensch.
das ist, humes folgerung(en), soweit logisch betrachtbar, sehr simpel
und völlig zutreffend, womit sich hume hier dem viel späteren "radikalen
konstruktivismus" annähert, in dem subjektivismen (statt vermeintlicher
objektivismen) sehr zentral sind.
konsequenz daraus, auch konsequenz humes: moralen und ethiken sind nicht
objektiv letzt-begründbar, sondern sind schlichte setzungen,
spielregeln, die intra- und/oder inter- sozial implizit oder explizit
"abgesprochen" werden, zu systemweiten standards erklärt werden, was
aber NICHT bedeutet, sie wären unwichtig, oder sie wären beliebig (also
hier nix mit "relativismus" = ist alles egal), denn sie sind als
spielregeln fundamental für gemeinschaften.
was david hume damals nicht wissen konnte, und damit werden (auch) humes
überlegungen in diesem bereich problematisch, ist: wir leben real nicht
in einer welt der hypostasen, also nicht in einer welt des SEINS und
SO-Seins, sondern wir leben in einer
- diskreten planck-welt des prozessualen und, verkomplizierender weise
ereignis-offenen, immer-weiter-werdens einer wechselwirkungen welt -
anders gesagt: das vermeintliche SEIN ist real, "zerfließt" real, zu
einem immer-weiter-werden, das SEIN ist ein wahrnehmungs-artefakt.
(nichts ist, alles wird)
mit der folge, dass die methode des beschreiben-wollens einer solchen
welt insgesamt zu kurz greift, weil jeder fertigen beschreibung danach
das "referens" fehlt, dasjenige, auf das sie sich beziehen soll = jede
fertige beschreibung beschreibt (gewesene) schimären, und nicht
aktuelles (du steigst nie zweimal in denselben fluß)
wenn ich aus dem prozessualen ereignis-offenen immer-weiter-werden einen
punkt A herausnehme und diesen beschreibe, ist die entwicklung am ende
meiner beschreibung bereits zu A(n) weitergelaufen, sodasss sich meine
fertige bescheibung dann jeweils auf nichts real vorliegendes mehr bezieht.
folge: humes -hypostatische- überlegungen "SEIN <=> sollen" erübrigen
sich insoweit schlicht, bzw führen auf das problem, inwieweit und ob
überhaupt man in einer sich ständig verändernden welt und umgebung
(environments) feste moralen und ethiken als hypostasierte konvolute zu
eruieren im stande sein kann, denn hierbei droht gegenüber den
immer-weiter-werden realitäten deren ideologisierung (moral/ethik
dogmatisierungen wider die realitäten).
gruß in die runde,
wh.
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