Am 1. Februar 2017 um 15:05 schrieb Zimmermann.C. <.@.>:
Ich kann mir z.B. das Muster, das mir zur Erklärung
des Worts "rot"
gezeigt worden ist, in Erinnerung rufen - und werde das wahrscheinlich auch
tun, wenn ich das Wort neu gelernt habe und die Anwendung noch nicht
automatisiert ist - um Gegenstände von dieser Farbe auszusuchen oder um
sie auszusortieren.
Mir ist schon klar, dass diese Denkart von Wittgensteins PU übernommen
wurde. Dennoch gehört sie eigentlich in den Bereich der (Lern-)Psychologie.
Wobei hier mit "Bild" eher kein gewöhnliches Bild gemeint ist.
Der Unterschied zwischen Zeichen mit vereinbarter
Bedeutung und Gebilden
daraus einerseits und Bildern andererseits ist, daß wir erstere nicht ohne
Erklärung verstehen, letztere grundsätzlich schon.
Du meinst, das "+" verweist auf das Konzept der Addition, das "=" auf
das
Konzept der quantitativen Gleichheit und so fort.
Das Problem ist nur, dass man das als eine Art Platonismus auffassen
könnte, nicht wahr? Es gibt einmal die Zeichen und einmal die darin
begründete Konzepte.
Das Problem könnte man meines Erachtens komplett umgehen, indem man nicht
von "vereinbarter Bedeutung" spricht, sondern von "vereinbarten
Verhalten".
Wir wissen, wie wir uns zu verhalten haben, wenn wir eine Addition
durchführen und deshalb wissen wir auch, wie jeder vergleichbar
vorgebildete Beobachter vorgehen würde.
Ich hoffe, daß das zumindest ein bisschen mit dem zu
tun hat, worauf du
hinaus wolltest. Teilweise scheinen wir doch etwas aneinander vorbei zu
reden. So z.B. wenn du sagst "Da scheint mir die Idee, dass 'ist wahr' nur
eine Art ist, über Sätze zu reden, doch bestechend." - damit rennst du ja
offene Türen ein. Aber vielleicht war es ja auch zustimmend gemeint.
Das Gefühl habe ich sowieso.