Am 01.06.2021 um 12:43 schrieb Joseph Hipp via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
@Rat Frag: Gleich relativiere ich das Niveau vermutlich und will dir Mut machen. Wie
schon geschrieben: Gerne werde ich zum Kyniker, und nichts habe ich dagegen, wenn jemand
sagt: "Du kommst doch aus der untersten Gosse!"
* Ein Beispiel für eine Kritik ist die Anwendung des Verstandenen von Jürgen Habermas,
das ins Beliebige führt, sie ist hier:
https://weltordnung.de/Ersetzungsverfahren.html,
für sie habe ich viel Zeit gebraucht, und niemand interessiert die grundlegende Stelle,
die ein ganzes Theoriegebäude untergräbt, nur mit dem Entlarven eines Universalarguments.
Wer hoch oben ist, braucht sich um Kritik nicht zu kümmern.
Hi JH,
Du scheinst ein Problem mit einigen "da oben" zu haben. Einige Menschen sind
intelligenter und interessierter als andere und wenn die oben sind, freue ich mich
darüber, weil ich hier unten viel von ihnen lernen kann, z.B. von Albert Einstein, Manfred
Eigen und Charles Darwin in den Naturwissenschaften; von Paul Lorenzen, Bertrand Russell,
Ludwig Wittgenstein in der Philosophie. Jürgen Habermas ist eher Fleißarbeiter als
originell. In der Soziologie originell war Georg Simmel, der bereits 1908 die Gesellschaft
aus den Wechselwirkungen zwischen den Individuen zu verstehen suchte und wie schon
Feuerbach mit der Tatsache des Du begann.
Und was hältst Du von Bernward Vespers Ersetzung der Einstein-Formel in „Die Reise“ von
1977? "Den Erfahrungen vertrauen, die Erfahrungen in Hass, den Hass in Energie
verwandeln : E = ERFAHRUNG HASS^2“.
Die Amalgamierung im Zitat „Gerechtigkeit, Gnade,
Kausalität, Zufall; diese Motive gehören bei mir zur gleichen Gedankenatmosphäre.“ ist
zwar in Ordnung, weil "Gedankenatmosphäre" sowieso eine Art Nebel zu sein
scheint.
Schriftsteller bleiben gerne im Nebel der Metaphern und Analogien. Verhält sich vielleicht
Gnade zu Gerechtigkeit wie Zufall zu Kausalität? Über diese Analogie ließe sich ein
schöner Essay schreiben, oder?
Hier hatte ich schon hier gefragt, ob es nicht zu
einem besseren Lernen und Anwenden führt, wenn die folgende Reihenfolge beachtet wird:
a) Kausalität und Ursachesuche
Auch das, was mit dem Wort Ursache gedacht wird, kann in Theorie wie Anwendung in Ordnung
sein.
Wenn die Ursache in den Grenzen einer Person gefunden wird, dann ist das schon ein guter
Anfang.
b) Moral
c) Sanktionen
d) Bearbeitung durch den Verursacher und diejenigen, die Nachteile/Vorteile erlebten.
Mir fehlen in Deiner Reihenfolge vor allem Gründe und Zufälle. Aber das hatte ich ja schon
geschrieben und will mich nicht weiter wiederholen.
IT