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Am 18.12.2025 um 11:11 schrieb tessmann--- über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
>> Am 18.12.2025 um 03:00 schrieb Karl Janssen über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
>>
>> So denke ich, dass man einen komplexen Zahlenraum, resp. Vektorraums (etwa
repräsentiert durch eine Ortskurvenschar) gesamtheitlich nur durch den gesamten Term als
Zahlenpaar (x, y)=(Re z,Im z) als Elemente eines kartesischen Koordinatensystems in der
Euklidischen Ebene darstellen kann. Wie eben auch mit dem Imaginär-Teil einer komplexen
Zahl der Potenzial-Anteil einer periodischen Kohärenz darstellbar, bzw. kennzeichenbar
ist. Ob man sich - solchermaßen isoliert - den Gesamtbereich eines Vektorraums
hinsichtlich einer parallel-sequenziellen Invarianz bildlich vorstellen kann, bin ich mir
nicht sicher.
>
> Moin Karl,
>
> ich hatte ja schon Thomas nach der Dynamik gefragt und mich wundert, dass Du Dich als
Elektroingenieur nicht bsp. auf Drehstrom beziehst, einer parallel-sequenziellen Struktur,
deren drei Phasen ja zyklisch durchlaufen werden und ihre Kohärenz im Komplexen den
Zusammenhang von Wirk-, Blind- und Scheinleistung bestimmt. Dabei könnte die
Scheinleistung aufgrund ihres Imaginäranteils auch als mögliche Leistung angesehen werden
und Summe wie Rotation (gemeinsame Verschiebung) der Phasen Invariante sind.
Da musst Du Dich wirklich nicht wundern, Ingo, denn mit komplexer Wechselstromrechnung bin
ich quasi groß geworden. Alles noch „händisch“, will heißen, ohne Taschenrechner, also
noch mit Rechenschieber, die es auch in spezifischer Ausführung für Berechnungen in der
Elektrotechnik gab (liegt bei mir heute noch in irgendeinem Schubfach im Keller). Mit
diesen „Rechengeräten“ konnte ich wirklich gut umgehen, was mir später beim Einsatz von
Taschenrechnern (HP 67 mit UPN, Preis 1.200 DM) zugute kam, da ich mit dem Rechenschieber
gelernt hatte, den puren Zahlen darauf auch die jeweiligen Größenordnungen zuzuordnen. Auf
kleinen Magnetkarten konnte man Gleichungen programmieren und auf dem Taschenrechner
ablaufen lassen. So hat bei mir das Programmieren begonnen. Also diesbezüglich musst Du
nicht in die Annahme verfallen, mir würden als NT/IT-Ing. die Methoden zur Berechnung von
linear zeitinvarianten Gleichungssystemen, somit Rechengrößen von Wirk-, Blind- und
Scheinleistung nicht geläufig sein.
Dennoch muss ich aus heutiger Sicht sagen, dass ich diesen Umgang mit komplexen Zahlen und
zudem die gesamte „Rechnerei“ der NT zum Erwerb meiner Scheine gebüffelt habe. Das war ein
auf dieses Fachgebiet isoliertes Lernen, das tiefere Verständnis, resp. das Begreifen
dieser Zusammenhänge stellte sich erst später im Kontext z.B. geisteswissenschaftlicher
Betrachtung (u.a. Philosophiestudium) ein.
Lange hatte ich mir den Begriff des Residuums nicht verinnerlichen können. Wenn man den
diesbezüglichen Zusammenhang anschaulich begriffen hat (Polstelle als ein Punkt, an dem
eine bestimmte Funktion gegen unendlich geht), übersteigt man eine bis dato unbezwingbare
Stufe zum Verständnis eines Sachverhalts.
Ganzheitlich anschauliches Begreifen prozessualer Systemabläufe ist ein gänzlich anderes
als pures Jonglieren mit Zahlen. So eben das Verständnis von Ortskurven als grafische
Darstellung komplexer Systemgrößen, die von jeweiligen reellen Parametern abhängen.
Begreifen durch Anschauung - ein Bild sagt mehr als tausend Worte, sagt man und für
mathematische Zusammenhänge gilt das Gleiche: Ein gezeichneter Funktionsgraph ist spontan
eingängiger, als eine halbe Tafel vollgekritzelter Formeln.
Mir unverständlich ist die Kritik an Thomas’ angeblich mystisch vage umrissener Darlegung
kommunikativer Interaktion, deren Inhalt sich nicht unmittelbar abbildet, sondern einem
Vektor im semantischen Gesprächsraum folgend - zum Ausdruck kommt; Durch die Blume aber
dennoch mit deutlicher Ausrichtung gesagt, wäre meine Interpretation dieses (durchaus
abstrakten) Darlegung.
KJ
PS. Wäre nun interessant, was KI ausspuckt, wenn Ingo Mack o.a. Beitrag dem Chatbot zur
gnadenlosen Analyse vorlegt. Erinnert mich irgendwie an Schulzeiten, wo gestrenge
Lehrkräfte ihr Wesen getrieben haben.