Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
Die eigentliche Aussage dieses Bildes jedoch, ist diespannungsgeladene
Position der sich gerade nicht berührenden Finger. Das lässt Raum für
die Vorstellung eines Spannungsübersprungs, der jedoch nicht etwa als
Lichtbogen dargestellt ist, womit ein totaler „Spannungsausgleich“
zwischen irdischem und göttlichem Potential vollzogenund somit die für
alles irdische Leben erforderlicheDifferenz (ungeachtet des „Abstands
vom ersten Grunde“ als einer „Distantia a Deo“) aufgehoben wäre.
Denkt man tiefer darüber nach, sollte und konntemit dieser Annäherung
zwischen Urmensch und Göttlichkeit nicht deren Omnipotenz als Ganzes
auf den Menschen übertragen werden, sondern diesem quasi als
Initialzündung das Vermögen vermitteln, sich als geistiges und damit
vernunftbegabtes Wesen zu erkennen und zu entwickeln.
Mit dieserVorstellung verbindet sich die theologische von der
Ebenbildlichkeit des Menschen mit einem Gott, die mir persönlich nicht
zugänglich ist, als vielmehr Aquinus‘ Terminus von der Teilhabe des
Menschen am Göttlichen, als einem ewigen (kosmischen) Gesetz:
„Somit nehmen offensichtlich alle Dinge in irgendeiner Weise am ewigen
Gesetz (lex aeterna) teil, insofern sie nämlich aus seiner Einprägung
die Neigung zu den ihnen eigenen Handlungen und Zielen besitzen. Unter
den anderen Geschöpfen ist nun das vernunftbegabte Geschöpf in einer
ausgezeichneteren Weise der göttlichen Vorsehung unterstellt, insofern
es auch selber an der Vorsehung teilnimmt, da es für sich und andere
vorsehen kann. Deswegen findet sich auch in ihm eine Teilnahme an der
ewigen Vernunft, durch die es eine natürliche Hinneigung zu dem ihm
wesensgemäßen Handeln und Ziele besitzt.“ (STh I-II qu. 91, art. 2).
Dass diese Aussage des Aquinaten unterschiedlich ausgelegt wird, ist
nicht anders zu erwarten; insbesondere der theologischen, wonach Gott
nichtWelt und Menschen erschaffen hat, um diese dann sich selbst zu
überlassen, sondern sich darum kümmert. Das wirft sogleich das zuletzt
hier erörterte Problem der Theodizee auf, einer seitens der Menschen
nicht einzuordnenden Verantwortlichkeit eines geglaubten Schöpfergottes.
„Schöpfergott“ als eine für Dich und Deine Gesinnungsgenossen
unvorstellbare resp. unannehmbare Vorstellung einer übernatürlichen,
Welten erschaffenden, Entität.
im gemälde ist dargestellt der ur-mensch in nicht-kontakt mit gott (die
zeigefinger berühren sich nicht),
mir würde eine darstellung einleuchten, bei der alles irdische leben als
superorganismus und in direktem fingerkontakt mit gott stände
das gemälde hebt den menschen als etwas besonderes = besonders
gottesnah, heraus, in alten zeiten verständlich (weltbild), aber für heute
krass anthropomorpher größen"wahn" und hybris = die typ menschliche
mischung aus demut und anmaßung, die wir hinter uns gelassen haben sollten
deshalb dieses gemälde michelangelos, so schön auf den ersten blick, von
meinem empfinden her nichtssagend bis krass falsch, menschliche hybris
optimal ausdrückend,
alles seiende ist eben nicht "nur ein gleichnis", sondern es ist als
selbstreferent vollgültig = ist tatsächlich nur sich selbst, ohne
"vektoren" zu höherem,
das seiende ist kein hinweis auf irgendetwas anderes, sondern
bestenfalls auf sich selbst "ich bin/ich ereigne mich/ hier und jetzt
und einmalig und unwiederholbar"
m. gemälde nimmt dem menschen seine selbstreferenz = nimmt ihn und sein
gesamtes sein in welt damit (letztlich) nicht ernst, und damit kann man
prima argumentieren,
wenn man unlauter "verantwortung" auf götter/schicksal/kosmische
intelligenz/evolution ist halt noch nicht soweit/ usw verschieben will.
*
"übernatürliche welt(en)" ist ein widerspruch in sich selbst = gäbe es
sowas, gäbe es auch zb gespenster usw + das "übernatürliche" wäre
aufgrund der def "natürlich" dann eben
auch natürlich vorkommendes (vielleicht gibts ja gespenster?, ich würde
das als sehr interessant begrüßen, ich habe aber noch keines
wahrgenommen = "für wahr genommen")
**
wenn ein gott sich um welt kümmert,
- (1) kanns kein gott mit "all-eigenschaften" sein, zumal
all-eigenschaften semiotisch dasselbe wie null-eigenschaften bedeutet
- (2) hätte er unlösbare probleme mit und in ww-welt, trotzdem "selbst
unveränderlich-sein-müssender gott" bleiben zu wollen, und an einer
ww-welt teilnehmen zu wollen, ohne an
ww teilzunehmen, geht hat nicht (wie ich auch nicht zb essen kann, ohne
zu essen)
wh.
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