Ich hatte nicht bestritten, dass mit Hilfe von Prinzipien und Konstanten, auf die man dann
vertraut wie der Normalo auf den Zusammenhang zwischen Blitz und Donner, und mit Hilfe von
Mathematik, die man selbst erfindet, allgemeinere und genauere Berechnungen möglich sind.
Und deinen Ausführungen hatte ich entnommen, dass der Schluss von der Bewegungsänderung
auf die Kraft als "Ursache" deduktiv ist, also nicht der auf einen vorher
unbekannten Drahtzieher.
Ich möchte mir nur nicht dss eine als das andere verkaufen lassen. Die Absurdität dieses
Unternehmens hat Exupery ja schön auf den Punkt gebracht.
Claus
Am 18. März 2024 18:29:56 MEZ schrieb "Ingo Tessmann über PhilWeb"
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 18.03.2024 um 17:28 schrieb Claus Zimmermann
über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
"Der Stein fällt wegen der Erdanziehung."
Wss bedeutet "Erdanziehung"?
Dass er nicht in der Luft hängt oder von der Erde abgestossen wird, sondern fällt.
Jetzt müssen wir diese Erklärung nur noch in die erste Aussage einsetzen und erhalten: Er
fällt, weil er fällt.
Der Stein kann fallen, weil der Zement zerbröckelt ist oder jemand, der ihn in der Hand
hielt, ihn losgelassen hat. "Der Stein fällt" bedeutet nicht "Der Zement
ist zerbröckelt" oder "A hat ihn losgelassen". Es handelt sich um Umstände,
die nicht gleichbedeutend mit dem Begriff des Fallens sind, die gegeben sein können oder
nicht und die Frage nach ihnen ist also eine empirische.
Jetzt hatte ich mich gerade damit angefreundet, dass die Zurückführung des Fallens auf
die Gravitation als "Ursache" nicht die Überführung eines unsichtbaren Täters,
sondern eine rein deduktive Ableitung ist, was nicht meiner Verwendung des Worts Ursache
entspricht. Man kann von der Bewegungsänderung deduktiv auf die Kraft schliessen und sie
auch als Ursache bezeichnen, unter der Voraussetzung, eine Ursache nicht als von der
Wirkung unterscheidbare Gegebenheit aufzufassen, die mit ihr zusammenhängen kann oder
nicht wie offenbar noch in der aristotelischen Physik.
Wünsche weiter Waidmannsheil bei der Suche nach unsichtbaren Tätern, Energieen und Uren.
Moin Claus,
wir leben in verschiedenen Welten und schreiben munter aneinander vorbei. Bei WW ist es
grundsätzlich müßig, UWB herausklauben zu wollen, da sie nur stückweise angenähert werden
können. Zudem vermitteln sprachliche oder logische Zusammenhänge zwischen Worten kaum
etwas über natürliche Vorgänge, viel mehr dagegen aber mathematische Strukturen. Das
hatten wir doch schon bei Dirac gesehen, der grundlegend Neues zu Tage förderte und so
verhält es sich auch bei den Wechselwirkungen von Steinen mit der Erde oder den Planten am
Himmel mit der Sonne mittels ihrer Schwerefelder. Ohne die vereinigende quantitative
Rückführung irdischer und himmlischer Bewegungsformen auf ein genähert im Sonnensystem
geltendes Gravitationsgesetz wäre das doch niemandem aufgefallen, geschweige denn von
Weltraumreisen, Satellitenplatzierungen oder der Ermittlung ausgezeichneter Orte im
Gravitationsfeld, wie etwa den Lagrange-Punkten. Dabei sind nicht nur viele Täter
unsichtbar, sondern das Wesentliche. Von Exupéry stammt ja auch: „Man sieht nur mit dem
Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Aufgeklärte Zeitgenossen sehen
nur mit der Mathematik gut. Wobei auch Gravitationsfelder (im Prinzip), so wie magnetische
Felder mit Eisenfeilspänen, mit Testmassen sichtbar gemacht werden können. Was willst Du
mehr?
IT
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