Am 14.09.2021 um 17:55 schrieb Ingo Tessmann:
ich hatte auf keine Abbruchbedingung hingewiesen, sondern darauf, dass
beim Vergleich von Symmetriebrüchen die Quantitäten wesentlich seien.
Viele unserer Artgenossen halten die Mikrophysik für unsinnig, nur
weil sie ihrer Alltagserfahrung widerspricht. Du wolltest die Annahme
mikrophysikalisch spontan möglicher Symmetriebrüche ja dadurch
lächerlich machen, dass das mit Deiner Tasse nicht möglich sei. Ja
und? Wenn Zustände mikrophysikalischer Systeme ihre Symmetrien
entgegen der übergeordneten spontan wechseln können — wie etwa die
Spins in Ferromagneten — warum soll das nicht auch für bit-Systeme
gelten können?
Wenn schon ein makroskopisches Beispiel, dann hättest Du eine sich auf
einer Kugel auf dem Tisch im labilen Gleichgewicht befindliche Tasse
wählen sollen — oder einen auf der Spitze stehenden Bleistift, wie ihn
Beekman et al. in ihrer Einführung beschreiben (auf S. 31) in "An
Introduction to Spontaneous Symmetry Breaking“:
https://arxiv.org/abs/1909.01820
oder wie dürr mit seinem oft genutzen und demonstrierten
multi-arm-pendel ...
es geht mir ja nicht um "s.brüche" = ohne die wäre diese welt garnicht
erst entstanden, und würde auch nicht ablaufen können, sondern um das
untaugliche argument "spontaner" s.brüche, das alles und
somit nichts erklärt, weil just ein "gespenst" eingeführt wird, der art
"unbewegter beweger als anfang"
über leute, die mikrophysikalische erscheinungen für unsinnig halten,
weil sie ihren meso-physikalischen lebenserfahrungen (scheinbar)
widersprechen, brauchen wir hier nicht zu reden, denn solche
steigen schon bei nano-effekten aus, zb dass flüssiges wasser, etwa im
endoplasmatischen retikulum lebender zellen, als "pseudo-eis" vorliegt,
und damit, aufgrund des dipolcharakters HOH, binär "rechnen" kann.
Phasenübergänge faszinieren aufgeweckte Menschen seit langem und die
Theorien dazu sind auch mit dem SSB noch nicht ausgereizt.
Entscheidend ist, ob sie funktionieren, überprüfbare Hypothesen
liefern und neue Materialien zu bauen gestatten. Was sollte daran
gottgemacht sein? Ist doch alles nur — die ewige Natur. In der gibt es
natürlich keine Symmetrien, die denken wir uns in sie hinein und
messen daran anhand der spontanen Symmetriebrüche die unsymmetrische
Welt aus, in der wir leben; denn nur die Quantitäten sind empirisch,
den Rest geben wir vor. Für die unbedarften Mitleser empfehle ich die
Einleitung eines Seminarvortrags:
https://www.uni-muenster.de/Physik.TP/archive/typo3/fileadmin/lehre/teilche…
phasenübergänge sind prozesse (sie "dauern" = zeit), und damit ein
anderes thema als s.brüche, zumal (angeblich) spontane, die allesamt
mehr oder weniger instantan erfolgen (würden),
phasenübergänge = die prinzipien und mechanismen (dahinter),
interessieren (auch) mich sehr, und als auch "allgemeine beschreibungen"
verschiedenster naturphänomene,
zb phasenübergang bakterien über biofilme zu multizellenorganismen, oder
ortsfeste pflanzen zu lokomotiven tieren, oder primordial einzelne
teilchen zu "condensed matter" (nicht nur
eine frage der temperatur, sondern ww auch umgekehrt etc)
es gibt halt leute, die bekümmern sich um ihre hautalterung, und andere,
die sich fragen, was "altern" überhaupt meint ...
*
und für mich ist diese welt an der basis aus qualitäten gemacht,
qualia, und nicht aus quantitäten
Welt = summe{eigenschaften = semantiken = qualia},
als auch "quantitäten" (nur) summen von qualia = semantiken sind
[ das quantitative weltereleben ist die (falsche) loipe, auf die uns
einst die scholastik setzte ]
Du kannst natürlich denken was Du willst und alles benennen wie Du
willst, scheinst in den letzten 25 Jahren mit Deinem Geschwafel aber
nicht weiter gekommen zu sein und nicht einmal zu verstehen, was es im
Zahlenuniversum stochastischer Formalismen mit spontanen
Symmetriebrüchen auf sich hat und wie sie experimentell überprüft
werden können; denn das sprengt ja bei weitem den beschränkten
Horizont des alltäglichen Schwadronierens.
das klingt aber "grausam"...
und du meinst, ich sei in 25 jahren nicht weitergekommen? weil ich keine
dicken bücher, oder wenigstens die allseits beliebten "papers" verfasst
habe? wie ein großes vorbild, weizsäcker und "ur" etwa?
nö, mein schweigen hat einen viel einfacheren grund: weil mir vor
aberjahren eines schönen tages bei einer bestimmten sache klarwurde,
dass mein wechselwirkungs"geschwafel" auch militärtechnische
anwendungen haben könnte (und, wie ich mensch kenne, wohl würde), habe
ich damals beschlossen, schweigen zu müssen, zumindest weitgehend, da
ICH nicht der erfinder "einer zweiten a-bombe" oä. sein wollte.
leute werden wohl irgendwann zukünftig von selbst darauf kommen, aber
OHNE MICH dann, ich war und bleibe strenger anti-militär, denn für mich
ist das der niederträchtigste job, den die menschheit
zu vergeben hat, und ich will damit nichts zu tun haben.
wh.
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