Am 29.11.2024 um 00:29 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Mich hindert nichts, aber auch wirklich nichts an
freiem Denken! Was
ich hingegen denke, ist ein anderes.
Nun ist das o. Angeführte eine grundsätzlich zutreffende Annahme
bezüglich Sozialisierung. Für nahezu jeden Menschen vollzieht sich
eine spezifische Sozialisation s. M.Weber). Angefangen von den ersten
Prägungen (sic!) in Elternhaus, Schule, ggf. Hochschule bis hin zu
zahlreichen diesbezüglichen Einflüssen im Berufs- und Gesellschaftsleben.
lieber karl,
mich zb hindert sozusagen meine ganze lebensgeschichte am wirklich
freien denken können, denn diese hat mich in gewisse denk- und
insbesondere gefühls- loipen hineingezwungen, innerhalb derer ich zwar
mich frei fühle, denen ich aber mehr oder weniger in fühlen und daher
auch denken/überlegen nicht entkommen kann
Persönlichkeitsentwicklung geschieht immer durch Interaktion mit dem
spezifisch sozialen und intellektuellen Umfeld. Wollte man diesem
Einfluss entgehen oder davon ausgeschlossen sein, drohte des Schicksal
des Kaspar Hauser; Im ungünstigsten Fall also soziale Deprivation
und Ausbildung von Hospitalismus. Das gilt insbes. auch für den Entzug
von emotionaler Zuwendung, etwa elterlicher Liebe.
Du kannst von Glück sagen, dass die von Dir beschriebenen
Misshandlungen Deines Vaters offenbar keinen Schaden dieser Art
verursacht haben, ausgenommen Deine Misanthropie.
zb eben meine misanthropie, ich vermeide fast schon vorbewusst
menschen-im-persönlichen-kontakt, weil gefühl, das ist mir einfach
zuwider, ich mag das nicht, und je unbefangener andere auf mich zukommen
mögen, desto eher lege ich das rein gefühlsmäßig schon als trickserei
und betrügerabsicht aus, und allzu oft bestätigt sich dass, denn sie
wollen dann irgendetwas von mir, und seien es nur "infos"
ich hatte zb einem lehrer, der hier ein dorf weiter lebt, vor vielen
monaten ein paar größere sandsteinquader geschenkt, die hier in den
stallungen störend herumlagen, ich war froh, die loszusein, und der
lehrer hat sie als openair sitzgelegenheiten auf dem schulhof verwendet,
soweit sogut, jetzt ist der mann aber schon seit ca 2 jahren bei jedem
zufälligen treffen, zb beim einkaufen, hinter mir her mit der frage, ob
ich nicht noch mehr dieser sandsteinquader für den schulhof hätte (und
nein, ich habe wirklich keine mehr!), sowas meine ich, jeder
menschkontakt ist wie sozialer klebstoff, meistens oder oft, und ich
hasse es irgendwo und irgendwie festzukleben, das "menscheln" ist mir
zuwider - wobei ich anderen sehr gerne helfe, aber unverbindlich und
ohne danach-menscheln
das ist wie krankenpflege, dabei "repariert" man leute, aber nach
abschluss der reparatur trennt man sich wieder, und gut isses, und man
geht dann nicht lebenslange freundschaften oder menscheleien ein. wir
hatten auf intensiv mal eine vom ansehen her uralte verschrumpelte frau,
äbtissin eines nahebei klosters, die war schon halb hinüber bei der
aufnahme, was war?, die person war im grunde nur völlig dehydriert (zu
wenig wasser im balg), nach einer woche infusionen und vitaminchen usw
war die frau wieder ok zum weiter-äbtissin-spielen, für uns leichte
übung, für die äbtissin und ihre betschwestern, die jeden tag ans bett
der "todkranken" kamen, aber ein wunder??, weshalb sie uns in ihren
konvent einluden, gemeinsam dankbeten, essen, usw = menscheln mit
türrilür, ohne mich, ich hatte den medizinischen auftrag die person zu
reparieren, das habe ich gemacht, und fertig, der nächste bitte, zumal
ich nicht "klösterlich engagiert" bin, im gegenteil - oft ist es wahre
kunst, dem menscheln gerade nach einer heilung zu entgehen, denn manche
leute sind aus primitiver todesangst geradezu euphorisch dankbar, dem
sensenmann nochmal von der schippe gesprungen zu sein, und gerade nonnen
usw sollten doch eigentlich "todesangst" überhaupt nicht kennen?, denn
nachtodliich werden sie doch zu ihrem himmlischen bräutigam heimgeführt??
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mein vater? ich wundere mich bis heute darüber, dass ich in jugend nie
drauf kam, ihn schlicht zu vergiften, denn das damalige setting hat
förmlich dazu eingeladen, ich hatte ein großes chemielabor mit
ungezählten möglichkeiten dies zu tun, aber ich habe nie darüber auch
nur nachgedacht, die idee dazu fehlte mir einfach. war ich damals ein
guter-mensch vielleicht aus angst vor vater?, oder einfach nur sagenhaft
blöde?, denn ein täglich bisschen gift in seinem lieblingsgetränk, bier,
hätte mit sicherheit wunder bewirkt - nun ja, fürs nächste leben weiß
ich das ...
Liebesentzug der Eltern führt fast immer zu psychischen Problemen, die
es Kindern oftmals unmöglich machen, sich in eine hinreichend intakte
soziale Umgebeung zu integrieren.
Ich bin zwar zuhause nicht geschlagen worden, war allerdings einem
hohen Erwartungsdruck eines rational gefühlsarmen Vaters ausgesetzt.
Die Mutter viel zu früh gestorben.
bei uns war folgendes: zum abitur wurde ich geprügelt, aber das
studieren war durch vater verboten, weil erselbst nur ein
schmalspurstudium auf der ingenieurschule bingen/am rhein hatte und
daher nur "elektro-ing" war, und ein normales uni-studium mit zb
"dipl.ing" das in seinen augen übertrumpft hätte - gefühlsarm? nö, mein
vater eigentlich nicht, aber er kannte nur sich, und war völlig
rücksichtslos der familie gegenüber = familie als "boxbude" zum prügeln,
herumschreien, diktieren, und sich zwischen den sauf- und huren- touren
ausschlafen und beköstigen-lassen (egomane?, narzist? psychopath?) -
meine mutter begreife ich bis heute nicht, die ging immer hinter ihren 5
kindern in deckung, indem sie behauptete, sie könne sich von vater nicht
trennen, weil sie ja 5 kinder hätte, obwohl ihr mann sie lebenslang
quälte und auf und nieder prügelte (zynisch gesagt, es gibt scheinbar
frauen/leute die es lieben, fast täglich verprügelt und niedergemacht zu
werden, nu ja, wers mag...)
So trifft Deine Annahme in Teilen zu, ich sei durch stringente
Sozialisierung (in meinem Fall Internat) mit konservativen
Denkmustern geformt worden, die bis heute mein Weltbild beeinflussen.
Andernteils habe ich dort garantiert mehr humanistische Ausbildung
gehabt als das in jeder anderen (staatlichen) Schule der Fall gewesen
wäre. Du musst mir also nichts von Giordano Bruno et.al. erzählen.
ja, das wird wohl so sein = du mehr an humanistischer bildung erhalten
als zb ich, aber einen gewissen teil habe ich später nachgeholt, zb per
"studium generale" an der uni, das ich mit leidenschaft betrieb, und
wusste ich damals nicht, ganz im sinne friedrich II, staufenkaiser und
"stupor mundi", der in seinen melfischen konstitutionen "seiner uni"
Salerno vorschrieb, vor dem medi-studium 3 JAHRE lang zuerst
"philosophie" studieren zu müssen
https://de.wikipedia.org/wiki/Konstitutionen_von_Melfi
https://de.wikipedia.org/wiki/Schule_von_Salerno
Binsenweit ist, dass die in Kindheit und teilweise Jugendzeit
vermittelten „Werte“ auf gewisse Weise tief im Bewusstsein verankert
sind und nicht selten es ein Leben lang bleiben. Sich davon in
entsprechender Weise zu emanzipieren ist daher immer ein wichtiger
aber bisweilen auch sehr mühsamer Prozess.
das ist "physiologisch" normal, um den jeweils jungen
grundorientierungen fürs leben mitzugeben/einzuprägen
Für meint Teil weiss ich genau um den Grad meiner diesbezüglichen
Emanzipation und wenn Du, wie ausgeführt, mir unterstellst, dass ich
mich nicht von dieser stringenten Sozialisierung emanzipiert hätte,
liegst Du schlichtweg falsch. Dann hast Du nichts verinnerlicht von
dem, was ich hier je geschrieben habe. Nur weil ich nicht einem
plumpen Materialismus fröne, mich dieser Lebenswelt nicht nur aus
reduktionistischer, positivistischer Sicht zuwende und mich obendrein
noch als Katholik hier „oute“, bin ich nicht auf ein „zeitlich epochal
Übliches beschränkt“.
Einfach nur lächerlich, diese Unterstellung, die mich eher wütend
macht. Aber andererseits bezeichne ich Dich ja auch als geistigen
Totschläger oder Erbsenzähler und das ist ebenso nicht die feine Art.
brauchst nicht wütend zu sein, denn im kern sind wir uns ja einig, und
auch bei der grundsätzlichen religiösität des (auch) menschen sind wir
uns einig, die ich allerdings, aufgrund der genese dieser "religiösität"
(hirnfunktionen) auch auf tiere mit dem menschen ähnlichen hirnen übertrage
Ingo T. kann nicht verstehen, wie ich als
naturwissenschaftlich
ausgebildeter Mensch sich in metaphysischen Themen verlieren kann, Ich
bedauere ihn, weil er nicht über die Hilfswissenschaft Mathematik
hinaus denken will, bzw. alles Denkbare auf Mathematik bezieht, die
obendrein noch als Geisteswissenschaft deklariert. Langsam wird‘s hier
schön bunt oder gar absurd?
hier, nach meiner ansicht, machst DU aber einen fehler im denken, denn
metaphysisches ist EINE sache, eine ganz andere ist es aber, begriffe,
die in einem bereich richtig/treffend/nullte näherung sein mögen, in
ganz anderen bereichen anzuwenden, zumindest wäre es dezidiert und sehr
gut zu begründen, dass ein begriff A von einem gebiet B auch für ein
gebiet C verwendbar ist
Dann ging es um Entanglement. Dazu hatte ich auf Prof. Zeilingers
diesbezügliches Experiment der Quanten-Teleportation hingewiesen. Wenn
Quanten teleportiert werden, wird selbstredend Information übertragen
und man, wie ich, Gehirnakrivitäten als quentenmechanische Prozesse
ansieht (in Anlehnung an Penrose/Hameroff), kann angenommen, resp.
vermutet werden, dass mit Teleportation von Quantensystemen auch
mentale Zustände transponiert werden können. Natürlich ist das alles
noch hochspekulativ. Doch sollen wir hier lediglich historische
Philosophie abhandeln oder dürfen wir auf der Basis neuester Forschung
auch in die Zukunft denken? Ingo (iT) träumt sogar vom Sonnenzeitalter!
zeilinger usw alles bekannt, ABER selbst wenn quanten "teleportiert"
werden können, wird keineswegs "information" auf diese weise übertragen,
sondern SIGNALE, der schlüssel liegt im wort "teleportation" (aus sci-fi
bekannt), denn dieser begriff impliziert schon/leitet zur vorstellung,
man würde information (info-pakete) und sogar nachrichten (und zuletzt
personen und gegenstände) auf diese "zauberhafte" weise übertragen
können - und es wundert sich scheinbar niemand darüber, dass damit ein
alter menschheitstraum so mir nichts dir nichts in erfüllung gegangen
ist? "teleportation" beruht letztlich auf "nichtlokalität", und dieses
thema ist für sehr lange noch nicht ausdiskutiert und ausinterpretiert
und du träumst schon davon, dass per teleportieren (eines tages) ganze
mentale zustandskomplexe (denn nur das würde sinn machen) von a nach b
"transponiert" werden können?
"auf der basis neuester forschung in die zukunft denken", na gut, dann
mache das, und beiße dich erstmal am problem der nichtlokaliät fest,
denn zb für mich ist das weder selbsterklärend noch nachvollziehbar, es
sei denn, wir hätten noch rudimentärere fehler im system, zb raum+zeit
falsch ausinterpretiert, was ein lapsus im physik-gesamtsystem wäre,
denn auf raum+zeit beruht ALLES - nicht "nichtlokalität" einfach
hinnehmen als "na ja, ist halt so", sondern hinterfragen und versuchen
auf/ab/zuklären, was da "sache ist", und dann können wir später dazu
kommen, was "teleportieren" in diesem rahmen eigentlich sein
soll/darstellen soll/damit gemeint sein kann
Kaum einer der hier auftretenden Protagonisten ist noch aktives
Mitglied in einer wissenschaftlichen Fakultät, was aber nicht heissen
kann, sich nicht auf Basis zahlreicher Publikationen passiv daran
beteiligen zu können/dürfen. Dabei sollte aber doch bitte bedacht
werden, dass dieses Forum nicht den Charakter eines Kolloquiums hat,
wo in einer Hochschulprüfung Wissen abgefragt und validiert wird,
sondern in Art eines fachbezogenen Gedankenaustausches
wissenschaftliche, wie auch lebenspraktische Aspekte erörtert und
diskutiert werden.
es sind die "schnellschüsse" dabei störend. zb gibt es evolutive
analog-entwicklungen massenhaft, einfach weil die natürliche umwelt
ähnliche heran-adaptionen an deadlocks xy zulässt oder sogar fördert,
daraus aber wie sheldrake "morphische felder" abzuleiten, ist in diesem
zusammenhang bestenfalls metaphorisch gemeint, und nicht wie sheldrake
meint wirklich wirkende/wechselwirkende "felder" im sinne physik, die er
"entdeckt" zu haben glaubt
(zwei efeus, die nebeneinander eine wand hochwachsen, machen das
keineswegs aufgrund eines (geheimnisvollen) morphischen sie gemeinsam
einhüllenden feldes, sondern jeweils selbstreferent, aus sich heraus)
Natürlich bedarf es eines kommunikativen Korrektivs und dieser ist in
diesem Forum allemal gegeben, dafür sorgt allein schon der Umstand,
dass wir zwar „Brieffreunde“ sind, aber wegen signifikanter
Unterschiede in der Sicht auf Gesellschaftspolitik, auf Kultur und
Religion niemals zu Freunden werden können. Das gerade ist aber „das
Salz in der Suppe“ hier und damit ein wesentlich förderliches Element
dieses Forums, denn wären wir konform in unseren spezifischen
Weltsichten, könnten wir allenfalls das Niveau von Kaffeekränzchen halten.
kaffeekränzchen ? damit rennst du zumindest bei mir stets weit offene
türen ein, denn vom fast schwarzen, leicht bitteren gesöff kann ich NIE
genug bekommen ! ich werde selbst auf meinen grabstein schreiben lassen
"wanderer kommst du mich besuchen, bring ne ordentliche kanne kaffee mit!"
und dass wir hier keine freunde werden könnten, weil wir
weltanschauliche differenzen haben, so eng sehe ich das selbst als
misanthrop nicht, mit der mannschaft hier würde ich sehr gerne zb
jährliche treffen machen (ihr seid mir gewissermaßen ein stück ans herz
gewachsen), schon aus reiner neugierde, wie die menschen so sind, sich
fühlen, die sich hier seit vielen jahren (wieviele sinds mittlerweile,
hat einer mitgezählt??) in form ihrer mails äußern
wh.
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