Am 07.04.2025 um 11:54 schrieb K. Janssen über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>
Nun propagiert einer sein Anliegen zu Erhalt unserer Lebenswelt, plädiert für
vernünftige, sog. nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und nun ist er in Deinen
Augen ein Propagandist, dazu unterstellst Du mir, ich würde diesem - also Ganteför -
problemlos folgen.
Da möchte ich Dir raten, Ganteförs Videos auf Youtube vorurteilsfrei anzusehen, bevor Du
in Deiner üblichen Befangenheit mir gegenüber dazu Stellung nimmst. Was mich hier gestört
hat, war die nahezu abfällige Art, wie man JH wegen seines Hinweises auf diese
Ganteför-Videos begegnet ist.
Umgangssprache – da war doch was, hatten wir nicht kürzlich darüber diskutiert? Es gilt
immer noch, zwischen Alltags-, resp. Umgangssprache und sog. Bildungssprache zu
differenzieren. Letztere steht selbstredend im Kontext formaler Bildungsinhalte
(schulisch-unviversitärer Bereich) ist also für diesen Sektor charakteristischer
Sprachgebrauch.
Würde sich Ganteför (diesem Fachgebiet genuin zugehörig) in seinen Videos, die
absichtlich volksnah, also umgangssprachlich angelegt sein sollen, um solchermaßen auch
rezipiert werden zu können, vornehmlich bildungssprachlich ausdrücken, liefen seine
Appelle weitestgehend in‘s Leere.
Du kennst vielleicht die Geschichte vom Vater, Sohn und Esel. Ich hatte sie hier zuzeiten
schon vorgetragen. Kritikasten sollten sie allemal kennen.
Moin Karl,
Deine Ignoranz und Vorurteilsgebundenheit verblüfft mich immer wieder. Ich hatte klar
geschrieben was mich an Gantefoer stört, nämlich dass er von der Gegenüberstellung von
Budget- und Senkenmodell ausgehend schon im Vorspann auf die angeblichen Konsequenzen
Verarmung, Deindustrialisierung und Wehrlosigkeit hinweist. Zudem werden Deutschland und
Kalifornien als an Macht und Geld orientierte Klimaorthodoxe bezeichnet. Das gilt
allerdings für fast alle Unternehmen im Kapitalismus. Aber wieviel Macht und Geld hat das
fossile Imperium im Vergleich mit Nachhaltigkeitsförderern?
Warum gehst Du nicht auf die ideologisch motivierten Inhalte ein, lenkst vielmehr mit
Verweis auf einfache Umgangs- und Alltagssprache davon ab? Manipulativ die Unwahrheit zu
schreiben, hat nichts mit einfacher oder Bildungsprache zu tun! Ich hatte wiederholt auf
die Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim hingewiesen, die
Einfachheit und Unterhaltung mit korrekten Inhalten und Quellenangaben verbindet, z.B. in:
https://www.zdf.de/shows/mai-think-x-die-show-102
<https://www.zdf.de/shows/mai-think-x-die-show-102>
Schlimmer noch als Gantefoer ist der zukünftige Bundeskanzler Merz, der bereits
populistisch Söder und Weidel das Wort redet, indem er Windräder „hässlich“ findet und die
Zukunft der Stromerzeugung in der Kernfusion sieht. Als ob „Hässlichkeit" ein
energiepolitisches Kriterium sein könnte und die Kernfusion demnächst nutzbar wäre. Wann
der Forschungsreaktor ITER dauertestbar sein wird, ist noch gar nicht absehbar und dann
bleibt die Frage, ob die Materialen den extremen Fusionsbedingungen überhaupt dauerhaft
standhalten werden. Erst wenn das der Fall sein sollte, wäre an einen
Gebrauchsfusionsreaktor zu denken. Noch Jahrzehnte werden also ins Land gehen und viele
weitere Milliarden verschwendet werden, die sinnvoller für Windparks und PV-Anlagen
einsetzbar wären. Es schaudert mich, wenn ich daran denke, von welchen ignoranten und
beschränkten Ideologen wir demnächst regiert werden!
IT