Am 08.05.2023 um 14:50 schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 6. Mai 2023 12:00:00 MESZ schrieb "Rat Frag über PhilWeb"
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Ich denke, diese Emotionen würden nur dann hereinprogrammiert werden,
wenn die Forschenden daran arbeiten, das menschliche Gehirn oder deren
Geist 1:1 zu kopieren.
Das halte ich für relativ fragwürdig, von einem moralischen Standpunkt.
Programmieren kann man doch nur an Bedingungen geknüpfte Aktionen, oder? Aber etwas
empfinden oder erleben bedeutet nicht, etwas zu tun. Man kann es nicht erklären oder
beschreiben und müsste an ein Vorverständnis der Maschine appellieren wie bei Artgenossen
auch.
Hi there,
ebenso wie Quantenzustände dürften auch Hirnzustände nicht klonierbar bzw. kopierbar sein.
Zudem handelt es sich bei Computern um gebaute Maschinen und bei Gehirnen um gewachsene
Organe. Nur in der SciFi kommen die bereits von von Neumann angedachten sich selbst
reproduzierenden Maschinen vor. Und wie homozygote Zwillinge zeigen, generieren gleiche
Gehirne individuelle Emotionen und Kognitionen in ihren personalen Selbstmodellen (PSM).
Dabei handelt es sich um permanente und spontane sowie deterministisch und zufällig
bedingte Hirn- bzw. Computerzustände. Das Programmieren macht nicht den Unterschied, wohl
aber das Selbsterleben, sollte es einmal möglich werden, in einem Roboter ein PSM
entstehen zu lassen. Aber ebenso wie homozygote Zwillinge ein je eigenes Bewusstsein
ausbilden, ginge es zwischen den Robotern zu.
IT