transmitted from iPad-Client
Am 17.06.2021 um 15:01 schrieb waldemar_hammel
<wwr.hammel(a)gmail.com>om>:
lieber karl,
ich habe mich für nietzsches aufschreibarbeiten nie interessiert, zumal er eher eine
ansammlung von "aphorismen" produzierte,
weil n. für mich in der schublade der im versuch von selbsttherapien "schreibenden
geisteskranken" liegt, (wie eben auch fr weil),
Man merkt in der Tat sogleich, dass Du demnach nichts von Nietzsche (in die Tiefe gehend)
gelesen hast! Wie kommst Du dann dazu, in dieser Art über ihn zu urteilen!?
Wie so oft meinerseits Dir gegenüber bemerkt, fehlt Dir der Bezug zu Geist und
Philosophie!
Vermutlich berufsbedingt sind Dir die psychosomatischen Kriterien und insbes. damit Bezüge
auf derartige Krankheitsbilder vorgängig.
Manchmal frage ich mich, wie mögen Mitlesende dieser Runde, die tatsächlich ein
Philosophiestudium absolviert haben (sich also Semester um Semester mit
Persönlichkeitsprofilen und Biografien klassischer wie moderner Philosophen und sonstiger
„Geistesgrößen“ zu befassen hatten) über unsere hier ausgetauschten Beiträge denken!
Nietzsche in die „Schublade schreibender Geisteskranker“ zu verorten, ist schon ein
„starkes Stück“!
Verwunderlich dies umso mehr, als Nietzsche erklärter Gegner von Christentum, Metaphysik
(überdies auch Gegner von Platons Philosophie!) und dementsprechenden Moralvorstellungen
etc. war. So müsste er eigentlich, wenngleich posthum, ein Dir hoch willkommener
Gleichgesinnter sein!
In seinem Denken war er keinesfalls (etwa durch Geisteskrankheit) beschränkt, vielmehr
scheint mir deine Sicht auf die Philosophie und deren Protagonisten, sowie nicht minder
auch auf die alltägliche Lebenswelt stark eingeschränkt zu sein.
Nietzsche, zweifelsohne ein ganz Großer der Zeitgeschichte, ist definitiv zu groß, um in
die von Dir für ihn vorgesehene Schublade Geisteskranker zu passen!
Du merkst schon, Waldemar - hier wurde ich zum Verteidiger für ein Genie, dessen
Gedankengänge nur von wenigen Menschen in Ihrer wirklichen Tiefe erfasst und verstanden
werden und wurden.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
und auch ich sehe natürlich parallelen zum "fall
fr weil" ...
n. war ab lebensalter ca 30 auch nach außen hin erkennbar paranoid-schizophren erkrankt,
und da dieses lebensalter untypisch für den anfang einer paranoia ist,
kann man schließen, dass n. seit 20-25 lebensjahren (dann ist ein mensch-hirn
ausgewachsen) an üblicher erwachsenen-schizophrenie litt
(4 peaks sch.erkrankungen: in pubertät = "hebephrenie", und um die 25 herum =
erwachsenen-sch., ab 40 dann eher paranoide sch.,
und im höheren alter dann sch.peak aufgrund organischen hirn/immun-versagens)
sehr interessant wäre es, n.s "stammbaum" unter die lupe zu nehmen, denn dieser
bildet mit glück die schizophenien erkrankungen seiner vorfahren ab,
"genuine sch." hat nämlich eine fast mendels simplen vererbungs-gesetzen
folgende konkordanzrate
wobei anzumerken ist, dass früher während eines lebens insgesamt sch.
"plötzlich" auftreten konnte als vergiftungswirkungen, zb berufe wie
spiegelmacher, hutmacher =
Hg-vergiftungen, drucker, buchdrucker, blei- und zinngießer = Pb/Sn/As/Sb-vergiftungen,
u.v.m.,
und weiter gabs auch früher schon massig "drogen", deren missbrauch reversible
oder irreversible sch. induzieren konnten (zb absinth = tujon-vergiftung, oder
nachtschattengewächse
in bier, schnaps, likören, tees, u-vieles-mehr)
ob also n. in jugend derartigen giftstoffen ausgesetzt war (zb essen von zinngeschirr,
oder blei-wasserrohre), oder er zb "genetisch bedingt" eine sch. ab 20-25
entwickelte,
kann heute nicht mehr entschieden werden, es sei denn, heutige forensiker würden in
seinen knochen erhöhte schwermetall-belastung nachweisen (wie genüsslich bei
den knochen von sehr vielen hochgestellten alter zeiten, könige, bischöfe usw = heute
einen alten sarg mit inhalt zu finden, ist fast wie ein überraschungs-ei geschenkt
zu bekommen, denn man kann die leute fast komplett rekonstruieren, inkl. lebensverläufe,
aussehen, gesichter usw = schlechte karten also sogar für mörder von anno tobak)
dass bei n. im prodromalstadium und weiterhin somatische erkrankungen als begleitend
auftraten (teils echt, teils im sinn hypochondrie) passt zum bild einer sch.erkrankung
seit etwa 25 lebensjahren, und was immer er schrieb und dachte, ist also von dieser
sch.erkrankung zumindest infiltiert (oder gar dominiert = diktiert)
deshalb beschäftigt mich n.s "geschreibsel" nur im hinblick auf seine
erkrankung schizophrenie =
er ist geradezu modell-fall eines in (untauglichen) selbsttherapieversuchen mir seiner
krankung um die wette schreibenden geisteskranken,
wobei wie immer die krankheit zum schluß den wettlauf natürlich gewann
und selbst heute wären n.s heilungsaussichten eher bescheiden, als man praktisch wohl nur
seine symptome lindern könnte ...
wh.
--
Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft.
https://www.avast.com/antivirus