Am 01.09.2023 um 12:00 schrieb Ingo Tessmann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
das Aufdecken der kriminellen Machenschaften des fossilen Imperiums als brandmarken
sinnzuverkehren, ist aufschlussreich! Fakten und Lösungsvorschläge werden doch seit
Jahrzehnten veröffentlicht, angefangen mit Rachel Carsons "Silent Spring“ von 1962
bis zum letzten IPCC-Bericht, dem Synthesereport "Climate Change 2023“. Regelmäßig
finden Tagungen und Konferenzen statt, die Frau Thunberg zuletzt mit Recht als „bla
bla" abgetan hat; denn freiwillig wird sich das fossile Imperium nicht entmachten
lassen.
Du liest nicht genau, Ingo – moin, moin!
Ich habe keineswegs das Aufdecken von Machenschaften des „fossilen Imperiums“ als ein
brandmarken kritisiert, sondern zum Ausdruck bringen wollen, dass dieser von Dir hier
eingeführte Terminus quasi als Kampfbegriff dienen soll; ein Imperium somit, dass es mit
allen Mitteln zu bekämpfen gilt. So sehen es mittlerweile radikale Klimaschützer und deren
Unterstützer.
Was soll da für Dich „aufschlussreich“ sein, wenn ich die Methode von Straßenklebern als
wenig hilfreich zur Lösung der tatsächlich gegebenen Klimakrise und weiterer
Umweltprobleme erachte. Sie führen zu Gegenreaktionen, einerlei, ob im subjektiven
Empfinden und Denken eines Großteils der Bevölkerung, oder als kollektive Handlungen.
Fraglos führen diese Aktionen zur Thematisierung des Klimaproblems, aber das ist auch
schon der einzige positive Aspekt. Weit wirkungsvoller würden m.E. die von mir benannten
Mittel zur Bewusstmachung dieser unabweisbaren Klimakrise sein.
Nochmal zum Kampfbegriff „fossiles Imperium“. Es sind nicht einzig die „Ölgötter“ der
60/70 Jahre, wie sie in Filmserien verklärt wurden, nicht die Fords und Rockefellers
alleine, es sind Menschen weltweit, die mit der Nutzung fossiler Brenn- und Antriebsstoffe
dieses Ölimperium wachsen ließ, zudem auch durch den Bedarf an Schweröl zur Herstellung
unzähliger Produkte des täglichen Bedarfs, was ein weiteres brutales Problem mit
Plastikmüll mit sich bringt. Wahrlich keine gute Aussichten bei einer stets steigenden
Weltbevölkerung.
Vor einiger Zeit haben Studien gezeigt, dass dieser Lebensraum Erde etwa 14 Milliarden
Menschen (er)tragen kann, bis heute sind es schon über 8 Mrd. bei immer noch stetig
steigenden Zahlen, vornehmlich in Afrika, Asien und Lateinamerika mit Wachstumsraten von
bis zu 2,5%.
Diese Entwicklung ist das eigentliche Problem dieser Erde, denn alle künftig darauf
lebenden Menschen müssen ernährt sein, brauchen ein Dach über dem Kopf, was prinzipiell
wohl zu leisten ist. Hingegen nicht mehr leisten können wird sich die Weltbevölkerung
einen technischen Wohlstand, der einen ähnlich hohen Ressourcenverbrauch erfordert, wie er
vergleichsweise bislang in den heutigen Industrie- und Wohlstandsländern erfolgt.
Ich weiß nicht woraus Du ableitest, mir ein unzureichendes Problembewusstsein oder gar
eine Gegnerschaft bezogen auf Klima- und Umweltschutz anzulasten. Es sind nicht nur
linksideologisch geprägte Menschen, die sich darum sorgen!
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl