Am 20.01.2024 um 04:06 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
 
  Am 19.01.2024 um 17:14 schrieb waldemar hammel
über PhilWeb 
 <philweb(a)lists.philo.at>at>:
 du gehst eher den top-down weg, von zb "kosmischer intelligenz" nach 
 unten,
 ich die down-top richtung,
 und wir treffen uns dann beide im mensch-meso-bereich, um den es 
 letztlich geht. 
 Ich denke, beide Sichtweisen sind bedeutsam, sowohl auf die Mikro- als 
 auch auf die Mesa-Ebene (hier nicht die soziologischen) und vermutlich 
 liegt es an bestimmten Neigungen von Menschen, sich vornehmlich der 
 einen oder andern verstärkt zu widmen. Für mich sind beide Bereiche 
 von großem Interesse, gleichermaßen deren Physis betreffend, wie auch 
 jene Phänomene, die das Materielle übersteigt. Auf den Menschen 
 bezogen also Leib und Geist betrachtend. Dabei ist ersterer nicht 
 meine Domäne, das überlasse ich den entsprechenden Fachleuten, was 
 nicht heißen kann, dass mich beispielsweise leibliche Gesundheit 
 unbekümmert sein ließe. Die grade halbwegs überstandene Corona-Attacke 
 würde mich Lügen strafen, da ich Paxlovid (oder wie das Zeug heißt) 
 schlucken sollte und es tatsächlich auch tat.
 
 
An karl,
es gibt nach meiner ansicht gerade bzgl "leben" nichts, das materielles 
übersteigt, insofern als auch das lebendige ausschließlich aus 
materiellem entsteht und an materielles gebunden ist, auch das "höchste 
geistige" ist nach meiner ansicht lediglich energetisch, etwa 
elektromagnetisch, und verbraucht auch energie, zb kostet jeder gedanke 
traubenzucker-äquivalente im hirn (und energie und materie sind nur zwei 
verschiedene erscheinungsformen desselben, nennen wirs "energiematerie", 
oder "materie ist eingefrorene energie und vice versa")
* wobei ich mit dem energie-begriff probleme habe, denn dieser begriff 
ist abstraktion, insoférn real nicht existent, was man beobachten kann, 
sind nur flüsse von irgendwas, das man summarisch "energie-fluss" nennt, 
"energie" selbst ist nicht beobachtbar oder messbar
  Das eigentlich große Thema ist für mich der
menschliche Geist und 
 damit das (mehr oder weniger ausgeprägte) Vermögen des Menschen, kraft 
 seiner intellektuellen und mentalen Fähigkeiten essentiell 
 erforderliche Informationsverarbeitung zu realisieren, die auf 
 substanziell gehirnliche Funktionen der Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, 
 Gedächtnis (Integrierung, Speicherung und Abruf von Information), 
 Inferenz und Koordination aufsetzen. Vor allem aber auch das 
 potentielle Vermögen menschlichen Geists, die pur materielle Ebene 
 dieser Lebenswelt zu übersteigen.
 „Its all about information“, diese Formel hatte ich hier schon öfter 
 eingebracht und damit kontroverse Diskurse befeuert. Den Begriff von 
 Geist beziehe ich nicht nur auf den Komplex intrinsisch ablaufender 
 Gehirnprozesse, sondern insbesondere auch auf die Befähigung zu 
 verschiedenen Formen der Interaktion mit der Außenwelt, die 
 üblicherweise über Sprache (gleichermaßen unmittelbar oder proxemisch) 
 abläuft. Proxemik als spezifische Form nonverbaler Kommunikation ist 
 jedoch nicht die einzige Möglickeit paraverbaler Interaktion. Es sind 
 Emotion und Gefühle, die der Mensch nonverbal auszutauschen vermag und 
 dieses über beliebige Distanzen.
 
wenn der geist traubenzucker verbraucht, um vorhanden zu sein und 
abzulaufen, müsste man doch, wenn überhaupt, das geheimnis nicht im am 
ende der reaktionskette stehenden geist suchen, sondern redlicher weise 
im traubenzucker. hat der traubenzucker also geheimnisse, die dann nicht 
mindestens alle anderen zuckerarten auch teilen? kann ich nicht sehen, 
denn es sind (nur) die ww-en der molekularen elektroniken die ablaufen, 
und das führt zur einsicht:
es ist keineswegs "all about information", sondern es ist "die aktion 
zwischen entitäten" = wechselwirkungen, "its all about interaction" (was 
schon newton zwar teils erkannte, aber in seiner bedeutung-fürs-gesamte 
völlig unterschätzte) - "information" entsteht aus physikalischen 
"signalen" erst, wenn diese signale von rezeptoren detektiert werden in 
den rezeptoren, und information selbst ist für den betrieb, das 
ablaufenkönnen  des geistes zwar notwendige voraussetzung, aber erst die 
umwandlung dieser information im hirn und peripheren ganglien in 
"nachricht" macht den kern des geistigen aus, zb "die gedankenflüsse",
sog "erkenntnisse", "ich habe schmerz", "bin satt",
"will trinken", usw
  Damit wird es nun kritisch mit unserem Austausch hier,
da ich Bezug 
 nehme auf sog. morphische Felder. Sheldrake comes to mind und damit 
 auch ein CLM für den klassischen Wissenschaftsbereich. Das 
 interessiert, bzw. stört mich jedoch wenig, denn ich bin von der 
 Existenz dieser Felder und der Möglichkeit zu nichtlokaler Interaktion 
 zwischen diesen überzeugt.
 
(1) die scheinbare nichtlokalität morphischer felder ist auf keinen fall 
mit der sog physikalischen nichtlokaliät zu analogisieren oder zu 
verwechseln = sind zwei getrennte paar schuhe, die nur zuällig denselben 
begriff "nichtlokal" teilen
(2) ich bestreite die existenz "morphischer felder" als "nullten 
versuch" ein mögliches reales phänomen zu erfassen und zu erklären 
garnicht, gehe aber davon aus, dass im zeitverlauf bessere erklärungen 
dafür gefunden werden können, als das bisher rein esoterische 
geschwurbel (ähnlich homöopathie, wo der simple placebo-effekt einfachst 
erklärt, warum homöopathie durchaus wirksam sein kann, während vorher 
ebenfalls esoteriken zur erklärung herhalten mussten)
(3) "nichtlokale interaktion" ein großer begriff für physikalisch 
mittlerweile "fast altbekanntes", als wir langsam uns zur ansicht 
bequemen müssen, dass "lokal" garnicht so lokal ist, wie bisher fest 
geglaubt (auch das war "glaube", vorurteil, weil wir selbst in unserer 
wahrnehmung scheinbar lokale körperlichkeit sind, haben wir das dann 
generalisiert, war aber nie echtes wissen (zumal es plank'sch einen 
simplen ausweg gibt, um aus dem schein-dilemma lokal-nichtlokal 
herauszukommen, wenn mans mit dem "nichtlokalen" nicht übertreibt) )
  Nun wird es auch noch esoterisch: „Alles ist mit allem
verbunden“. 
 Gegen diesen Ausspruch habe ich mich immer gesträubt, ganz im Sinne 
 dieser mir lächerlich erscheinenden Pose von Esoterikern nach dem 
 Muster „Wir haben uns alle lieb“. Dabei bleibe ich auch heute noch.
 
jaaa, "alles ist tatsächlich mit allem verbunden, und zwar über und 
allerdings auch in den grenzen planck'scher ww
  Wenn ich also von einem universellen, sog. morphischen
Feld ausgehe, 
 das nach fernöstlichem Denkmodell der Akasha-Chronik gleichkommen 
 könnte, so bin ich potentiell nicht nur mit Feldern meiner 
 unmittelbaren Umgebung (z.B. Schumann Resonanzfeld) verbunden, sondern 
 kann mit diesem universalen Feld in Verbindung treten, resp. in 
 Resonanz kommen. Jedes Feld ist Träger von Information und bietet 
 damit die Möglichkeit, darauf zuzugreifen, bzw. damit interagierend in 
 Beziehung zu treten.
 
(1) dazu brauchts keine "fernöstlichen" esoteriken !
(2) hier missbrauchst du den klar def physikalischen feld-begriff (und 
resonanzbegriff) um esoteriken aufzumachen
(3) beweise für ein "universalfeld" mit dem man sich (per resonanz?) 
verbinden könnte (was physik ein "einkoppeln" wäre) ?
(4) physik-felder sind träger von physik-SIGNALEN, nicht von information !
(5) physik-resonanz ist ein klar def zustand/verlauf/vorgang, es ist 
daher mehr als fragwürdig den physik-resonanzbegriff auf alles mögliche 
andere aufzuweiten
(6) was du esoterisch denkend willst, ist klar, du möchtest dich an ein 
universalfeld per resonanz ankoppeln, um dann an der "information" 
dieses universalfeldes teilzuhaben, indem du dann teil des 
universalfeldes wirst -
träume weiter ...
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du denkst und erörtest hier erneut esoterisch, und das ist "hypersemiotisch"
  Somit kommen die kürzlich hier von Dir angeführten
gehirnlichen 
 Mikrotubuliins Spiel, deren bewusstseinsbildende Mechanismen von 
 Stuart Hameroff et.al. erforscht und entsprechend publiziert wurden. 
 Ich hatte vor einiger Zeit hier schon dazu geschrieben.
 
tubuli und mikro-tubuli sind zellen-weite strukturen, die zellen aus 
verschiedensten gründen zum strukturen-erhalten und stoffwechseln 
benötigen, es gibt sichtbare vorgeformte tubuli und mikros, und 
unsichtbare, die nur letztlich elektromagnetisch und nur bei bedarf 
jeweils ausgebildet/gebahnt werden, alles kein geheimnis, auch, dass 
wassermoleküle, als dipolmoleküle in mikro-strukturen eingesperrt zu 
pseudo-eis werdend, zum digitalen rechnen genutzt werden können, kein 
geheimnis (vielleicht gibts zukünftig wassercomputer statt auf 
silizium-basis?), die große frage ist, nutzt die natur, und das 
vielleicht schon sehr lange, das rechnen mit wasser, zb auch und gerade 
in biologischen systemen, die immerhin zu 75% und mehr aus wasser 
bestehen?, denn wäre wirklich sehr naheliegend, da simples wasser die 
vierthäufigste chem verbindung im uns heute bekannten weltall ist, und 
natur spielt immer die minimalst möglichen spiele (das wasser in unserem 
körper also weit mehr als nur "lösungsmittel"?)
* ein teelöffel wasser hat mehr potentielle rechenkapazität als alle 
heute weltweit installierten silizium-rechner zusammengenommen ! (so 
armselig ist, was menschen "in ihrer selbst.zugeschriebenen 
großartigkeit" machen)
  Streng wissenschaftlich gesehen liegt alles hier
diesbezüglich 
 Angeführte im Bereich der Hypothese. Das kann jedoch nicht bedeuten, 
 dass man keine Gedanken anstellen könne, die über bisher gesicherte 
 naturwissenschaftliche Erkenntnisse hinausgehen.
 
sobald man gesichertes wissenschaftliche terrain überschreitet, steht 
man im bereich "tellerminenartiger" hypothesen, und diese sind
(1) entweder als "tragbar" mit dem wissenschaftlichen gesicherten noch 
sinnvoll verknüpft, (ua, weil sie im weiteren verworfen werden können, 
"falsifiziert")
(2) oder sie sind jenseits von gut und böse esoterische hauptsächlich 
hypersemiosen, und als solche nichtig/irrelevant (wie etwa "gott" und 
damit zusammenhängendes)
(3) "über naturwissenschaftlich gesicherte erkenntnis hinausgehende 
hypothesen" sollten immer dennoch naturwissenschaftlich basiert sein, 
sonst wirds zu wolkenkuckucks-spekulation = "allbedeutende hypersemiosen",
und mit "wissenschaftlich basierten hypothesen" ist auch nicht gemeint, 
wissenschaftlich def begriffe, wie etwa den feldbegriff, ins nirgendwo 
hinein aufzuweiten
---
du, lieber karl, neigst sehr zu (2)
  Menschlicher Geist ist in üblicher lebenspraktischer
Weise immer noch 
 weit entfernt von der Erkenntnis der eigentlichen Realität, oder 
 besser gesagt, der Wirklichkeit von Welt und Kosmos. Mit besagtem 
 kosmischen Geist in Verbindung zu treten, ist menschlichem Geist 
 potentiell möglich. Nur wenige Menschen machen davon Gebrauch.
 
(1) dass übliches menschendenken und erwägen dem konstruktivistischen 
denken fast diametral gegenübersteht, ist ein alter schuh, der aber aus 
der überlebensnotwendigen selbstreferenz aller lebewesen leicht 
erklärlich ist, denn erst bei hinterfragen dieser (primär 
immunologisch-bedingten) selbstreferenz wirds konstruktivistisch
(2) aus dem (1) folgt, dass wir tatsächlich vom erkennen "der wirklichen 
wirklichkeit" noch sehr weit entfernt sind, und das sowohl 
naturwissenschaftlich als auch alltags-praktisch - das weitaus meiste, 
was wir vermeintlich über welt und uns selbst wissen, denken, 
hypothetisieren beruht auf gut eingeschliffenen und 
angepassten/adaptierten "vorurteilen", die allerdings unser 
überleben-können sichern, also allerwichtigste funktionen haben
  Nun also Waldemar, mache Dir keine Sorgen um mich
wegen meiner 
 Kontakte zum kosmischen Geist. Noch bewege ich mich auf irdisch festem 
 Boden, obendrein ganz nach einer von Dir eher verschmähten Tradition 
 sozialer Interaktion. Würde ich oben Geschriebenes am Stammtisch zum 
 Besten geben, würde mir ein Bierkrug auf den Kopf geschlagen werden 
 mit der Begründung: „Besser so, bevor du noch ins Irrenhaus kommst!“
 
ich gönne dir deine kontakte zum kosmischen geist, und freue mich für 
dich, dass du dabei auch gut sozialisiert bist.
ich selbst habe solche kontakte leider nicht, weder zum kosmos, noch zu 
inbesondere mitmenschen, weil ich diese im grund ihres wesens für 
bestialisch halte (ua. zu lange und zu tief ins forensische glas 
geschaut, und wenn ich mir die heutige menschenwelt anschaue, wird das 
keinen deut besser, im gegenteil, es bestätigt sich, mensch ist nur 
oberflächlich höflich und nett als camouflage, in wahrheit 
blutig-bestialisch grundveranlagt)
wh.
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