Am 03.07.2021 um 22:03 schrieb waldemar_hammel:
Vorzeitig schon, möchte man sagen – denn wenn Du Dich und uns alle
hier in „6 -10 tausend Jahren“ als Wassergläser füllende Atome siehst
(einschließlich derer eines wahrscheinlich-nie-gelebten "jesus"),
kann man nach heutiger Kenntnis der Kosmologie sehr sicher davon
ausgehen, dass wir in zugegeben nicht vorstellbarer Zeit uns allesamt
im Zustand maximaler Entropie befinden und dort frierend als
Quantenschaum auf die „Umkehr“ dieses Geschehens „warten“;
Apropos warten: Es bleibt uns erspart, denn wo keine Materie, da
keine Zeit - da kein Warten. Wir verharren bis zum nächsten Urknall
(hier tatsächlich purem Zufall ausgeliefert), dort werden wir dann
„Verbrennungen höchsten Grades“ erleben.
eben nicht dieses ende, weil sich das universum, aufgrund sogar
beschleunigter expansion, niemals im strahlungsgleichgewicht befinden
wird,
sodass energieflüsse und damit auch als epiphänomen zeit weiterlaufen
werden ( = wenn das mit der expansion stimmt)
Zugegeben etwas flapsig ging ich auf Deine für die Menschheit in „6 -10
tausend Jahren“ zu erwartende Aussicht ein, sich als Wassergläser
füllende Atome wieder zu finden und indirekt auch auf Deine zuletzt hier
aufgeworfene Frage nach dem Schicksal eines „zerdepperten Glases".
Natürlich willst Du damit die Unmöglichkeit einer Umkehr (als eine
Verletzung des 2. Hauptsatzes der TD) des Geschehens hervorheben. Alles
zutreffend, sofern man nur auf die Gegenwart sieht oder eben auf die
nächsten 10 tausend und meinetwegen noch Millionen Jahre; eine durchaus
sehr lange Zeit aber eben nicht Unendlichkeit. Darüber hatten wir eine
Zeitlang hier diskutiert.
Also was ist Unendlichkeit? Unbenommen der unterschiedlichsten
Denkrichtungen (Ablehnung aller Unendlichkeitsbegriffe, die Annahme des
potentiell Unendlichen - dem Finitismus oder die des aktual Unendlichen
etc.) kann man Unendlichkeit als einen Raum jenseits einer gedachten
Grenze annehmen. Gegen diese Grenze expandiert das Universum mit
exponentiellem Zuwachs. In die Unendlichkeit jenseits dieser Grenze
gelangen nur masselose Teilchen. Wo keine Masse, da keine Zeit, daher
kein „Warten“ auf einen Neubeginn, sondern lediglich ein „Verharren“ bis
sich (tatsächlich zufällig!) ein „Uratom“, für den nächsten „Urknall“
bildet.
Ein „Strahlungsgleichgewicht“ des Universums spielt bei seinem Ende
keine Rolle mehr, da alle seine Materie (sämtliche Galaxien) in einem
einzigen schwarzen Loch verdichtet sein wird. Dank Hawkings Erkenntnis
ist uns aber nun gewiss, dass alle Information erhalten bleibt (codiert
im Ereignishorizont).
Somit bleibt die „Idee“ des zerdepperten Glases, eines Nietzsche und
auch die eines Waldemar Hammel erhalten. Das wusste schon Platon. Es
wird also immer wieder typenhaft Gläser, Hammels und Nietzsches geben.
Das wusste auch Nietzsche.
Also nochmal zu Nietzsche:
Ernsthafte Frage an dieser Stelle: Wen kümmert das hier und jetzt?
Denn jetzt wollen, sollen und vor allem dürfen wir leben!
Wer sich nun dennoch bekümmert, wie es mit ihm weitergeht, kann
entweder nach Himmel und Hölle (in welchen kosmischen Gefilden auch
immer) suchen, sich grübelnd in diesbezüglich fernöstliche
Vorstellungen oder sonstige Esoteriken vertiefen oder Gedanken über
Nietzsches „ewige Wiederkehr“ anstellen:
/„Das grösste Schwergewicht. – Wie, wenn dir eines Tages oder Nachts,
ein Dämon in deine einsamste Einsamkeit nachschliche und dir sagte:
‚Dieses Leben, wie du es jetzt lebst und gelebt hast, wirst du noch
einmal und noch unzählige Male leben müssen; und es wird nichts Neues
daran sein, sondern jeder Schmerz und jede Lust und jeder Gedanke und
Seufzer und alles unsäglich Kleine und Grosse deines Lebens muss dir
wiederkommen, und Alles in der selben Reihe und Folge – und ebenso
diese Spinne und dieses Mondlicht zwischen den Bäumen, und ebenso
dieser Augenblick und ich selber. Die ewige Sanduhr des Daseins wird
immer wieder umgedreht – und du mit ihr, Stäubchen vom Staube!‘ –
Würdest du dich nicht niederwerfen und mit den Zähnen knirschen und
den Dämon verfluchen, der so redete? /
/gottlob, möchte ich sagen, ist nietzsches bild unmöglich, denn diese
welt läuft wechselwirkend mit maximaler geschwindigkeit + irreversibel
ab,
das heißt, es wiederholt sich in dieser realen welt auf genau gleiche
weise garnichts und niemals,
(du kannst nie zweimal in denselben fluss steigen)
obwohl man das gegenteil durchaus"denken/erdenken" kann, wie nietzsche
es hier ja beweist
Dito.
Weniger (wenn überhaupt) war Kant der „Alleszermalmer“, wie Moses
Mendelsohn ihm das zuschrieb, sondern Nietzsche!
Solchermaßen selbst hin und her gerissen, zwischen Ideal- und
Zerrbild von Mensch und Lebenswelt, liegen Nietzsches Vermögen und
Verdienst darin, gleichermaßen durch u.a. Gesellschaft, Religion
verbrämte (Schein-)Bilder unerbittlich und ohne Rücksicht auf Freund
und Widersacher zu zerreißen.
Er selbst war in vielerlei Hinsicht gespalten: Wahrheit suchend,
Natur wie auch das Leben glorifizierend und alles gleichermaßen
verfluchend;
Erbarmungslose Ungeheuerlichkeit für Freund und Feind!
nun ja, so erlebst DU halt nietzsche ...
meine ansicht, schon gesagt, nietzsche ein geistig/mental/psychisch
erkrankter mensch, somit seine "werke" unterdurchschnittlich zu werten,
einfach, weil ein erkranktes hirn keine höchstleistungen zu erbringen
vermag
(was hätte ein geistig gesunder nietzsche wohl geschrieben, gesagt,
gedacht?)
Eigentlich macht mich eine derart vorgebrachte Behauptung ärgerlich,
weil sie eindeutig zeigt, dass Du Dich definitiv nicht mit Nietzsche und
seinem Werk auseinandergesetzt haben kannst. Andernfalls würdest Du
wissen, dass er keineswegs von Anbeginn seines Schaffens geistig
erkrankt war! Gleichwohl war er stets von kränklicher Natur, sein
„geistiger Zusammenbruch“ jedoch geschah erst kurz vor seinem letzten
Lebensjahrzehnt.
deshalb würde mich sehr interessieren, welche
antworten andere tiere
als mensch auf die fragen hätten, aber man kann sie leider nicht
befragen,
weil es keine positiv-gültige kommunikation zwischen unterschiedlichen
tierarten gibt, ua deshalb, weil sie alle, genau wie mensch,
selbstreferent sind und sein müssen,
um überleben zu können = diese selbstreferenz eben auch als gefängnis
(eine solche tier-mensch komm. und vice versa zu "erfinden" wäre mit
sicherheit mehr als ein quantensprung = wie franz v. assisi mit tieren
reden, sich unterhalten können)
Menschen können sehr wohl mit Tieren kommunizieren und vice versa, da
braucht es keinen Quantensprung, sondern allenfalls ein Sprung herab von
menschlicher Überheblichkeit (wie Du das ja immer hier beteuerst). Es
kommt dabei auf den Informationsgehalt an und nicht auf die Symbole
einer Sprachform. Aber das weißt Du sehr sicher aus eigener Erfahrung.
und mehr: auch der gottesglaube kostet stoffwechselenergie = so lässt
sich auch gott herunterbrechen auf ein paar milligramm hauptsächlich
traubenzucker oder nicht +
ein paar neurotransmitter in unserem hirn = auch gott kostet
traubenzucker + O, um diese "göttliche" zuckerform neuro zu
verstoffwechseln
(und wäre interessant, einmal messen zu können, wieviel energie der
gottglaube eigentlich tatsächlich ein hirn im schnitt kostet,
von mir aus in traubenzucker-äquivalenten ausgedrückt)
Noch ernsthaft oder Satire?
/„Als Zarathustra dreissig Jahr alt war, verliess er seine Heimat und
den See seiner Heimat und ging in das Gebirge. Hier genoss er seines
Geistes und seiner Einsamkeit und wurde dessen zehn Jahr nicht müde.
Endlich abe /
/verwandelte sich sein Herz, – und eines Morgens stand er mit der
Morgenröthe auf, trat vor die Sonne hin und sprach zu ihr also://
//
//„Du grosses Gestirn! Was wäre dein Glück, wenn du nicht Die
hättest, welchen du leuchtest!“/
Das beschreibt auf grandiose Weise die elementare Notwendigkeit einer
Wechselbeziehung zwischen dem EINEN und dem VIELEN, darin verbirgt
sich das Geheimnis des EINEN im VIELEN und vice versa. Fruchtbar wird
diese Beziehung allerdings nur im Falle wirklicher „Verschränkung“,
d.h. einer sich einstellenden „Resonanz“.
eine durchaus schöne vorstellung,
der haken nur ist, dass die sonne nicht mir uns oder anderen lebewesen
kommuniziert, sie strahlt lediglich multispektral licht und einen
ständigen materiestrom ins weltall, das ist alles,
und das wäre auch und genauso der fall, wenn die obere erdkruste
völlig unbelebt wäre = wir sind "dem großen gestirn" völlig schnuppe =
sonnen als existierende bedürfen keines applauses
von lebewesen, also nix "wenn du nicht die hättest, denen du leuchtest"
die sonne ist lediglich fast ein schwarzkörper-strahler auf dem
temperaturniveau von heute ca 5.600 grad celsius an ihrer
emittierenden oberfläche,
zarathustras diesbezügliche "einsichten" also reiner blödsinn, z. also
zurück, nochmal 10-20 jahre in gebirgseinsamkeit nachdenken,
vielleicht wirds ja danach was ...
Und Dir würde ich vorschlagen, Dich nochmal (oder sehr wahrscheinlich
erstmals) mit Literatur-Analyse zu befassen!
Du hast gar nicht verstanden, was Sonne als „grosses Gestirn“ hier
verkörpern soll. Sie steht hier metaphorisch für etwas Großartiges,
Göttliches.
Entgegen einem von Aristoteles benannten sich selbst denkenden (sich
selbst genügenden) Gott hinterfragt Zarathustra diesen sich selbst
beschäftigten „Sonnengott“ eben in dieser Form:
„Was wäre dein Glück, wenn du nicht Die hättest, welchen du leuchtest!“
Damit verknüpfe ich die Notwendigkeit einer Wechselbeziehung zwischen
dem (Ur)EINEN und dem VIELEN.
*
verschränkung ist etwas sehr anderes als resonanz = bitte also nicht
verwechseln, oder in einen topf
Wem sagst Du das!? Du wirst doch wirklich nicht glauben, ich würde das
„in einen Topf“ werfen oder gar verwechseln.
/wh: „und dann: wenn ich mit gott ein hühnchen zu rupfen habe, wieso
soll ich mich dann an seine vorzimmerdame in gestalt eines jesus wenden,
oder erst an den stellvertreter der stellvertreter des stellvertreters
in gestalt des papstes, irgendeines heiligen oder oder ... ?"//
/
Wenn Du mit Deinem Gott (nach von Dir benannt jüdischer Gepflogenheit)
ein „Hühnchen zu rupfen“ hast, willst Du Dich also nicht an sein
„Vorzimmer“ sondern an ihn selbst wenden. Davon abgesehen, dass ein Chef
nicht zu jeder Zeit und von jedermann „belästigt“ werden will und kann,
daher also die Korrespondenz über seine Sekretärin laufen lässt, frage
ich Dich, über welches Medium Du Dich Deinem Gott mitzuteilen, ihn also
zum Rapport bestellen gedenkst? Per Brief, Telefon, eMail oder doch eher
Telepathie, genauer Teletransportation: Verschlüsselt natürlich und
definitiv keinem Hacker zugänglich. Das bietet genau die Kommunikation
per verschränkter Teilchen. Und wenn Du dann noch den richtigen Ton
erwischt, könntest Du in Resonanz mit Deinem Gott oder ersatzweise
seiner Sekretärin gelangen: damit die „Chemie“ stimmt, wie man so sagt –
oder glaubst Du, er würde sich ansonsten von Dir die „Rübe waschen lassen“?
Wir können uns beizeiten etwas ernsthafter über diese Form nichtlokaler
Kommunikation unterhalten.
Man muss das
inzwischen nicht mehr nur metaphysisch, literarisch oder
gar theologisch sehen; vielmehr deuten diesbezüglich mittlerweile
auch naturwissenschaftlich „vom blöden Volk“ verstandene
Zusammenhänge darauf hin, dass der Blick auf „Gott und die Welt“
nicht durch plump vermittelte Religion oder im Grenzfall durch
Wunder- oder Götterglauben verstellt sein muss.
der haken: es gibt keine götter in der aussenwelt, in unserer
innenwelt = im kopf, aber sehr wohl, deshalb ist jede "götterei" an
und in innenwelten gebunden,
wenn wir also mit göttern, von göttern, über götter reden, denken,
fühlen, dann ist das immer (nur) kommunikation mit uns selbst =
selbstgespräche, wenn man
so sagen will,
und "gott und die welt", JA, denn sowohl götter als auch die welt
tragen wir im kopf (konstruktivismus), wir haben von wirklicher welt
ausserhalb von uns so gut wie keine ahnung,
Es gibt Menschen, die davon sehr wohl eine Ahnung (im wahrsten
Wortsinne) haben. Du hast also keine Ahnung - warum stellst Du dann
außerhalb dieser realen Lebenswelt angenommene Phänomene der sog.
intelligiblen Welt infrage?
prompt kommt hier die Antwort;
ausser dass es zwischen wirklicher welt und der welt,
die wir in den
köpfen erleben, evolutionär-adaptierte "passungen" geben muss, die
unser überleben ermöglichen,
wenn ich zb wasser schöpfe, um zu trinken, dann muss das irgendwie
klappen, sonst bin ich tot, aber was bei diesem schöpfen wirklich
vorgeht und wie, das (1) muss ich garnicht wissen,
und (2) weiss es auch nicht, es genügt zum überleben, wenn es
-hinreichend- und -irgendwie- funktioniert, und wie das geht, darüber
mache ich mir dann gedanken, bilde theorien, usw =
aber immer nur im kopf, und sodass es in der welt im meinem kopf
"richtig", "schlüssig" usw ist
wir tragen ein modell von welt in unserem kopf, und gelangen aus
diesem modell = unserer welt, niemals heraus, deshalb fühlen wir uns
mit recht auch als jeweiliger nabel der welt =
nämlich unserer welt im kopf als einer art "privatwahn"-welt
und dann: wenn ich mit gott ein hühnchen zu rupfen habe, wieso soll
ich mich dann an seine vorzimmerdame in gestalt eines jesus wenden,
oder erst an den stellvertreter der stellvertreter
des stellvertreters in gestalt des papstes, irgendeines heiligen oder
oder ... ?
Demnach ist dieses "Hühnchen rupfen" auch "Privatwahn" eine Art
"Kopfkino", echt amüsant. Für Katholiken also mit illustrer
Rollenbesetzung!
Wenn man jedoch (wie so oft) der Versuchung erliegt, sich über die
„blöden“ anderen zu entrüsten; sei es zufolge von indirekten, über
die Medien oder unmittelbar selbst wahrgenommene Eindrücke im
gesellschaftlichen Umfeld; letztere zeigen aber auch immer eine
ebenso zutreffende Eigenschaft der Mitmenschen, nämlich die von
Klugheit, Vernunft, Einfühlsamkeit und nicht zuletzt eine
beeindruckende Mitmenschlichkeit. Bisweilen denke ich, dass dieses
Menschenbild Dir, Waldemar verborgen zu sein scheint oder Du es
schlichtweg nicht sehen willst.
da ist sie wieder, die nicht-kongruenz zwischen uns, denn offenbar
lebst DU in einer anderen welt als ich.
Gott sei's gedankt!
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
"mitmenschlichkeit" sehe ich zwar auch, aber
so intensiv, dass sie
sich weltweit die hälse durchschneiden, und garnicht genug davon
kriegen können (beispiel aktuell Tigray(äthiopien)),
und ansonsten mensch frisst mensch auf tausenderlei arten planetenweit
gilt, und das mit inbrunst,
und "einfühlsam", jawoll, das sind sie ohne zweifel, und zwar bis zur
restlosen zerstörung von wasser, erde, luft, sie fühlen sich so sehr
ein, dass sie urlaubend und kaspernd auch das
letzte insekt noch vernichten werden, denn eher hat das
ach-so-mitleidende herz keine ruhe,
vernunft und klugheit?, oh ja, wenns ums füllen des eigenen
kühlschrankes geht, ums auffüllen des bankkontos, klug und vernünftig
muss man sich leisten können,
und eine probable methode dazu ist, wenn ich aus den natürlichen
tresoren alles raube, was ich nur immer kriegen kann, und der rest:
abfall, unwert, unnütz, den geiern zum fraß
mein menschenbild ist das eines über alle maßen grenzenlos gierigen
raubtiers, das nicht etwa nur tötet, um des eigenen überlebens will,
sondern wasser, erde, luft
und alles darin tötet um des tötens willen, und das trotz des
selbstauferlegten tabus "du sollst nicht töten"
vielleicht schaust du dir gelegentlich mal eine massentierhaltung von
innen an, das siehst du live, was mensch und sein ganzes ethisches,
moralisches getue WIRKLICH wert ist
ich grüße Dich und diese runde,
wh.