Am 20.02.2025 um 01:07 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
 
 Kürzlich habe ich nochmal die von mir seit Anbeginn dieser Mail-Liste 
 archivierten Beiträge hervorgeholt und da ging es auch schon heiss 
 her, z.B. zum Themenkreis des Kritischen Rationalismus, wo hjn (Hans 
 Joachim Niemann) mit seiner „Korrespondenztheorie“ die These vertrat, 
 dass Wahrheit in seiner Begrifflichkeit über den Weg sprachlicher 
 Übereinstimmung mit realen Tatbeständen der Lebenswelt durchaus 
 auszudrücken ist, dabei aber die genuine Bedeutung dieser 
 Korrespondenz zwischen sprachlichem Ausdruck und konkret physischer 
 Welt nicht daraus anzuleiten ist und daher Wahrheit vom Grunde her 
 unerklärlich bleibt.
 Über Wahrheit, bzw. die diesbezüglichen Theorien haben wir hier lange 
 diskutiert, dabei scheint sie lebenspraktisch einfach zu definieren 
 sein: Aussagen sind dann wahr, wenn sie mit den damit beschriebenen 
 Tatsachen übereinstimmen, somit korrespondieren. Wenn das mal so 
 einfach wäre, denn ein anderes Modell der Korrespondenztheorie führt 
 an, die Wahrheit einer Aussage zeige sich einzig in ihrer Kohärenz mit 
 der anderer Aussagen. Wer wollte/sollte aber abschließend den 
 hinreichenden Grad an Kohärenz mehrerer Aussagen bestimmen?
 
im grunde hjn's rede bzgl "wahrheit" genau meine rede, hinzuzufügen von 
meiner seite aber noch:
- was wir im alltag als "wahrheit" erleben, ist sehr weitgehend soziale 
setzung
- erlebte wahrheiten sind stärker an das für-wahr-gehaltene gekoppelt, 
als eine nur-korrespondenz-theorie es ausdrückt
- und insbesondere:
- im rahmen wahrscheinlichkeit ist auch wahrheit stets als spektral mit 
wahrscheinlichkeits-verteilung anzusehen, heißt, es gibt "zu etwas"/ zu 
sog. tatsachen/ immer eine gruppe, ein trajektorienbündel von wahrheiten,
welches untereinander korrespondiert, weil sog. tatsachen ebenfalls 
spektral sind = es gibt nicht "tatsachen an sich" = es gibt nur paktisch 
"sozial gesetzte übereinkünfte als  tatsachen" (was ich aus "ww"
ableite)/
insofern sind "tat-sachen" zuerst (nur) "wort-sachen", und sofern
diese 
weitgehend übereinstimmen, werden, sozial gesetzt, "tat-sachen" daraus,
die dann "kohärenz: tatsache x = sumeN a, b, c,... von {"ähnlichen" 
eigenschaften}" sind
denn "denk-sachen" behandeln wir von den mechanismen her, also 
hirnverarbeitungsmäßig, genau wie "tat-sachen", also "wirklichkeiten",
auch hier also nicht-übereinstimmung zwischen hjn "kritischem 
rationalismus" und
"radikalem konstruktivismus", welcher letzterer unter der prämisse 
steht, dass wir halt nicht und niemals aus unseren hirnlichen 
beschränkungen herauskönnen, oder einfacher ausgedrückt:
eine "tatsache" ist stets eine irgendwie  fest-gestellte = sozial 
festgeklopfte
---
* Aber um Gottes Willen, mit  psychopathischem Kontext beladenen 
Narrativen wollen wir nichts mehr zu tun haben, allenfalls mit der Frage 
nach dem „Schweigen Gottes“.
- tja, wie sollte ein etwas, das es aus ww-gründen nicht gibt, anderes 
produzieren können, als "schweigen" ?
- und mit psychopathen und psychopathien haben wir alle in unseren 
alltagen leider mehr zu tun, als uns lieb ist, denn ein großteil aller 
leute ist mindestens teilweise "psychopathisch engagiert" (siehe trump, 
musk, weidel, usw als aktuell geradezu
leuchtturmbeispiele)
wh.
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