Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
 
 Die große Hitzewelle ist vorbei – zumindest in unserem Landstrich. Sie 
 scheint nicht nur ganze Regionen in Wüsten verwandelt zu haben, 
 sondern auch die Gehirne. „Geist als Anordnung von Neuronen“ heißt es 
 im laufenden Thread und wen sollte es dann wundern, wennrundum derzeit 
 nur eher spärliche Geistesleistungen im gesellschaftlichen wie 
 politischen Alltag zu erkennen sind.
 Können Neuronen vertrocknen? Im weiteren Sinne offenbar sehr wohl, 
 nämlich bei extensiver Nichtnutzung.
 
huch,
wir müssen doch jetzt alle sparen, jedes milliwatt zählt, weil wir 
russland sanktionieren*, sanktionieren die jetzt trickreich uns, zb 
seltsame dauerwartungen an nordstrom-1, na ja, wartungsstau, denn früher 
lief nordstrom-1 immer und ohne probleme - jetzt muss ich meine blumen 
kalt gießen, für die hunde nur noch das minimale, kalt "kochen" und 
duschen, volvofahren ade, und kalte joghurts kann ich auch nicht mehr 
essen, denn kälte = negative heizenergie auch heizenergie, oder wie?
*
übrigens "schutzzölle" für die heimische wirtschaft, damit 
-sanktionieren- wir die bevölkerungen von 2/3 der welt seit 
aberjahrzehnten = das ist kolonialismus pur, nur eben in neuem gewand, 
dagegen sind die
russensanktionen jetzt pillepalle - und schutzzölle und "freier 
welthandel", dass ich nicht lache
und selbstredend und in DE erst recht, wird dort zuerst gespart, wo es 
nicht wehtut, und "denken" tut nicht weh, also in DE verzichtbar, wie 
der zustand von politik+bevölkerung nicht erst seit heut deutlich 
erkennen lässt - denkst du noch in DE, bist du ein energieverschwender 
par exellence, und wer will sich schon mit sowas outen und an den 
pranger stellen - also die neuronen bis aufs lebensnotwendige 
abschalten, ist ganz simpel
vernünftig in einer zeit des sparensollens/müssens (nur für "einfache 
leute" sparenmüssen natürlich, für die anderen gelten andere regeln, zb 
"dienstwägen")
  Geist und Neuronen, wie geht das überhaupt zusammen?
Geist als 
 Ansammlung sensorischer, motorischer oder sonstiger Interneuronen? 
 Wenn dieses zuträfe, müssten augenblicklich die Fakultäten der 
 Philosophie des Geistes schließen, da Neurowissenschaften das 
 „Geheimnis“ des Geistes und mit ihm sogleich jenes des Bewusstseins 
 und den damit in Verbindung stehenden Psychologismen bereits gelüftet 
 hätten.
 So könnte es allenfalls nur heißen: Gehirn als Ansammlung von 
 Neuronen, was gleichwohl nach heutigem Wissensstand der Neurologie 
 einer „Binsenweisheit“ gleichkommt, über die nicht mehr diskutiert 
 werden muss. „Muss nicht – aber kann“, heißt es so oft und man könnte 
 nun die Frage stellen:
 Was stellt das Gehirn als Ansammlung von Neuronen an, damit es als Ort 
 mentaler Prozesse eben diese zu verarbeiten vermag. Etwa hinreichende 
 Aufmerksamkeit zu erzeugen, um das alltägliche Leben zu meistern.
 „Wer ist aufmerksam“, fragte kürzlich Joseph hier in die Runde und gab 
 zugleich die in eine Frage gekleidete Antwort: „Das Gehirn“.
 Für mein Teil spreche ich diesbezüglich eher von Gehirn und ZNS 
 (zentrales Nervensystem).
 Es ist aber nicht das Gehirn/ZNS (als Ansammlung von Neuronen) an sich 
 aufmerksam. Aufmerksamkeit eines Lebewesens kann immer nur durch 
 mentale Interaktion mit der Außenwelt gegeben sein. Es ist also 
 Waldemars perrenierendes Credo von der Wechselwirkung schlechthin. 
 Umso mehr verwundert es, wenn er im gleichen Atemzug von der Welt und 
 der diese bewohnenden Lebewesen als selbstreferentielle, quasi 
 hermetisch von jeglichen Außeneinflüssen abgeschlossene Gebilde 
 spricht, die sich aus Grundelementen gemäß einer Planck-Größe 
 konstituieren. Alles Entwicklungsgeschehen wird als rein 
 mechanistische Angelegenheit definiert - zufällig, sinnfreie 
 Wechselwirkung zwischen materiellen Substanzen, allenfalls den (wo 
 oder wie auch immer herrührenden) Gesetzen der Evolution (als dem 
 „göttlichen Gesetz“ der Atheisten und Mechanisten) folgend. Das klingt 
 zwar in einer Art plausibel, direkt so, als wäredas Phänomen Leben 
 endgültig verstanden; doch im Ergebnisist manweit davon entfernt.
 
wenn du, karl, das prinzip vom maturanas "autopoiesis" wirklich 
verstanden hättest, inkl der implikationen, die sich daraus ergeben, 
dann würdest du auch selbstreferenz und radikalen konstruktivismus 
verstehen, und mein gesabbele von ww usw "kostenlos" als beigaben dazu - 
das ganze zusammen erklärt dennoch nicht wirklich sachen wie 
"bewusstsein" usw, aber es nähert sich sehr deutlich an, als autopoiese 
nicht an
"hardware", sondern an strukturen festzumachen ist (also sagen wir 
"software"), auf bereits molekularer ebene (sehr sehr einfach gesagt: 
"alles denkt und hat bewusstseine, was interagiert")
  Es ist schlichtweg die enormeKomplexität biologischer
Systeme, die 
 hier immer noch einem abgeschlossenen und vor allem ganzheitlichen 
 Verständnis der Körperlichkeit und der damit verbundenen mental 
 prozessualen Vorgänge in ihrer Ganzheit entgegen steht.
 
die enorme komplexität nicht nur des lebendigen entsteht ja gerade auf 
der basis der "autopoiesen" alles immer-nur-weiter-werdenden, denn 
weiter-werden heißt "muss wechselwirken" = interagieren, sodass es eine 
durchgehende linie gibt von der minimalebene planck'scher ww bis zum 
interagieren großer und größter systeme (wobei dringend: die planck 
sache aber nicht mit dem rest verwechselt oder irgendwie gleichsetzbar
ist, um den übergang von mikro zu makro beschreibbar zu machen, 
bräuchten wir erst den minimaladapter, der ww1 mit ww2 konsistent 
verbindet, wieso arbeiten ww's nur semantiken ab?, usw)
  ... was auch für kümmerliche Weltbilder des
Reduktionismus und 
 Konstruktivismus gilt; denn es bleibt dabei: reduziert man das 
 Phänomen Leben auf seine molekularen Bestandteile, 
 entschwindenallewesentlichen Eigenschaften, die seine Eigentlichkeit, 
 seine Vitalitätund seine essentiell erforderliche Aufmerksamkeit für 
 sein Umfeld ausmachen.
 
genau das stimmt eben tmho = to my humble opinion, keineswegs, im 
gegenteil, ergibt der rad.konstruktivismus ein neues schlüssiges, und 
höchst implikatives "weltbild", zumal seine grundlagen doch völlig 
unwidersprochen richtig sind (von förster, glasersfeld ua.), und nur die 
bezeichnung "...ismus" an eine ideologie erinnern mag (luhmann et al 
dürften untaugliche zu-schnell-schüsse sein, wie allzu vieles heut, 
astronomie, physik usw)
*
ich habe übrigens einen dir, karl, bestimmt sehr zusagenden guten spruch 
zufällig gefunden, ist vom kolumbianer nicolas davila:
"um gott herauszufordern, bläht der mensch seine eigene leere auf"
(erinnert an manche frösche und lurche, die sich auch aufblähen, um 
größer zu erscheinen, zu drohen, uä.)
davila:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nicolás_Gómez_Dávila
wh.
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