Am Mi., 6. Dez. 2023 um 22:33 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <
philweb(a)lists.philo.at>gt;:
Am 06.12.2023 um 13:11 schrieb Rat Frag über PhilWeb <
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Wenn man jetzt also zu den Begriffsdenkern gehört, sollte man sich
nicht unbedingt schlecht fühlen. Offenbar taugt diese Art des Denkens
sogar zum Mathematiker.
Hi RF,
Erhard Scholz bringt den herausragenden Mathematiker Hermann Weyl sogar
mit Hegel zusammen in
Wobei Weyl AFAIR sogar Physiker und Mathematiker war. Für mich das letzte
Universalgenie.
„Hermann Weyls Beiträge zur mathematischen Physik
waren stets
mit reflektierenden Kommentaren verbunden, die deutlich zeigen, welche
übergreifende Vorstellungen er sich von der Beziehung zwischen
Mathematik und Physik in der jeweiligen Arbeitsphase machte. Es werden drei
Modi unterschieden: (1) Mathematische Beiträge mit wesentlich
spekulativ-apriorischem Geltungsanspruch, (2) begriffsanalytische Beiträge
zu Grundlagenfragen der Physik, (3) Beiträge zur ‘symbolischen
Konstruktion’ des Bildes der Wirklichkeit. Diese drei Auffassungen werden
an Beispielen Weylscher Arbeiten zur mathematischen Physik und mit
ausführlichen Textzitaten vorgestellt und kommentiert.“
Ich weiß weder, ob diese Dreiteilung von Weyl selbst stammt ooder von Hrn.
Erhard Scholz kommt, noch ab Weyl F. Kleins "mathematikdidaktisches Werk"
kannte.
Jedenfalls scheint es mir zu den Denkbarten des Geometers, Analytikers und
Philosophen zu passen.
Der Philosoph analysiert die Bedeutung eines Begriffs von formuliert z. B.
mathematische Beweise ausgehend davon.
Der Analytiker eht von Formeln aus, was man mit spekulativ-apriorischer
Geltung umschreiben könnte.
Der Geometer dagegen geht von der Anschauung aus.
Als Beispiel würde mir spontan einfallen: Aus dem Begriff der Energie
selbst auf den Energieerhaltungssatz oder den 1. Hauptsatz zu kommen, wie
es v. Mayer getan haben soll.
Ähnlich scheint man aus den Begriff des Impulses viel über Bewegung
herleiten zu können.
Beim Analytiker würde mir einfallen: Kraft ist Masse mal Beschleunigung,
daraus könnte man, zusammen mit E=mc² doch ungefähr darauf kommen, dass nur
masselose Teilchen selbst c erreichen können, oder?
Wobei hier physikalische Intution sicherlich eine Rolle spielt.
Sinnliche Vorstellung, ein Bild der Relaität. Das ist bestimmt zu sehen bei
Leuten, die z. B. sich Gedankenexperimente ausdenken wie Einstein selbst.
Gegen mathematische Metaphyisik habe ich nichts einzuwenden, da sie
methodisch vorgeht und damit nachvollziehbar ist und sich nicht bloß in
Begriffsgymnastik ergeht.
Mereologie fand ich eine Zeit lang beeindruckend. Jedoch: Handelt nicht die
normale Mengenlehre im Grunde auch vom Verhältnis von Teil zum Ganzen?
Einen Anfang hat Slaby vorgelegt, womit ich zum
nächsten Punkt komme.
Das scheint mir ein interessanter Punkt zu sein. Verzeihe mir, dass ich
nicht viel geistvolles Beitragen kann.
https://ub.fau.de/wp-content/uploads/kritikon/slaby.pdf
Hinsichtlich einer Philosophie der Gefühle kommt es nicht nur auf
Einzelne, sondern mindestes auf Paarungen an. Insofern favorisiere ich
gegenüber den selbstherrlichen Metaphysikern und Phänomenologen die
Romantiker und Existenzialisten, die sich nicht nur an der
Schreibtischkante reflektierten, sondern ebenso miteinander vergnügten, wie
bspw. der Schlegelkreis in Jena seinerzeit oder de Beauvoir / Sartre in
Paris.
Von Schlegelkreis ist mir gar nichts bekannt.