Am 03.07.2021 um 00:51 schrieb Karl Janssen
nach meiner Frage bezogen auf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt
<https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt>
Hat schon jemand hier dies auf sich selbst bezogen? Ich versuche es
auf mich ...
diesmal nicht mehr fehlerhaft, aber trotzdem mit "...". Also erst einmal
bin ich wegen einer anderen Sache auf diesen "Effekt" aufmerksam
geworden. Nun bin ich schon wieder über Nacht ein wenig schlauer
geworden, nämlich kommt mir als nächstes die Frage nach der Frustration
auf mich zu, immer in Bezug auf die andere Sache, an der ich bin. Diese
soll auch hier kein Rätsel bleiben, jetzt jedoch, nur zunächst ist sie
noch nicht fertig genug.
Was willst Du denn damit aussagen?
Die Frage ist ok. Die Vermutung, dass ich um die Ecken Sand in die Augen
streuen könnte, würde ich annehmen. Wenn ich ein Problem sehe, und um so
klarer ich es sehe, und ich kein Mittel habe, es von mir zu weisen, dann
läuft es bei mir immer mit. Dieses ist nun "leider" mit dem Bedenken des
"Effekts" dazu gekommen. Zwar nur als Variante des schon bekannten
Problemkreises. Demnach ist die Frage keine Ironie, und wenn, dann auch
eine Selbstironie.
Etwa, dass hier über verschiedenste Themen
Diskutierende aufgrund
ihres Unvermögens, die eigene Inkompetenz wahrzunehmen, bewusst oder
unbewusst das Rollenspiel eines Felix Krull oder einer A. Baerbock
(wie man ihr das nun nachsagt) betreiben?
Es freut mich, wenn du das auch mal auf Diskutierende hier zumindest
nicht als unmöglich erachtest, mit deiner Frage. In der Tat schien mein
Hinweis auf diesen Effekt gerade auch hierher zu passen. Ich hatte eine
Antwort vorbereitet, auf das was du zuletzt schriebst, sie war aber
ungeeignet. Als ich dann in diesem Sinne zufällig (Ziegel vom Dach auf
Schuhe des Vorbeigehenden) auf den Effekt kam, bejahte ich die Frage mit
ja: der passt vermutlich gerade hier. Aber "Was ich damit aussagen
will." passt nicht, da gibt es kein um zu.
Hast Du Dich jemals mit Sozialen Rollen beschäftgt (1.
Semester SoWi)?
Hier sind wir wieder beim Problem des Ratgebers, der den Schüler hin und
her schickt, wie der Beamte von Büro zu Büro.
Dieses hochnäsige Sozialforscher-Geschwätz können wir
hier getrost
beiseite lassen, da wir uns hier ganz elementar und ohne
wissenschaftlichen Anspruch über die Dinge zwischen „Himmel und Erde“
austauschen.
Dieses "da wir uns hier..." ist mir suspekt. So wie die Aussage der
Buchautorin, die du zitiertest, dass ihr Buch ja keine wissenschafltiche
Arbeit sei.
Dass dieser Austausch von Meinungen, Überzeugungen,
Thesen
etc.bisweilen in einem eher heftigen Disput verläuft, fördert (sofern
die Regeln eines fairen Dialogs eingehalten werden) verstärkt eigenes
Nachdenken über diskutierte Sachverhalte und Themen. Damit wird
geradewegs Kompetenz geschaffen, was aber nicht ausschließt,
grundsätzlich für bestimmte Themen inkompetent zu sein.
In Fällen ist das so, in anderen eben nicht. Ich stelle mir hier zwei
Politiker mit gegensätzlicher Parteien vor, die diskutierend auftreten.
Dass sie "damit geradewegs" Kompetenz schaffen, stimmt: Bei der nächsten
Diskussionsveranstaltung sind sie "besser" geworden. Dann machen sie die
Fehler nicht mehr, die sie beim ersten Mal machten. Aber im Kern ...
Selbstredend wird sich jeder hier an den Diskussionen
Beteiligende auch seiner „Wissenslücken“ und damit einer gewissen
Inkompetenz
bewusst und darauf bedacht sein, diese nicht großmundig zu
überspielen. Ansonsten bliebe ohnehin nur Wittgensteins
„Schweige-Postulat“ und damit das große Schweigen in philweb.
Demnach wäre hier in der Runde eine andere Eigenschaft vorhanden als
sonst. Aber was für eine? Wie vorhin: Im Kern wird die "gewisse
Inkompetenz" nicht überspielt, der Kern ist es, der immer schwelt, der
nicht aufgegeben wird, und nicht aufgegeben werden kann. Kann ich daraus
schließen, dass jede Meinungsäußerung eine Kommentierung des Kerns ist,
der nicht in Frage gestellt werden will, und wenn, dann nur am Rande.
Und wie gesagt: um überhaupt eigene Inkompetenz
erkennen zu können, bedarf es geduldiger Gesprächspartner, die einem
diese
im„Spiegel des Dialogs“ vor Augen führen.
Einverstanden und vielen Dank für's Lesen und Kommentieren. Nebenbei
gesagt: Obwohl ich hier ein wenig mit mache, sehe ich mich nicht als
Meinungsaustauscher und schon gar nicht als Überzeugungsdiskutant an.
Also kann gerne jemand dabei denken und gar schreiben: Was für ein
Schwadronnierer! Was für ein Geschwafel Übrigens lache ich mich
hoffentlich nicht zu Tode jetzt. Ich frage mich sowieso, wie viele hier:
Wer liest unsere Produkte hier? Und wie viele sind es?
JH