Am So., 5. Mai 2019 um 14:44 Uhr schrieb waldemar_hammel <
waha3103x(a)googlemail.com>gt;:
bitte meine letzte mail nicht als "offense"
verstehen, ich wollte nicht
provozierne oder ablenken ...
Es tut mir leid. Das ist wohl das Problem, wenn man zu lange im Internet
diskutiert, man ist es einfach zu sehr gewohnt, beleidigt zu werden.
nur müsse man den begriff "philosophisch"
dann austauschen gegen
"naturphilosophisch" oder ähnlich,
denn zb "die methodiken" müssten dann "in der sache" hinterfragt
werden,
und nicht zb mittels üblicher philosophischer arbeits/denk-weisen
Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass eine so verstandene Philosophie
anders aufgebaut sein müsste als die heutige Philosophie. Heute ist Phil.
ja zum größten Teil Philosophiegeschichte. Leute, die selbst den Ehrgeiz
haben auf diesen Gebiet einen bedeutenden Beitrag zu leisten, sind doch
eher selten. Zudem die Phil. geführt sehr viel weniger geschätzt wird als
z. B. Filmkunst oder Biologie.
Wenn wir uns mal die großen Philosophen, die uns überliefert sind, so
ansehen, müssen wir allerdings feststellen, dass das keine sehr große Rolle
spielt:
- Descartes, Mathematiker und Philosoph, stand am Anfang von dem, was wir
Neuzeit nennen, hatte niemals eine Professur inne.
- Pascal ebenfalls, kein akademischer Philosoph.
- Leibniz: Zwar akademische Weihen, im Wesentlichen aber Bibliothekar.
- Hume, ebenfalls niemals einen akademischen Posten bekleidet
- Schopenhauer wäre heute ein Schriftsteller, kein Philosoph.
- Nietzsche ebenfalls.
Vielleicht wird ja aus der Perspektive des Jahres 2319 der größte Philosoph
unserer Zeit eine Person sein, die wir heute gar nicht kennen und die im
Stillen z. B. über eine Anwendung der Spieltheorie auf das Wahlrecht
nachsinnt. Was, nebenbei, wahrscheinlich schon gemacht wurde. Oder der
Autor von Aphorismenbänden im Selbstverlag, die wir heute niemals lesen
würden.
beispiel dazu:
unsere bis heutige mathematik arbeitet mit operatoren
(zb "+"), welche
ihre gebrauchsanweisungen (ihre grammatiken) vordefiniert + festgelegt
mitbringen,
Man könnte auch anders ansätzen: Wir wissen, wie man addiert, aber wir
wissen nicht mit Sicherheit, ob auf der Welt etwas existiert, das wirklich
dieser Addition entspricht.
sei nicht so ausschließlich - ich halte es besser
ausgedrückt für
"ungünstig", weil es eben allen möglichen
"spinnern" tor und türe mit-öffnet, und dann hat man das problem "spreu
vom weizen trennen"
Dieses Argument kann man als gutes Gegenargument betrachten, ich versuche
es aber aus zwei Gründen zu entkräften:
1. Es handelt sich um den Ist-Zustand. Wir haben bereits ein endloses
"Gewussel" von verschiedenen Ideen und sind ständig dabei hinterher, die
Perlen zu finden. Ein Laie und selbst ein Fachmann auf einen leicht anderen
Fachgebiet hat wenig Chancen, den vollständigen Überblick zu gewinnen.
2. Selbst wenn ausschließlich Spinner zu Wort kommen, im Rahmen der
Meinungsfreiheit tun sie das sowieso, ist das kein Problem. Hier würde man
eben schlechte (Pseudo-)Philosophie haben. Die Physiker z. B. wären ja
weiterhin unter sich.