Am 16.12.2021 um 03:23 schrieb K. Janssen via Philweb:
Waldemars penetrantes Bestehen auf Sinnfreiheit, wobei er damit
definitiv Sinnlosigkeit meint (wie oft und vehement er dies auch
verneint), greift nicht nur zu kurz sondern schlichtweg gar nicht!
Was die
andere Person meint, kann ich niemals wissen, ich kann nur mit
den Sätze vor mir haben, die sie sagt. Von vornherein ist das mir also
nicht möglich.
Hier lag ein einfaches sprachliches Missverständnis durch Übersetzung
vor. A nutzt sinnfrei und sinnlos synonym, B macht einen Unterschied
zwischen beiden, beides kann bedingt fehlerhaft sein oder nur Fehler zur
Folge haben. Also hat A das Problem, wenn er nicht, oder nicht einmal
kurzzeitig so wie B es tut, differenzieren kann. B hat kein Problem
erzeugt, wenn er die Differenzierung klar dargestellt hat, und ein C (in
diesem Fall m.W.) die Differenz auch denken konnte. Sicher kann B
schreiben, dass er sich wahrscheinlich unklar ausdrückte:
Waldemar:
frage:
kann ich mein argument "welt = sinnfrei" komplett zurückziehen?, da
mir offenbar worte, fähigkeiten fehlen, darzustellen, was ich damit
meine, es gelingt mir hier einfach nicht, den für mich klaren unterschied
zwischen "sinnlos" und "sinnfrei" darzustellen, dabei hielt ichs für
einfach ...
Es ist auch nicht so, dass jeder jede Differenzierung mitmachen muss,
das ist mir auch bekannt. Wenn dem A die Fähigkeiten fehlen, dann ist da
nichts zu machen. Wenn dem B die Fähigkeit fehlt, die Differenzierung
sinnvoll darzustellen, auch. Nun kommt aber die Frage, ob die
Differenzierung denn sinnvoll ist. Differenzierung ist immer möglich,
mit einer Definition. Und damit ist die Frage berechtigt, ob die
differenzierende Definition zu einem Fortschritt des Denkens führt oder
nicht. In dem Sinne habe ich schon von einer Art Wahrheitsgehalt von
Definitionen gesprochen.
Waldemar:
vielleicht noch' letzter versuch:
originär sinnfrei (welt, weltablauf) heißt, es kann, muss aber nicht,
(zb von mensch) mit beliebigen sinn-en besetzt werden = die welt als
originär leeres spielfeld, auf dem man (zb mensch) die
unterschiedlichsten
spiele spielen kann und könnte - welt als "sinnlos" hingegen wäre ein
spielfeld, auf dem es grundsätzlich verboten/unmöglich wäre, auch nur
irgendein spiel zu spielen - und welt als originär sinnvoll wäre im
beispiel
ein spielfeld, auf dem die art des spiels (der sinn) von anbeginn
vorgeschrieben wäre, zb nur fussballplatz,
Also an dieser Stelle habe ich das Problem der Differenzierung eher
schlecht angegangen. Es kann hier gelesen werden:
https://weltordnung.de/Differenzierung-Abstraktion.html
Darin kam ich zum folgenden Absatz, den eine fiktive Person äußerte:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der physischen Welt einen
anthropomorph definierten Sinn gibt. Alle biologischen Wesen jedoch
einzeln oder zusammen geben einen Sinn zu denken. Weil die biologische
Welt nichts anderes ist als ein Auswuchs der physischen Welt, habe ich
keine Lösung des sich so ergebenden Paradoxes.
Könnte Waldemar diesem Absatz zustimmen? Oder ihn modifizieren?
JH