Am 08.08.2021 um 09:30 schrieb Ingo Tessmann:
Am 08.08.2021 um 00:48 schrieb Karl Janssen
<janssen.kja(a)online.de
<mailto:janssen.kja@online.de>>:
Und nun nochmal zur möglichen Annahme einer Analogie zwischen
Vereinigungen. VDI ist eine solche, die DPG ist eine weltweit
agierende Fachgesellschaft und beide Einrichtungen sind nicht mal
ansatzweise als kriminelle Vereinigung zu denken oder gar
einzustufen; daher kann man hier niemals eine Analogie zu Waldemars
Zuschreibung herstellen. Damit ist allerdings nicht ausgeschlossen,
dass sich einzelne Mitglieder von VDI und DPG in kriminelle
Machenschaften verstricken könnten. Im Forschungsbereich gab es
durchaus als kriminell eingestufte Betrugsfälle und so mancher
VDI-Sachverständige wird Gutachten erstellt haben, die (zumindest)
am Rand der Legalität einzuordnen waren. Kurzum: wir brauchen hier
nicht um die Definition krimineller Vereinigungen bemüht sein, da
genügt ein Blick in‘s Web.
Um dort die Kirche als solche (also konkret als kriminelle
Vereinigung) definiert zu sehen, wird man vergeblich suchen und das
wird die Gerichtsbarkeit jedes Rechtsstaates auch nicht anders
bestätigen.
Hi Karl,
es geht nicht um Definitionen, nur um Zuschreibungen. Und wohl fast
jede schon über 100 Jahre bestehende Institution in Deutschland kann
als kriminelle Vereinigung bezeichnet werden, insofern sie mit den
Nazis kooperiert hat. Das gilt sogar für ganz Deutschland als das Land
der Richter und Henker. Und wie wohl unsere Enkel uns in 50 Jahren
beurteilen werden? Werden sie uns als Teil des fossilen Imperiums zur
kriminellen Vereinigung zählen, die den Klimaschutz verschleppte? Ich
wurde in den 1990er Jahren von holländischen Jugendlichen im Zug nach
Holland noch als Nazi tituliert, was ich verstehen konnte, obwohl es
irrig war. Und vor dem Germano- gab es den Christo-Faschismus, dem
natürlich jeder Christ bis heute nachfolgt, wenn er ihn nicht
aufarbeitet. Ob er will oder nicht, jeder Deutsche und jeder Christ
hat zu gewärtigen, mit der Vergangenheit und den Machenschaften seines
Landes oder seiner Religion konfrontiert zu werden. Empörung oder
Gerichte helfen da nicht weiter und wenn kein Verständnis aufzubringen
ist, dann hilft vielleicht schlichtes Ignorieren.
Sollte ich nun daraus abzuleiten haben, mich im Kollektiv dieses Volkes
neben den Verbrechen klerikaler Cliquen nun noch für jene der
Nationalsozialisten schuldig zu fühlen; überdies im Vorfeld schon mal
schuldig als am Wohlstand der vergangenen Jahrzehnte gelabte „Umweltsau“
für den grenzenlosen Wachstumswahn eines widerlichen Kapitalismus
überseeischer Prägung. Da liegt man bei mir falsch!
Ich frage mich wirklich, wohin wir mit unserer Diskussion hier geraten
sind. Es geht hier längst nicht mehr (und mir schon gar nicht!) um
Religion oder einen Gott, geschweige denn um die Diskussion resp.
Bewertung tradierter, längst überkommener Ausprägungen derselben.
Nun kommen geschichtliche Aufarbeitung einer der übelsten Zeiten hinzu,
die Deutschland je erlebt hat und ich soll mir diese Schuld im Nachgang
vergegenwärtigen, anstatt sie durch eine gänzlich andere Gesinnung und
Handlungsweise zu tilgen.
Wie, frage ich Dich, soll man die Geschehnisse aufarbeiten, etwa durch
ein Büßer-Empfinden in „Sack und Asche“, dem ich mich als Deutscher oder
Christ zu befleißigen hätte?
So wichtig Vergangenheitsbewältigung auch ist, so unsinnig und wenig
hilfreich ist diese unselige Verbreitung von Schuldgefühlen und
Abhaltung von Selbstzerfleischungsritualen, wie es offensichtlich der
Mentalität dieses Volkes entspricht; einerseits sollte man anmerken,
denn andererseits könnte man das Bild eines Hundes bemühen, der, als im
Kampf unterlegen auf dem Rücken liegend die Biss-Sperre des Gegners
herausfordert, um bei nächst sich bietender Gelegenheit wieder selbst
gnadenlos oder eben auf hinterhältige Weise zu beißen. Ich jedenfalls
möchte nicht in dieses Rollenspiel geraten.
Was Du in Holland erlebt hast, habe ich in Frankreich erfahren und man
nimmt selbst heute noch beliebige Ressentiments wahr, die hoffentlich
eines Tages auf ein nicht mehr zu unterbietendes Maß reduziert werden
können. Dazu kann jeder beitragen ohne das Büßerhemd zu tragen und für
meinen Teil kann ich sagen, dass sich manches diesbezüglich zunächst
angespannte Verhältnis immer in eine lang anhaltende freundschaftliche
Beziehung gewandelt hat.
Nun frage ich mich weiterhin, ob ich jemals erfahren habe, dass mir ein
„Christo-Faschismus“ nachgefolgt sei oder gar noch nachfolgt, sofern ich
diesen nicht aufgearbeitet hätte. Offen gesagt hatte ich dazu keinen
Anlass, bis ich hier nun in dieser Ausdrucksweise damit konfrontiert werde.
Es wäre ja durchaus lohnenswert, sich mit diesem Thema auseinander zu
setzen, nur möchte ich mich nicht auch noch einer derartigen Debatte
ausgesetzt sehen, um am Ende gar noch als „Christo-Faschist“
abgestempelt zu werden.
Wir hatten uns darüber verständigt, dieses kritische Thema zu meiden.
Dann kommt Waldemar (wie Du schreibst) als „Unke aus dem Schmollwinkel“
um sogleich wieder mit seinen Anti-Religionsthesen zu provozieren, was
durchaus zu ignorieren wäre.
Darüber hinaus jedoch Menschen, die (aus welchen Gründen immer)
Mitglieder einer christlichen Glaubensgemeinschaft sind, demnach
Kirchensteuer zu entrichten haben, zu beschuldigen, mit diesen Zahlungen
bzw. alleine schon durch ihre Kirchenmitgliedschaft kriminelle
Machenschaften zu fördern, ist (zumindest für mich) nicht mehr hinzunehmen!
Ist man sich hier überhaupt noch bewusst, was kriminelle Machenschaften
sind? Wer wollte sich dieser Anschuldigung aussetzen!?
Hier gibt es nichts mehr zu beschönigen und auch nichts zu ignorieren!
Und da ist das keine Frage, ob man sich darüber „empört“ oder Anzeige
erstattet.
Lächerlich zu glauben, ich würde zur nächsten Staatsanwaltschaft laufen
und eine „Anzeige“ machen.
Der übliche Rechtsweg läuft bekanntermaßen anders ab, nämlich per
Abmahnung und Erwirkung von Bußgeldern für den Wiederholungsfall derart
ungeheuerlicher Anschuldigung über die ich mich nicht emotional empöre,
sondern nüchtern gezielt dagegen vorgehe.
Nun verspüre ich eigentlich keine Lust mehr, überhaupt noch ein Wort zu
diesem Thema zu verlieren, wäre da nicht ratfrag’s Ansinnen von der
„aktiven Beschäftigung mit den Lehren der Religion“.
Es ist doch irgendwie nicht zu glauben, dass es hier nicht möglich sein
soll, sich mit derartiger Thematik zu befassen. Doch als bedauerliches
Faktum steht im Raum, dass man tatsächlich nicht darüber diskutieren
kann, solange und soweit von atheistisch geprägten Menschen jede
diesbezügliche Argumentation von vorne herein mit dem apodiktisch
angelegten Totschlag-Argument abgewürgt wird: "Alles Quatsch, Unsinn,
Geisterglauben, Religion und Gottesglauben ist für Dumme“.
Um meinerseits in der Erörterung dieses leidigen Themas nun endlich zu
einem Schluss zu kommen, gehe ich auf Waldemars zuletzt hier
eingegangene Stellungnahmen ein:
Er erwähnt sein „versöhnliches“ „Angebot“ also logisches Konstrukt:
„Gott ist UND ist nicht“. Das hatte ich positiv gewertet, da es
tatsächlich Raum lässt für „Protagonisten“ beider Seiten.
Wenn er sich nun wiederholt darauf bezieht, sollte er Menschen, die eben
an diesen Gott glauben, nicht (wie immer wieder geschehen) mit Spott und
Häme überziehen und schon gar nicht Anschuldigung oben benannter Art
erheben.
Überdies liegt er mit seiner Einschätzung meiner Einstellung zu
Gottesbildern und Religion völlig falsch. Einfach absurd anzunehmen, ich
würde mich um seine Äußerungen im Sinne einer „gotteslästerung“ kümmern,
fehlt gerade noch, mich als naiv gläubigen Frömmler zu sehen oder
hinzustellen.
Sein „argumentum ad personam“ kam nicht von mir, sondern wurde durch
seine ungeheuerliche Anschuldigung ausgelöst.
So, nun ist meinerseits Schluss hier mit diesem Thema.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
Ich frage mich ernsthaft, ob ich diese
Einlassungen hier noch als
konkret reelle Auseinandersetzung zu einem gesellschaftlichen Thema
einordnen kann, oder das ganze tatsächlich nur noch einer wirren
Fuchtelei gegen Windmühlenflügel gleicht.
Ich wollte mit den Analogien nur den Fokus von der Religion nehmen,
die bereits ein Reizthema für Dich ist, wenn man bloß im Konjunktiv
darüber schreibt!? Folge doch einfach meinem Filtervorschlag und schon
kommt das Reizthema für Dich nicht mehr vor und es versiegt, weil es
alle anderen in der Liste nur noch langweilen, wenn nicht anöden dürfte.
IT
Wie gesagt, da gibt es für mich nichts mehr auszufiltern und diese
andauernde Provokation sowie Anschuldigungen öden mich nicht minder an.