Am 07.02.2024 um 14:42 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Also das Staunen über die Wunder dieser Lebenswelt ist
ohnehin Ursache
und Grundvoraussetzung für entsprechendes Fragen nach eben dem Wesen,
der Herkunft dieser Wunder, somit ist es mir von kleinauf ein
Bedürfnis, aus dem Staunen herauszufinden, nicht dabei stehen bleiben
zu müssen.
Würde die Menschheit nicht über dieses Staunen hinausgefunden haben,
wären wir tatsächlich nahezu ausschließlich noch in der von Dir als
animistisch-magisch benannten Hirnwelt gefangen.
Ich denke, dass der ontogenetische, wie insbes. ein ganzheitlicher
Entwicklungsprozess der Menschheit in der Folge von Staunen, Erfassen,
Auffassen und daraus abgeleitetem Denken und Handeln abläuft. Staunen
alleine reicht nicht hin, die Lebenswelt zu begreifen und vor allem
nicht, diese im Sinne der sie begründet habenden Idee zu gestalten.
doch, gerade das stehenbleiben im/beim staunen meinte ich, staunen und
nichtstun, keine "nützlichen ableitungen" daraus ziehen, absichtenlos
einfach nur staunen, das staunen nicht
"ver-werkzeugen", wirklich nur staunend beobachten ..., um begreifen zu
lernen, dass ich selbst "als staunender" ebenfalls teil des staunenes
der welt über sich selbst bin (des "stupor mundi"),
das staunen-selbst ist ja bereits handlung in die welt hinein, und mehr
brauchts nicht, wenn ich nicht gerade zum "etwas aktiv tun" gezwungen
bin, wie zb "essen suchen" um energie
aufzunehmen - denn so kann ich begreifen lernen, dass der schwerpunkt
eben im staunen liegt/liegen soll, und nicht im letztlich das staunen
zerstörenden "tun", und "tue und mache" dann
nur noch höchst zurückhaltend und vorsichtig an+in welt/manipuliere die
weltabläufe dann nur noch, wenn es unbedingt sein muss (zu meinem
überleben-können), und dann höchst sensibilisiert
und sparsamst
die ästhetik meines/des seins liegt im absichtslosen staunen, und nicht
im (vorsätzlichen) daraufhin "etwas tun" in
ausnutzung/instrumentalisierung und damit zerstörung des staunens,
das ganze eine durch-und-durch ästhetische sache und angelegenheit
ich kann etwa in freier natur stehen, und ein gewitter mit allen sinnen
"als event" miterleben und staunen über staunen,
aber traurig und arm ist dagegen = kein staunen mehr, zb dann in einer
daraus abgeleiteten "surrogaten" elektrizitäts-fabrik zu stehen
alle "erklärungen" der "wunder dieser welt" (bücher über bücher, und
daraus und damit panglosserien) sind nur armselige aschen gegenüber eben
den wundern selbst,
und diese aschen -beschreiben/nacherzählen/- letztlich nur sich selbst,
nicht die wunder,
ich kann etwa ein echtes, ablaufendes gewitter garnicht wirklich in
worten/bildern/was-auch-immer/ "nacherzählen/abbilden/nacherfinden/... "
ich habe mal lange zeit, viele monate, beobachtet und dabei völlig
absichtslos bestaunt, wie gras, von einer wiese ausgehend, die
angrenzenden feldwege besiedelt,
komplex dieser vorgang, und getragen von unterschiedlichen gräsern mit
unterschiedlichen eigenschaften zu nacheinander folgend
unterschiedlichen besiedlungszeiten,
bis zuletzt, sich einschwingend, ein neues, aber stets immer noch
fluktuierendes art-von-gleichgewicht entstanden war,
für mich der gesamte jahrelange ablauf ein wunder zum staunen, weil ich
vorher nichteinmal ahnte, welche finesse hinter diesem -scheinbar
simplen- ablauf steckte,
seither haben gräser bei mir "hochachtung/ansehen/respekt", weil ich ein
wunder beSTAUNEN konnte, an dessen erzeugung sie als mit-akteure
beteiligt waren
(andere mitakteure: wind, regen, sonne, lokale schatten,
bodenbeschaffenheiten, steine und steinchen, unterschiedliche befahrung
der wege zu unterschiedlichen jahreszeiten,
tierabweidung, und nicht zu vergessen: zufall als nicht zu
vernachlässigendes ingredienz)
die ästhetik(en) des (reinen) staunens (völlig ohne nachfolgende
ableitungen daraus) /
man tut und macht immer viel zuviel, und vergisst dabei völlig das
absichtenlose-staunen-über ...
wh.
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