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Am 24.05.2021 um 14:20 schrieb waldemar_hammel via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
ingo_mack schrieb etwas sehr interessantes, deshalb lasse ichs unten stehen:
auch ich habe mich damit beschäftigt, und tue es sporadisch immer noch,
denn es ist im menschlichen bereich ein tatsächliches problem, wie man mit demselben
gehirn
zu derart fast diametral unterschiedlichen auffassungen von welt gelangen kann
jedoch fällt das problem in sich zusammen, wenn man folgendes bedenkt:
(1)
unser hirn ist rein stofflich, beweis dafür:
entziehe ich ihm auch nur eine komponente, zb auch nur ein wenig h2o,
hören alle geistigen funktionen auf, und es stirbt ab
(2)
was immer unser hirn denken mag, sind funktionen dieser seiner stofflichkeit
(3)
solange aber die stofflichkeit gegeben ist, kann das hirn alles mögliche denken,
von "ich denke, also bin ich usw" bis hin zu "diese ganze welt ist nur
einbildung, traum oder albtraum"
Ziemlich mühsam derzeit (wie bereits geschrieben) gelingt mir das Mitlesen derzeit und
eigentlich wäre ich auch nicht besonders erpicht, mich auf derartige Feststellungen, wie
Waldemar diese zu meinem Überdruss regelmäßig hier postuliert, einzugehen.
Sehr wahrscheinlich ist es einfach nur müßig, Waldemar eine andere, als seine auf
granulare (in Vielfachen von Plancklängen bemessene) Stofflichkeit allen Lebens gründende
Weltsicht aufzeigen zu wollen.
Was mich an diesem auf pure Stofflichkeit fixierten Weltbild stört, ist die Art, wie es
penetrant als einzig gültig dargestellt wird. Dabei sind schon die dazu angeführten
Grundannahmen schlichtweg falsch. Es ist und bleibt die jämmerlichste und im Wortsinne
dürftigste Sicht auf „Gott und die Welt“, die je einem Menschen in den Sinn kommen kann.
Welches Bild sollte man wählen, um zu verdeutlichen, dass (oben erwähnte) Hirnfunktion
zwar bei Bewusstlosigkeit oder Ableben selbstredend entweder temporär oder endgültig
ausgeschaltet ist, dies aber keinerlei Belang für das kollektive Fortleben von Welt und
Universen und damit auf deren immaterielle Strukturen hat.
Im weiteren Zusammenhang ist immer wieder erstaunlich, wie Atheisten (oder solche, die
sich dafür halten) diesem Lamento auf die Vergänglichkeit ihres aus Planckstaub
„gezimmerten“ Jammertals hingeben und sich dabei doch über die Feste der Christen
mokieren.
Welches Bild sollte man also wählen? Ich hatte hatte es kürzlich hier bereits erwähnt:
Der Hardware (i.w. die der CPU) eines Computers könnte man eine (allerdings nur annähernd)
in seiner „Stofflichkeit“ mit jener eines Gehirns vergleichen. Endet diese Funktion des
Rechners, hat dies keinerlei Auswirkung auf das mögliche Fortleben der darauf zum Ablauf
gebrachten Software (OS oder Anwendungen). Letztere werden in vielen Fällen weltweit
(meist) plattformunabhängig eingesetzt. Da heißt also, dass alle Programmideen, alle Daten
(von welcher Relevanz auch immer) erhalten bleiben.
Im übertragenen Sinne kann man aus diesem technischen Beispiel modellhaft ableiten, welche
Rolle ein individuelles Element in einem Verbund spielt.
Ingo T. erwähnte im Zusammenhang mit Gruppierungen (Gruppentheorie) die „Gruppenpest“.
Dieser „Pest“ entkommen wir nicht, ebenso wenig wie dies für unsere technischen „Verbünde“
sinnvoll wäre.
Hier könnte man sogleich auch wieder zu HoTT überleiten - doch hierzu fehlt mir
augenblicklich Zeit und Gelegenheit.
So wenig das Einzelne (als Individuum) eine Rolle für das Ganze spielt, so grundlegend
dafür ist es dennoch. Dieses Paradox üben sog. fernöstlichste Weisheiten seit jeher ein.
Man versuche das Klatschen der Hände mit nur einer Hand!
Im Kulturkreis des Westens sind die Gehirne auf hier übliche Lebens- und Sichtweisen
eingegrenzt und man könnte sie daher eher als Schrumpfhirne, denn als „open minded“ für
wirklich umfassende Sicht auf „Gott und die Welt“ geeignet, bezeichnen.
(4)
daraus folgt interessanter weise:
- buddhismus usw sind in ihren grundlagen unsinnig, weil sie die stofflichkeit allen
seins zu ignorieren versuchen
Hochinteressant allemal:
„Stofflichkeit“ kann doch von den Fernöstlichen nicht ignoriert werden insoweit sie dieser
gezwungenermaßen per jeweiligem Menschenleben ausgesetzt sind. Gleichwohl versuchen sie
natürlich Stofflichkeit weitestgehend zu ignorieren und so trägt auch dieses Paradoxon zu
diesen für uns Westliche kaum verständlichen kulturellen Ausprägungen bei; diese aber aus
unserer Sicht als unsinnig zu benennen, spricht für sich - aber nicht für uns!
- unsere "westliche" stofflichkeit ist aber
als "weltbild" ebenso unsinnig, weil sie sich längst in felder, QM, usw
aufgelöst hat
Hier trifft „unsinnig“ wohl zu!
Doch welche „westliche Stofflichkeit“ sollte sich denn in Felder oder QM aufgelöst haben?
Du, Waldemar, meinst sicher, die Vorstellung von „Stofflichkeit“ im Sinne einer
grobstofflichen Wahrnehmung der gegenständlichen Alltagswelt hat sich in eine auf die
Mikrowelt skalierte Sicht „aufgelöst“. Doch warum sollte Stofflichkeit an sich damit
unsinnig geworden sein.
Es ist wohl zunächst wieder das Problem mit der Begrifflichkeit von „Stofflichkeit“.
Während ich „Stofflichkeit“ als pure Körperlichkeit von der Nichtkörperlichkeit (also
immaterieller Substanz) trenne und somit unterscheide, lehnst Du Letztere grundsätzlich ab
und somit verlieren wir die Diskussionsbasis.
Mit QM verbinde ich (vermutlich im Gegensatz zu Dir) definitiv immaterielles
Prozessgeschehen, wie dieses z.B. durch Teichen-Verschränkung eindeutig (auch
experimentell) nachgewiesen ist.
Dieses Thema könnte uns hier noch einige Zeit beschäftigen und für mich wird’s höchste
Zeit hier erst mal zu schließen.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
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