Am 07.10.2022 um 13:26 schrieb Joseph Hipp über
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ontologischen Einheiten? Auch hiermit kann ich nicht wissen, welche der Verwendungen nun
mit der Einschränkung "ontologische" gewählt werden kann. Eine Maßeinheit ist es
wohl nicht, aber Waldemar könnte das ja sagen, er ist schließlich Kenner der
Planck-Einheiten. Eine Frage: Sind Atome ontologische Einheiten? Es gab ja schon mal ein
Gottesteilchen, wobei der Finder das Wort dazu nicht verwenden wollte, das alle anderen
gerne als Gottesbeweis ansehen wollten. Logisch, oder etwa nicht.
primär? Was ist denn danach, also sekundär?
Hi JH,
ich erinnere mich noch gut an den quirligen hjn (Hans-Joachim Niemann), der vor
Jahrzehnten hier in der Runde nicht Müde wurde, uns immer wieder darauf hinzuweisen, doch
bitte auch die Texte anders Denkender nicht um der eigenen Rechthaberei willen vorsätzlich
missverstehen zu wollen, sondern ebenso wie Gleichgesinnten gegenüber zu versuchen, sich
auch aus befremdlich anmutenden Formulierungen einen Reim machen zu wollen.
Ich habe mir bei „ontologischer Einheit“ schlicht so etwas wie „Seinsbestandteil“ oder
„Seinsbereich“ gedacht. Das hätte ich Dir auch zugetraut. Aber Du missverstehst halt gern
über das durchschnittliche Unschärfemaß hinaus. Du hättest Dich auch an das Original
halten oder danach fragen können. Dort wird nämlich von „primary ontological units“
geschrieben. Wie hättest Du das (miss)verstanden?
Und ja, auf die erste Stelle folgt die Zweite … bzw. nach dem Anfang folgt Weiteres bzw.
auf der Grundlage wird weiter gebaut ... Ist es nicht toll, dass Barad weiter schreibt und
nicht einfach aufhört? Mir ist auch noch vieles am Agentiellen Realismus unklar. Das liegt
aber nicht an den Wörtern, denn auf die kommt es bei Barad nicht wesentlich an. Ähnlich
wie in Hakens Synergetik der LASER den rationellen Kern bildet, ist es bei Barad das
Aspect-Experiment zum Nachweis der Nichtlokalität in der Quantenmechanik.
Bei Barad sind Phänomene dynamische, topologische Rekonfigurationen / Verschränkungen /
Rationalitäten / (Neu)Gliederungen der Welt. Mit „Verschränkungen" bezieht sie sich
ausdrücklich auf die Quantenmechanik und damit auf den Formalismus wie auf die
Laborpraxis. Das Geschreibe darüber ist nicht wesentlich. Worauf es ankommt, sind
Mathematikkenntnisse und Experimentiergeschick. Für mich stellt sich (primär) davon
ausgehend, sekundär die Frage nach den noch nachvollziehbaren Verallgemeinerungen, die
Barad nach und nach vornimmt.
IT