Am 24.03.21 um 02:35 schrieb K. Janssen via Philweb
viel Treffliches
(Ingo Tessmann:
ich vermute, dass sich die vielen ehemaligen
Philwebber einfach über
die Jahre desinteressiert abgemeldet oder gelangweilt abgewandt haben
und junge Leute klicken sich lieber durch die (a)sozialen Medien als
dass sie sich in Mailinglisten eintrügen. )
Deine Vermutung trifft sicher insoweit zu, als wir überwiegend hier in
philweb Themen erörtern, die ein jeweils gewisses Grundinteresse
daran, aber auch spezifische Kenntnisse für eine Diskussion
voraussetzen. Das macht allerdings philweb aus, ist nahezu ein
Alleinstellungsmerkmal!
Ja, dahinter steckt ja ein Ideal, dass eigentlich jeder mitreden kann
und keine Angst zu haben braucht, das Falsche zu sagen. Dass jeder seine
Zeit anders verwenden darf und auch verwendet, ist offensichtlich. Ein
anderes Beispiel, bei dem das Verhältnis der Zuhörern und Zuschauern zu
dem der Produzenten wahrscheinlich noch höher ist als hier, findet
jeder, warum also dazu klagen? "Wir" sind schließlich hier die
Produzenten! Noch ein Grund, nicht zu klagen. Und wenn mal überhöhte
Töne ankommen, hoffen wir, dass jeder, der mitliest, sie nicht beachtet.
Schade ist nur, dass wichtige Fragen und Antworten oft in den vielen
Schreibereien verloren gehen, zu denen keine Zusammenfassung, gemeinsame
Erklärung, ein Statement oder gar ein Wissensbaustein entsteht. Also
doch eine kleine Klage. In dem Sinn ist es hier nicht besser als bei den
oben genannten Medien.
Über Allerweltsthemen kann man heute in allen
möglichen Foren, Blogs
und Social- Media diskutieren (oder halt auch nur mitlesen). Wenn ich
mir das gelegentlich „antue“, fühle ich mich meist erschlagen,
einerseits von wirklich kenntnisreich angelegten Blogs und
dementsprechend fundierten Kommentaren, wo es mir mangels Fachkenntnis
unmöglich ist, mich aktiv dort einzubringen; andererseits von
abgrundtief dümmlich verfassten Darstellungen und Kommentierungen zu
beliebigen Themen, worauf einzugehen mir jegliche Motivation fehlt.
so ist es.
zu den zwei Fragen:
„Das Schubladen-Einordnen“ und diesbezüglichen starren
Begriffszuordnungen an: Mit derart fixierten Begriffen würde jeweils
(zu diskutierendes) Neues bereits „eingeordnet, bevor ein Zugang
möglich ist.“ Weiterhin .. ob Philweb auch eine Droge sei. Die Sucht
des „Sich-Produzieren?“.
Diese Frage sollte uns zu denken geben! Einerseits, aber so gibt es
demnach auch ein Anderseits: Wer sich mit seinem Denken, seinen
Gefühlen, seinem So-Sein in ein Forum begibt, öffnet sich
notwendigerweise und „produziert“ damit seine Selbstdarstellung. Er
greift (Themen) auf, greift an, macht sich aber auch angreifbar.
Ja, obwohl die erste Frage weder hier noch bei mir tiefgehend
beantwortet ist, ich arbeite noch an ihr, gebe einen kleinen Hinweis:
Die Juristen tun dies (die starren Begriffszuordnungen) vielleicht am
meisten, obwohl sie die Sachen gegenüber den Nutzern der exakten
Wissensbereichen oft nicht explizit definieren. Hier geht es dann darum,
zu welcher Sache welches Wort gedacht wird und umgekehrt zu welchem Wort
welche Sache. Zudem in der Mehrzahl. Und noch "werden soll", denn das
kommt dazu, wenn diese Formulierung ernst genommen wird. Siehe meinen
Text hierzu.
Und wegen dem Ja erlaube ich mir die Sätze des Karl zu wiederholen:
Wie dieses Geschehen unausweichlich und zutiefst durch
individuell
angelegte Psychismen (der Ausdruck sei mir erlaubt) begleitet wird,
bewirkt es aber auch ein Herausgehoben werden eben aus diesem
Selbstbezug; weniger gespreizt, eher flapsig ausgedrückt und bewusst
auch dem Ernst dieser Pandemie-Zeiten entgegen gestellt: Da brät ein
durchaus gutes Stück Fleisch nicht mehr nur in der eigenen Soße,
sondern wird durch Würzen von außen geschmacklich (also qualitativ)
verfeinert.
Ich denke, dass nicht nur ich davon überzeugt bin, in einem Forum wie
es philweb darstellt, durchaus mit vielen neuen Aspekten beliebiger
Thematik zu weiterem (Nach)Denken angeregt und darüber hinaus eben
auch zu diesbezüglichen Stellungnahmen angespornt zu werden.
So wäre es aus meiner Sicht sehr schade, wenn wir aufgrund einer
angenommenen (absoluten) Teilnahmslosigkeit des Löwenanteils der in
der Liste geführten Teilnehmenden diesen Listserver aufgeben
wollten/müssten.
Ein weiteres Problem des Philweb ist noch der meist nicht
zutreffende
Betreff bzw. dass er nicht beachtet wird oder halbe halbe, wie gerade jetzt.
jh