Am 27.04.2020 um 05:34 schrieb waldemar_hammel:
  und nicht nur ebola, sondern auch borreliose und und
und ...
 es braucht nur mal ein hübscher multiresistenter bakterien- oder 
 mikropilze- keim epidemisch/ pandemisch zu werden,
 und schon sind wir -aus eigener schuld zudem- ausgetrickst,
 von den abertausenden (und großenteils noch unbekannten und ständig 
 mutierenden) virenarten ganz zu schweigen ... 
Der große Goethe (glaube ich mich zu erinnern) hat es treffend 
formuliert: Man solle die Rosen im Garten aus gebührender Entfernung 
ansehen, ansonsten einem die von Läusen zerfressenen Blätter die Freude 
der Betrachtung nehmen.
Ein wohlweiser  Ratschlag und was die „gebührende Entfernung“ zur Natur 
anbelangt, ein sehr lebenspraktischer. Das sei auch allen 
„Naturaposteln“ gesagt, denen man überdies auch Albert Schweitzers Werke 
(Ehrfurcht vor dem Leben, vor der Natur) anempfehlen kann. Da geht es 
eben nicht um ein gefühlsduseliges Eins-Sein mit der Natur, sondern 
vielmehr um das von Wissen um diese und damit auch um den Umgang mit den 
Gewalten der Natur und der in ihr verborgenen Kräfte und Gefahren. 
„Natur ist nicht gnädig“ ist eine seiner zentralen Aussagen und er 
konnte es durch sein Wirken als Urwaldarzt belegen, wo er sich 
unerschrocken (aber eben mit Respekt vor den Naturkräften) gegen die 
Lepra dieser Zeit gestemmt hat.
Nebenbei: „Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck 
geopfert wird.“ Auch das hat der Arzt Schweitzer postuliert und man 
könnte es den gnadenlosen Covid-Jüngern bzw. Lockdown-Gegnern dieser 
Tage insbes. angesichts ihrer Leugnung der Übersterblichkeit durch 
Covid-19 vor Augen führen; müßig dieses allenfalls, da sie überwiegend 
an funktionierender Industrie, an Börsenwerten, an stetiger 
Gewinnmaximierung aus global angelegten Wirtschaftsräumen orientiert 
sind und dümmlich zudem, da (letztlich) ohne weltweit zur Anwendung 
gebrachte „Lockdowns“ auch die Industrie- und Wirtschaft eine erhebliche 
„Übersterblichkeit“ erfahren hätte.
Ein Vergleich mit Boxkämpfern tut sich dabei auf: Ein erster harter 
Wirkungstreffer lässt den Kämpfer straucheln, ein zweiter ihn dann auf 
„die Bretter“ wirft. Diesen zweiten Schlag (gewissermaßen unter die 
Gürtellinie, da es sich bei Covid-19 um einen hinterhältigen – sich 
nicht an übliche Regeln haltenden – Gegner handelt) haben die 
Ringrichter (Epidemiologen, Virologen, Politiker u.a.) diesen KO-Schlag 
mit den diversen „Lockdowns“ zu verhindern versucht. Mit welchem Erfolg, 
wird man noch sehen.
 
 co-evolution ist ein geschenk, und wenn die nicht gilt, gilt halt 
 survival of the fittest, und seien es bakterien, pilze, viren
 
Eben per Koevolution bestens angepasste Tiere, wie gerade die 
Fledertiere. Und bevor ich hier groß herumschreibe und mich dabei 
letztlich doch nur auf Quellen beziehe, erlaube ich mir noch einmal, 
einen Auszug aus dem zuletzt hier erwähnten NZZ-Artikel zu geben:
<< Zwei Fragen drängen sich auf: Warum haben gerade Fledertiere das 
grösste Portfolio hoch aggressiver Viren, und wie schaffen sie es, in 
Gegenwart potenziell tödlicher Erreger gesund zu bleiben? Fledertiere 
stellen mit rund 1300 Arten nach den Nagetieren die diverseste 
Säugetierordnung. Jede fünfte Säugetierspezies ist eine Fledermaus oder 
ein Flughund. Diese faszinierende Artenvielfalt hat sich in einem 
Zeitraum von 50 Millionen Jahren entwickelt. Fledertiere haben sich – 
ausser in der Antarktis – auf allen Kontinenten erfolgreich an die 
unterschiedlichsten Ökosysteme angepasst. Sie machen Jagd auf Insekten 
oder leben von Früchten. Drei Arten, deren Vorkommen auf wenige Habitate 
in Südamerika begrenzt ist, trinken das Blut von anderen Tieren. Die 
Lebenserwartung von Fledertieren ist im Vergleich zu anderen Säugern 
phänomenal; an Krebs scheinen sie nur selten zu erkranken. 
Perfektioniertes Abwehrsystem: Auf den ersten Blick funktioniert das 
Abwehrsystem von Fledertieren exakt so wie das von anderen Säugetieren. 
In den Körper eindringende Erreger werden vom angeborenen Immunsystem 
erkannt und attackiert. In einer nachgeschalteten «Verteidigungslinie», 
der erworbenen Immunantwort, verhindern Antikörper, dass Eindringlinge 
sich auf Dauer im Körper festsetzen. In Millionen Jahren der 
Co-Evolution mit hoch aggressiven Viren haben es die Fledertiere 
geschafft, ihr Abwehrsystem zu perfektionieren und gleichzeitig 
«Kollateralschäden» zu verhindern, die ein ständig auf Hochtouren 
laufendes Immunsystem unweigerlich im Körper anrichtet. Wie genau sie 
das schaffen, ist unklar: Das Verständnis der komplexen Interaktionen 
zwischen viralem Erreger und den Abwehrkräften steckt noch in den 
Kinderschuhen. Sicher ist: Es ist nicht die Schuld von Fledermäusen und 
Flughunden, wenn aus ihnen stammende Erreger die Welt in Angst und 
Schrecken versetzen, wie auch die Wissenschafter immer wieder betonen. 
Es sind die Menschen, die in die Lebensräume der Fledertiere eindringen 
– nicht umgekehrt. >
  
Damit ist eigentlich alles Wesentliche gesagt und so könnte ein 
radikales  „ survival of the fittest“ zum finalen Schicksal der 
Menschheit werden, wobei in absehbarer Zeit jene Mechanismen greifen, 
die jedes Regelsystem mit entsprechenden Führungsgrößen in Gang zu 
halten suchen. Für unsere Lebenswelt als „Mehrgrößensystem“ eine 
durchaus komplexe Angelegenheit, die der Mensch ganz offensichtlich noch 
nicht übersieht (wenn überhaupt jemals dazu befähigt) oder gar 
beherrscht und damit letztlich auf fatale Weise den Naturkräften 
ausgeliefert ist.
  wir haben garnicht die notwendigen planetaren
infrastrukturen, um dann 
 damit umzugehen,
 genausowenig wie bei großen sonnenstürmen, vulkanausbrüchen, 
 meteoreinschlägen, usw usw,
 wir sind -wie immer- in keinster weise drauf vorbereitet,
 aber für x billionen euro jährlich rüsten, das können wir,
 die welt braucht nichts so sehr wie waffen ... 
Phantasialand: Sei es phantasiai (φαντασίαι) der antiken Hellenen, sei 
es der Himmel der Christen, sei es das jungfrauenbeschickte Paradies 
prophetisch beflügelter Macho-Phantasten oder das Nirwana fernöstlicher 
Auffassungen oder aber ein „Ops-Room“, in dem höchstbegabte Informatiker 
und Netzwerktechniker unsere Welt simulieren; sei es das eigentliche 
Schlummerland, dort im Equilibrium wabernde, auf erneuten Big Bang 
wartende Photonen (departure from equilibrium).  Eines haben alle diese 
„Welten“ gemeinsam – sie sind unwirklich; wir hingegen leben im Land der 
verwirklichten (und sich ständig neu verwirklichenden) Möglichkeiten, in 
Leibniz‘ bestmöglicher Welt, womöglich in vielen besten Welten (Everetts 
relative states). Potentiell eine gute Sache allenfalls, würden es nur 
mehr Menschen so verstehen und danach handeln, und vor allem als 
Kulturwesen begreifen, dass man die unvermeidbaren Kämpfe des Lebens 
auch ohne militärische Waffen in den Griff bekommen kann.
  Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
  
  
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