Am 13.11.2020 um 01:28 schrieb K. Janssen:
(Ich neige nicht zu der Ansicht, Natur und Göttliches sei a priori
verwoben, sondern betrachte diese "Substanzen" als durchaus
verschiedene, jedoch sich bedingende Ebenen (Im Sinne von strange
loops), deren Verbindung sich jeweils durch bewusste Interaktion - in
Resonanz treten - vollzieht. Wenn schon Quanten ...dann entspräche
dies einer Aktualisierung (Dekohärenz) der potentiell möglichen
Verbindung (Superposition) durch einen "Messvorgang" oder schlichtweg
durch einen entsprechend agierenden "Beobachter". Für Christen hieße
das, durch Gebet oder Meditation in Verbindung mit Gott treten (Wer
klopfet, dem wird aufgetan). Ansonsten: "Das Schweigen Gottes".
die theorie der dekohärenz und ihre zusammenhänge würde ich hier mal
ganz aussen vor lassen wollen, einfach weil das in den bereich physik
gehört, und weil insgesamt auch sehr noch die frage ist, ob es sich
dabei eigentlich um ein mehr oder weniger gutes modell, also eine
vorstellung, handelt, oder ob das in natura wirklich so abläuft (was ICH
nicht glaube), insgesamt würde ich die (armen) quanten hier ganz aus dem
spiel lassen.
das " Für Christen hieße das, durch Gebet oder Meditation in Verbindung
mit Gott treten ... " finde ich hingegen sehr interessant, denn mit WAS
tritt der religiöse da in kontakt? er tritt, meine ansicht, doch dabei
in kontakt mit seinem _emotionalen_ vorbewussten/unbewussten/oder sogar
bewussten layer, mit was auch sonst soll oder kann er "in versenkung"
(mit den augen nach innen gerichtet) kontaktieren? mit "übernatürlichem"
sicherlich nicht, denn das ist halt "über-natürlich" = nicht vorhanden =
gibts nicht.
(es gibt -in natura- nichts übernatürliches, wie das wort
"über-natürlich" schon aussagt, genausowenig gibt es
"unternatürliches"
oder "paranatürliches"- entweder findet natur statt, dann ists
natürlich, oder es findet natur nicht statt, und dann ist nichts, garnichts)
ein in-sich-selbst versenkter kann nur
unbewusste/vorbewusste/teilbewusste teile von sich selbst entdecken
und/oder auszuloten versuchen, und das ist der hauptsächlich emotionale
basic-layer in uns, in dem man dann herumtalpt wie ein zumindest
halbwegs blinder, angeblich "göttliche erleuchtungen und einsichten" hat
etc. das ist aber alles andere als "übernatürliches, göttliches", es
sind vielmehr teile unserer eigenen innenwelt, die wir dann begucken und
staunen. und unsere eigene innenausstattung als "göttlich" zu bezeichnen
..., nun, größenwahn und anthro-zentrik pur.
Natur ist nach Spinoza eins mit Gott und eben dieser
ist unendliche,
unteilbare durch und aus sich selbst geschaffene immaterielle
Substanz. Die Welt ist somit selbstdarstellende Repräsentanz Gottes.
ding "gott" besteht aus {all-eigenschaften} = unendlich, unteilbar,
unbewegter beweger, allgütig, allwissend, usw, und genau das ist das
problem:
die super-eigenschaftensumme{alles drin} wäre äquivalent mit
eigenschaftensumme{leer} = "es gibt gott UND es gibt ihn nicht" sind in
diesem sinn äquivalente aussagen, und zudem könnte ein solcher, weil ja
"all..." = wechselwirkungsfreier gott nicht an welt teilnehmen, er wäre
also für welt und alle ihre inhalte völlig irrelevant = ja, für welt
gäbe es ihn aufgrund seiner wechselwirkungs-freiheit gar nicht. (denn
absolut nichts kann "sein" und nicht-wechselwirken gleichzeitig),
gott hätte also, gäbe es ihn, ein riesenproblem, als ihn gerade seine
göttlichen eigenschaften von der teilnahme am ablaufen der welt
ausschlössen.
und wenn wir uns schon, aus welchen gründen auch immer, einen gott
vorstellen wollen, müsste der völlig andere eigenschaften haben, als
überkommene gottbilder uns weismachen wollen.
Alle Dinglichkeit resp. Körperlichkeit erscheint als
Ausformung
göttlicher Idee (im christlichen Bild als Schöpfung, im cartesischen
als res extensa); jegliche von Menschen wahrgenommene
Übernatürlichkeit entspringt einem intuitiven Empfinden als Quelle für
die geistige Beziehung zu Gott. Damit ist jedoch wiederum das Problem
des cartesianischen Leib-Seele-Dualismus vor Augen, dem Spinoza damit
zu begegnen suchte, indem er gleichermaßen Identität von
Körperlichkeit und Geist voraussetzte, die sich unter dem jeweiligen
Betrachtungsaspekt von res cogitans (Geist) und res extensa
(Körperlichkeit) wieder entzweit.
siehe vorherigen abschnitt ...
das (göttliche ideen usw) KANN nicht der fall sein !
und wir haben realerweise auch keinen leib-seele dualismus =
materie+geist dualismus/antinomie, gott versus/und welt dualismus
vorliegen, "wie oben, so unten", vergangenheit-zukunft, etc, das problem
gibt es gar nicht, es ist eines der typischen scheinprobleme =
schimären, auf denen man wahrhaft endlos hypersemiosen bilden kann und
prompt auch seit jahrtausenden schon bildet. (man kann halt auch
jahrtausendelang etwas falschmachen und/oder denkfehlern nachhängen, das
schiere alter falscher vorstellungen schützt da nicht, und ist
insbesondere kein beweis für deren doch-richtigkeit)
einfache korrekturfragen zb:
wie kommt geist in (lebende) materie hinein, und wie geht er beim tod
wieder raus + wohin geht er dann + wo ist er, bevor aus "kappes und
kartoffeln" ein adultes lebewesen entsteht?
und haben andere tiere als ich, pflanzen, gar bakterien auch geister/
seelen (einheit alles lebendigen), ist etwa das corana-virus ebenfalls
be-geist(er)t und oder be-seelt? denn ein virus lebt an sich garnicht,
aber es kann trotzdem kniepen und beißen, ähnlich übrigens steinen,
weil, wenn ich einen stein schlucke, beißt der mich und ich ersticke,
also steine auch mit geistern begabt? (ich kannte bisher nur "lebende
steine", das sind sukkulenten = kakteenartige, es sollte mich aber sehr
wundern, wenn die denken könnten wie ich, obwohl ..., möglich ist ja alles)
(gibt es sowas wie einen seelenvorrat im himmel, aus dem dann seelen
jeweils zugeteilt und somit auf zeit nur verliehen werden, usw?, was ist
mit meiner seele, wenn die nach meinem tod nicht mehr gebraucht wird?
gibt es den himmlichen gegenüber sowas wie seelen-leihgebühren? altert
eine seele mit dem körper? kann man eine vergebene seele gegen eine
vielleicht bessere eintauschen? gibts echte seelen-krankheiten? wenn
schon körper + geist nicht, sind wenigstens seelen verunfallungs-sicher
konstruiert?)
Damit ist der Bogen unseres Erlebens (von Dasein in
der Welt) gespannt
zwischen purer Lebensfunktionalität zum Selbsterhalt (Mensch als
unverbrüchlicher Teil irdischen Lebensraums) und einem dem Menschen
innewohnenden intuitivem Zugang zu einem (seinen sinnlichen
Erfahrungshorizont übersteigenden) übernatürlichen Raum.
also MEIN geist dient jedenfalls der puren lebensfunktionalität zum
selbsterhalt als selbstreferentes autopoiese-systemchen ('tschuldigung
ingo t. ...) in allen seinen auswirkungen und aspekten, und, na ja, was
soll ich sagen, ich bin bisher leidlich damit zurecht gekommen ...
in diesem sinne,
wh.
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