Scheinbar haben wir doch noch eine technische Ungereimtheit in der Listenverteilung.
Gerade fehlt mir die Zeit, mich intensiv darum zu kümmern. Daher leite ich diese Mail an
unsere bisherige Listadresse weiter (da Rat Frag diese Mail gar nicht erhalten hat).
Demnächst folgt dann ein Test, ob sich die Mails auch an alle Mitglieder verteilen
(zumindest
die bisher hier agierenden Teilnehmer, die ich ja seinerzeit -nach techn. Umstellung durch
hh- um eine kurze Rückmeldung gebeten hatte.)
Gruß in die Runde! Karl
PS: RF, mit dieser Mail von wh wird Dir natürlich erst der Hintergrund für meine Antwort
an
ihn geliefert.
------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------
An: Philosophisches Diskussionsforum <philweb(a)philo.at>
Von: Waldemar Hammel via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>
Antwort an: Waldemar Hammel <waha3103x(a)googlemail.com>
Betreff: [Philweb] im namen der wahrheit
Datum: Sun, 16 Oct 2016 15:26:17 +0200 (CEST)
frage war:
soll man/darf man
im namen der wahrheit lügen?
aus meiner sicht ist diese frage eine ideologische frage, und kann auch nur in diesem
rahmen beantwortet werden, wobei dann auch die möglichen antworten ideologische, also
real ungültige, sind. (weil jede art von ideologien in einer wechselwirkungen welt,
bezogen
auf das realsein eben dieser weltstruktur, invalide ist)
warum?
weil es real nichts gibt, das man mit dem (platonischen universalien) begriff "die
wahrheit"
gültig ausflaggen kann.
warum?
weil "wahr" und (anthropo-binäres denken) "unwahr" eigenschaften sind
= semantiken, und
semantiken stets aus der wechselwirkung zwischen "text und kontext" entstehen,
und dies
aufgrund der prozessualität der welt irreversibel = immer nur einmalig u unwiederholbar.
was für A auf seinem kontext A' = "wahr" erscheint, kann für B auf einem
kontext Z unwahr
oder in form der kategorie wahr/unwahr überhaupt nicht definierbar sein.
aufgrund der texte-kontexte-bedingtheit aller (!) eigenschaften sind alle (letztlich
"platonischen") verabsolutierungen von eigenschaften -rational- irrig (dh sie
erfüllen die
strukturen magischen welterlebens und sind daher rational nicht haltbar = nicht valide).
dazu, und ganz wichtig, muss man für "text" und "kontext", aus deren
aufeinander
bezogenen wechselwirkungen jeweils eigenschaften entstehen, naturwissenschaftlich/
physikalisch bedingt, unschärfen einführen, was bedeutet, dass dabei niemals singuläre
eigenschaften entstehen können, sondern stets nur (mehr oder weniger) divergierende
eigenschaften-scharen.
aufs alltags praktische herunter gebrochen heisst das, auch "wahr" und
"unwahr" sind
summarische begriffe, deren feinstruktur spektral ist.
zb "wahr" = ein spektrum innerhalb eines intervalles [.....]
aus der irreversibilität der eigenschaften erzeugung bei wechselwirkung text <=>
kontext folgt
zudem, dass präsens-aussagen wie "ist wahr/ ist unwahr" irrig sind. es muss
stattdessen
heissen "war wahr" usw, denn im moment der beschreibung ist, aufgrund der
prozessualiät
der welt, das jeweils beschriebene bereits vergangenheit.
---
wenn jemand daher kommt und sagt "ich habe xy als wahr entdeckt ..." kann man
aufgrund
des obigen stets abwinken, denn
- er verbreitet damit verabsolutierende ideologie
- er redet über bereits (nicht mehr aktual valides) vergangenes
- er ist platoniker
- er impliziert eine singularität statt ein unscharfes spektrum
- er blendet die kontextualiät von eigenschaften aus
----
ein vereinfachtes physikalisches modell zu oben ist zb:
1* es gibt eine potentialiät
P = {summe S von situativ kontextuell realisierbaren möglichkeiten a-z}
2* eine real auf P stattfindende wechselwirkung selektiert aus S eine der möglichkeiten,
zb
"z"
3* diese aus S selektierte möglichkeit "z" wird dann wechselwirkend weiter
gepfadet in form
z => z' => z'' usw: ( z ('n) )
4* die pfadungsverursachte summe dieser spektralen z('n) wird dann als real behauptet
und
INTENTIONAL anthropo... grob-wahrnehmerisch ("platonisch") zu einem
Z = wahr/ unwahr/ halbwahr/usw
zusammen gefasst.
5* diese blauäugige anthropo- intentionale zusammen fassung Z ist ihrerseits ein
riesenproblem, denn sie ist physikalisch nicht per-se valide.
einfach gesagt:
das in oben 3* per wechselwirkungen gepfadete z('n) in form eines daraus gerade
aktualen
zb z''''' ist physikalisch stets gültig, weil realisiert, egal ob es
anthropo intentional erwünscht
ist oder nicht.
6* da wir aufgrund der prozessualen wechselwirkungs haftigkeit der physikalischen welt
immer nur vergangenes beschreiben können, gibt es zwischen der zu jedem beliebigen
zeitpunkt gerade stattfindenden realität und unserem erlebenkönnen eine aus zwei
komponenten bestehende divergenz:
- a: zum einen reden wir beschreibend stets über physikalisch bereits vergangenes
- b: zum anderen ignorieren wir die möglichkeiten prozessualer wechselwirkender pfadung,
die in obigem bild durchaus auch "nicht linear" stattfinden kann, indem ein
prozess
z' => z'' => z''' => ...
auch loipenwechselnd in der form
z' => z'' => y => y'' => ...
weiterlaufen kann.
bedeutet: es gibt immer eine semantische distanz aus mindestens zwei komponenten (a:)
und (b:) zwischen aktual-realisiertem und daher (physikalisch) gültigem = wahrem, und dem
für real, für deshalb jeweils wahr gehaltenen.
(einfache definition: physikalisch realisiertes ist = WAR (past tense) immer wahr, aus dem
einzigen grund, weil es aus einer vorgelegen habenden potentialität von möglichkeiten per
wechselwirkung heraus selektiert und damit realisiert wurde (past tense) ).
summary:
wir haben im hintergrund bis heute ungelöste riesen probleme, auf denen sich unser
geradezu irrwitzig dümmliches vordergründiges denken, meinen, dafürhalten abspielt.
die anfangs frage "im namen der wahrheit lügen?" ist für mich daher im
konventionellen
rahmen leider nicht gültig beantwortbar.
ich grüße in die runde,
wh.
--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message ---