„Unser Herr war ein guter Mann, aber seine Gesandten taugen nichts.“ (1)
So in etwa könnte der eine oder andere die Kausalität schroff verteilen
und sagen: „Das was im Namen dieser oder jener Sache getan wird, hat mit
der Sache nichts zu tun.“ oder „Die Sache ist gut, sie wird aber von
bösen Menschen auch als gut angesehen, sie werden durch sie aber leider
nicht gut, höchstens ein wenig besser.“
„Hunger gibt es bei den anderen Tieren, aber ich entscheide, wann und
wie viel ich esse.“ (2)
Auch hier wird Kausalität in „meinen“ oder „unseren“ Außenbereich
verwiesen, von mir abgewiesen, zurückgewiesen.
Ist eine Analogie zwischen (1) und (2)? Denn ich kann mich irren, das
einzig gemeinsame an beiden Sachen ist, dass diese Sätze mitteilen, wo
die Kausalität nicht gedacht werden soll. Zudem noch in
grundverschiedenen Situationen. Ich sehe da die Moral, nach der auch ich
dabei mitmachen sollte. „Hier hat Kausalität was zu suchen, dort nicht.“
Bei der Definition von Moral wird sie meist als unabhängig von externen
Referenzen gesehen, allein in Sätzen liegend, nach außen wirken sollend.
Auch das soll nicht in Frage gestellt werden. Trotzdem: Hierbei bin ich
bekanntlich extrem, weil ich sie schon im Vorschlag und Betonen von
bestimmten Wörtern sehe. Auch ohne dass jemand diese Wörter betont, zur
Verwendung durchsetzt, allein das Vorliegen der Wörter auf Papier wirken
Wörter. Zurück zum Beispielwort Spunk. Es brachte viel in Bewegung, die
Moral steckte schon in ihm drin. Es konnten damit Sätze entstehen, die
vorher nicht möglich waren, etwa der Satz: „Beschäftigt euch damit!“
Zudem Gegenmoral: „Nein, wir wollen uns nicht damit beschäftigen.“ oder
gar „Es gibt gar keinen Spunk.“ Dann noch die Mitmachsätze: „Du (P.L.)
bist die Autorität, also glauben wir dir und glauben auch, dass es einen
Spunk gibt, und wir machen uns auf die Suche.“
Ich gebe zu bedenken, dass ein schroffer Kausalitätsverweis allgemein
nicht angenommen wird. So kann in dem Fall ein Glauben an Monokausalität
unterstellt werden. Dann muss die Frage entstehen: Warum wird die
Kausalität an bestimmten Stellen gestutzt, schroff gemaßregelt und gar
beseitigt? Geht das? Ist ihr das nicht egal? Wieder andererseits:
Entschuldigungen werden oft nicht anerkannt, sondern es werden Absichten
unterstellt und gerade gesucht. Und wenn diese vermutet werden, wird der
andere doch als Verursacher angesehen, und in der Folge als Schuldiger.
Gegenüber einer Gruppe: Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen,
abgeschwächt: Alle haben sich zu verantworten.
Zu dem Wort "Bewusstsein", das im Zusammenhang des Betreffs oft
geschrieben wurde, empfehle ich noch einmal das Lesen unter:
https://tu-dresden.de/gsw/phil/iphil/theor/ressourcen/dateien/braeuer/lehre….
Dort stehen die Fragen, die sich je nach Gesichtspunkten stellen, die
meist ungelöst sind. In einer großen Diskussionsrunde liegen die Fragen
vermischt vor, sie können jedoch schwerlich übergreifend behandelt werden.
Als ich fragte: „das Ei oder das Huhn“ ging es mir nicht um die bekannte
Frage nach der Kausalität, sondern ganz einfach um die Frage: Materie
oder Immaterie? Denn ich mache diese Trennung von vornherein an jener
Stelle nicht mit, viele andere machen sie, oder machen sie scheinbar
mit. Und wenn sie sie mitmachen, kommen sie auf den Parallelismus, der
mit einem wirklich guten Argument als sehr unwahrscheinlich angesehen
wird: Warum sollten zwei grundverschiedene Sachen parallel ablaufen, das
Denken und dann noch daneben Nervenströme und chemische Reaktionen? Ich
weiß nicht, wer diese Idee der Unwahrscheinlichkeit zuerst als Argument
hatte. Diese Frage stelle ich noch ein Mal den Studierten hier. War es
schon Erwin Schrödinger? Und gerade die Komplexität der zwei
grundverschiedenen Sachen macht die Wahrscheinlichkeit des Parallelismus
noch geringer. Hier folgt die Bemerkung, dass der Okkasionalismus im
Vergleich zu diesem Parallelismus viel einfacher war, und doch schnell
lächerlich gemacht wurde. Die Ironie scheint jedoch nicht zu genügen,
auch beim weitaus komplexerem Parallelismus zum Erfolg zu führen.
Exkurs: Der lachende Philosoph machte vermutlich keine Trennung in
Materie und Immaterie, als er intern suchte. Dieser Satz zu seinen Ehren!