Am 16.02.2021 um 21:52 schrieb K. Janssen:
  
 
 Am 16.02.2021 um 18:22 schrieb waldemar_hammel:
 
 Am 16.02.2021 um 17:16 schrieb "Dr. Dr. Thomas Fröhlich":
 lieber thomas,
 da werde ich mich jetzt erstmal belesen, ehe ich an sinnhaltiges 
 antworten denken kann ...
 DANKE immerhin schon einmal vorab für die zahlreichen anregungen !
  So viel zum traurigen Lockdown-Faschingsdienstag,
dennoch guten Mutes,  
 das seit über 1 jahr pandemie mehr oder weniger ausfallen der 
 volksbelustigungen aller arten, dieses ewigen "panem et circenses 
 omnium excogitatas stultus stultis hominibus", finde ich nicht 
 schlecht, bedauernswert, sondern im gegenteil sogar sehr gut. 
 
 In diesen Euren Gedankentausch wollte ich mich nun doch dazwischen 
 bringen ...
 
 dieses typisch für mich;  und (wie zu erwarten) typisch für Waldemar, 
 dass er das erzwungene Ausbleiben des üblichen "Brot und Spiele-Zirkus" 
 begrüßt. Er wird mit dieser Einschätzung allerdings nicht alleine 
 stehen, denn viele haben in dieser (eigentlich aber doch viel zu lange 
 andauernden) Abstinenz vom gesellschaftlichen Trubel (als dem Tanz um 
 goldene Kälber) auch Vorteile entdeckt: "Entschleunigung" (welch nette 
 Begriffe sich doch inzwischen gebildet haben!) ausgemacht, den Gewinn an 
 bisher kaum beachteten Möglichkeiten, z.B. sich der Familie und nicht 
 zuletzt auch sich selbst wieder bewusst zu werden, das eigenste Umfeld 
 ohne den üblichen Zeitdruck neu zu gestalten. 
genau das:
wohltuend für seele, geist und körper die entschleunigung - keinen tanz 
um goldene kälber - das zurückgeworfensein auf sich selbst (was sehr 
viele menschen überhaupt nicht aushalten können, was aber nach meinem 
verstehen unerhört wichtig ist)
  Ach ja Zeit! Darüber wollten wir hier ja auch
gelegentlich schreiben.
 Zeit zu hinterfragen, Ist en vogue: "Time does'nt exist", "What is 
 Time", "Time just an illusion!.
 
 Zeit also ein derzeit gängiges (durchaus auch wissenschaftlich 
 betrachtetes) Thema.
 Mal sehen, ob wir uns über den diesbezüglich so oft zitierten Augustinus 
 (Kirchenlehrer - Vorsicht Waldemar, nicht ausrasten!) hinaus bewegen 
 können:
 "Wenn ich über Zeit nachdenke, weiß ich genau was diese bedeutet, soll 
 ich es -von anderen danach gefragt- beantworten, weiß ich es nicht zu 
 sagen (sinngemäß wiedergegeben). Ich muss mich nicht an Augustinus 
 anlehnen. doch im Grunde geht es mir diesbezüglich wie ihm. 
geht mir ebenfalls wie augustinus, deshalb gibts ja auch den kalauer 
"zeit ist, was die uhr misst/ was die uhr anzeigt"
jedes ding, sagt man, hat seine zeit - wie wahr, wie wahr - denn jeder 
weltpunkt hat sogar seine eigenzeit, besser seine eigen-raum+zeit, 
woraus unmittelbar folgt, dass es kein allgemeines = übergreifendes 
fluidum "zeit" (zeitpfeil usw) gibt, in dem wir alle stecken würden wie 
fische im wasser, die mit einer (zeit)strömung treiben, das, was wir als 
zeit erleben (u vergangenheit/zukunft), ist hirngemacht aus 
überlebenstechnischen gründen, und hat keine objektive realität
und selbst die gefühlt kontinuierlich ablaufende hirnzeit besteht in 
wahrheit aus lauter augen-blicken (fast trifft das wort genau), 
augenblicken von ca 2,7sec dauer, die lückenlos aufeinander folgen, wie 
perlen auf einer schnur - wir leben saltatorisch von einem solchen 
augen-blick zum nächsten, und bemerkens nichtmal
  Nix mit Isolation (die man auch 
 abtötende Einzelhaft nennen kann). 
ich würde den zustand gesellschaftlichen shut-downs nicht "isolation" 
oder "einzelhaft" nennen, sondern simpel, zwar nicht freiwillige, aber 
KLAUSUR - wie von vielen klöstern angeboten, um die einnahmen zu 
steigern, da kann man freiwillig mal 2-4 wochen oder länger (gegen 
entgeld) in klausur gehen, und das ist überhaupt nicht falsch, mal mit 
sich selbst alleine zu sein, auf sich selbst zurückgeworfen plötzlich 
"zeit" zu haben = sehr lange weile um einmal zu sich selbst zu kommen ...
gruß an alle,
wh.
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