Ich habe im Moment kaum Zeit, deshalb nur ein aus-der-Hüfte-Kommentar.
Kant sieht sich und uns ja bekanntlich als "krumme Hölzer" mit guten und
schlechten Möglichkeiten. Einerseits ist da die faule und feige Seite, aber man muss ihr
nicht nachgeben und der schon etwas Fortgeschrittene kann auf diesen Zwiespalt vor allem
durch gutes Beispiel und gelegentliche kalte Duschen einwirken (es geht hier nicht um die
Erschaffung eines neuen Menschen, bei der der Zweck jedes Mittel heiligt).
Nach Bernays sind und bleiben die meisten dagegen Herdentiere, das ist nicht zu ändern,
und es kann nur darum gehen, die dumpfen Massen durch ein paar Experten (die gegen die
Versuchungen der Macht immun sind? oder ihnen nachgeben dürfen?), zu denen er selbst
gehört, so zu orchestrieren, daß das Ganze nicht aus den Fugen gerät.
Man könnte aber auch sagen, daß er zu denen gehört, die alles daran setzen, zu beweisen,
daß die Welt die Hölle ist, für die sie sie halten und dabei seine Schäfchen ins Trockene
bringt.
Man könnte fast denken, der eine meint es gut mit den Leuten, der andere nur mit sich
selbst.
Ob das mit den Brüdern und Schwestern aus den Ostprovinzen, ihren Einpeitschern und den
feinen Leuten aus den Szenevierteln (um mal in Klischees zu schwelgen) in Verbindung
gebracht werden kann? Ein paar Leute gibt es ja auch, die Kants halben Optimismus durch
ihren Einsatz bestätigen.
Claus
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