Erstaunlich, Waldemar! Ich dachte, Du seist intelligent genug, um wesentliche Inhalte aus
Texten herauszulesen, selbst wenn diese mit hoher Redundanz und sonstigen Ausschmückungen
abgefasst sind. Nun schreiben wir ja in philweb keine Privatmails, sondern gehen davon
aus, dass andere Teilnehmende in diesem Forum zumindest mitlesen und das erfordert
eigentlich eine entsprechende Aufbereitung der Beiträge. Zudem steht es jedem frei - und
somit auch Dir - Beiträge zu ignorieren oder sich aus der Liste auszutragen.
Natürlich bist Du intelligent genug, um haargenau die Inhalte, die Intention zu erfassen,
die sich in einem Beitrag mitteilen, auch wenn diese sublim daherkommen. Es sind ja
geradewegs die Inhalte, die Dich in besagtem Beitrag stören!
Mein Eindruck ist und war es immer, dass Du unsachlich wirst, sobald Du Dich in die Ecke
gedrängt siehst; es ist die Ecke Deiner Weltsicht. Selbstredend prallen hier
unterschiedliche Sichtweisen auf „Gott und die Welt“ aufeinander. Doch Deine Einlassung
hier ist diesbezüglich widersprüchlich, denn gerade die Auseinandersetzung mit
Andersdenkenden führt zu Erkenntnisgewinn, den man sehr wahrscheinlich nicht im Dialog mit
Gleichgesinnten hat. Dieser Sichtweise hattest Du Dich hier auch schon angeschlossen.
Was aus der „geistigen Gemengelage“ gleichgesinnter Kollektive hervortritt, kann man
besonders heutzutage sehr deutlich erkennen - sofern man darauf kritisch achtet. Auch hier
in philweb ist kritisches Achten angebracht und daher Dein Einwand in Ehren!
Wenn Du allerdings weniger wortreiche und geistig herausfordernde Foren bzw. Blogs suchst:
das Internet ist übervoll damit, also nur zu!
Bester Gruß! - Karl
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Am 17.11.2022 um 07:20 schrieb waldemar_hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
Mein letzter Beitrag, der sich auf den Diskurs
zwischen Joseph und Ingo bzgl. Zufall bezog, hat sich dann in dieser Begrifflichkeit auf
die beiden Sichtweisen eine durch Zufall angelegte (indeterminierte) bzw, streng
kausale(determinierte) Lebenswelt ausgerichtet.
Mit hinreichender Kenntnis der heute diesbezüglich verfügbaren Theorien kann man davon
ausgehen, dass die Versteifung entweder auf ein streng determiniertes oder nur durch
Zufall ablaufendes Weltgeschehen nicht mehr haltbar ist.
Damit rückt die antike Vorstellung, alles Existierende sei die „Frucht von Zufall und
Notwendigkeit“ in den Fokus einer zeitgemäßen Definition, die sich zudem mit Darwins
evolutionärem Prinzip von Mutation und Selektion fortschreibt. Ob dieses Prinzip aus
antiker, biologischer (Monod) oder philosophischer Sicht (u.a. Hegel aber nicht zuletzt
auch von F. Engels) erkannt bzw. angenommen wird, verliert - unbeschadet dessen zuzeiten
ideologischer Vereinnahmung - nichts an Gültigkeit:
„Erst von dieser universellen Wechselwirkung kommen wir zum wirklichen
Kausalitätsverhältnis. Um die einzelnen Erscheinungen zu verstehn, müssen wir sie aus dem
allgemeinen Zusammenhang reißen, sie isoliert betrachten, und da erscheinen die
wechselnden Bewegungen, die eine als Ursache, die andre als Wirkung. Wer Kausalität
leugnet, dem ist jedes Naturgesetz eine Hypothese.“ (F. Engels, aus Dialektik der Natur).
Ich schrieb, dass alles Geschehen mit einem Zufall beginnt und sich mit kausaler
Gesetzmäßigkeit als raumzeitliches Kontinuum ausbildet. Das ist insoweit unpräzise
ausgedrückt, als man nach heutiger Kenntnis eher nicht von einem Kontinuum (quasi als
Raumquader entlang der Zeitachse) sprechen sollte, in das sich Zeitpfeile als Weltlinien
ausdehnen, sondern von einem „Ereignisraum“, also eine Art „empirische Raumzeit“. Dieser
Begriff wurde von Ruth E. Kastner und Andreas Schlatter aufgebracht und schließt auf zu
deren Arbeiten zur „Transactional Interpretation“ (TI) bzw. der Relativistic Transactional
Interpretation (RTI).
Dieses Denkmodell hat einen Bezug zur „Causal-Set-Theorie“ (Sorkin, Dawker et.al.), über
die ich hier schon geschrieben habe. Die Abfolge von „Events“ (Ereignisse wie Perlen auf
einer Kette) bilden die raumzeitlich individuellen Weltlinien als Kausalketten , die sich
kreuzen können.
Kastner/Schlatter beschreiben diese Ereignisse als Transaktion, die als stochastischer
Possion-Prozess konstituierend für die sog. empirische Raumzeit zu sehen ist. Die Raumzeit
wird so zu einer zusammenhängenden Menge von Emissions- und Absorptionspunkten, zwischen
denen Raumzeit-Intervalle durch einen sog. „Vierer-Impuls“ der Ereignisstrahlung erzeugt
werden.
Reichlich abstrakt, diese Theorie. Doch von herausragender Brillanz in ihrer Darlegung
und als solche prinzipiell verständlich. So komme ich, dank des Hinweises von Ingo, zu
einem Denkmodell, dass mir (wie von ihm vermutet) definitiv näher steht, als jenes der
„Intra-Action“ Barads.
lieber karl,
das oben von dir verfasste ist vielleicht eine art jetzt-großer wurf für dein momentanes
eigenes denken u weltbild,
für mich indes ist es "kauder-deutsch" (abgesetzt von kauder-welsch), mit dem
du dich gehörig ver-renst,
ich mache das nichtmal an den einzelnen inhalten fest, sondern an dem worte-wust, den du
hier auffahren musst, um die inhalte darzustellen
(sprache kann verräterisch sein + suche immer die sicherheit der einfachheit = etwas, das
sich nur umständlich/schwer/ungenügend/"exotisch"/ formulieren lässt, taugt
meist auch nichts)
wh.
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