Am 12.07.2022 um 01:02 schrieb K. Janssen
<janssen.kja(a)online.de>de>:
Ihm konnte es nicht um meinen Bezug auf Paramecien gehen (den er nicht verstanden hat
oder verstehen wollte, denn es ging mir nicht um die biologisch angelegte Antriebsart
dieser Einzeller, sondern um die Art, wie Bewegungsmuster – also Form und Information -
erstellt und abgespeichert werden. Es war also mein Bezug auf den Informationsbegriff, der
ihn störte und der Dir ebenso nicht (unter diesem Aspekt) zu vermitteln ist.
Der Grund ist (wie oft schon von mir beschrieben): Information ist nicht gleich
Information, d.h. es gibt so viele unterschiedliche Facetten dieser Begrifflichkeit, dass
man keine spezifische Beschreibung unter diesem Überbegriff geben kann. Deshalb läuft
Ingos despektierliche, mir völlig unverständliche Zuschreibung bezogen auf
„Informationismus“ ins Leere: „Ebenso wie Wheeler war auch Feynman ein selbstdarstellender
Sprücheklopfer.“ Und überdies: warum eigentlich sollte man sich dann an deren
Originalarbeiten halten, wenn sie Sprücheklopfer waren? Unverständlich dieser Anwurf
deshalb, weil ich genau weiß, was Ingo an Feynman zu schätzen hätte: nämlich einen
unverstellten, pragmatischen Blick auf die QM.
Hi Karl,
„Information ist nicht gleich Information, d.h. es gibt so viele unterschiedliche Facetten
dieser Begrifflichkeit, dass man keine spezifische Beschreibung unter diesem Überbegriff
geben kann.“ Was soll dann die gebetsmühlenhafte Wiederholung der bloßen
Begriffsgymnastik? Ich hatte doch mit Verweis auf Janich und Ropohl einen konstruktiven
Vereinheitlichungsvorschlag gemacht. Andererseits frage ich mich, warum ein so vielfältig
verwendetes Wort wie „Information“ immer wieder an alles und jedes anzupassen versucht
wird. Ist es nicht naheliegend, es als Propaganda für das „Computer-Zeitalter“
aufzufassen? Oder den Idealismus im pseudowissenschaftlichen Gewand wiederbelebt zu sehen?
Mich nervt pauschalierendes und beschränktes Schwarz/Weiß-Denken nicht nur über die
Wissenschaftswelt. Und da liegst Du einfach falsch; denn der Informationismus liefert nur
einen von vielen Strängen der Interpretationen verschiedenster Theorien. Dabei sind
Wissenschaftler so facettenreich wie andere Menschen, sie klopfen Sprüche und arbeiten
seriös — und und und. Auch wenn Du lieber Populärwissenschaft in Sachbüchern oder Filmen
liest oder schaust, werde ich weiterhin auf Originalarbeiten und Lehrbücher verweisen,
habe aber auch nichts dagegen, philweb einfach zu beenden.
IT