Am 04.01.2024 um 00:30 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
 
 Religion im weit gefassten Kontext ist definitiv keine Privatsache, 
 sondern in erster Linie ein Regelwerk, wie es sich über die 
 Jahrtausende in den verschiedenen Weltregionen, resp. Kulturräumen 
 etabliert und diese zumeist auch gesellschaftlich ausgeprägt hat. 
 Dieses mit allen Vor- und Nachteilen. Apropos Regelwerk – nach 
 gewissen Regeln leben ist das entscheidende Merkmal klösterlichen 
 Lebens und es waren unabweisbar Einflüsse von Klöstern, aus denen 
 sicheine entscheidende kulturelle Fortentwicklung, insbes. auch im 
 Bereich von Bildung und Wissenschaft, Medizin, Literatur, Manuskriptur 
 ergeben und immer noch stattfindet. In meiner Internatszeit hatte ich 
 Zugriff auf eine Bibliothek, wie man sie allenfalls in Universitäten 
 vorfindet. Da ging es neben den Grundlagenfächern auch um ausgeprägte 
 Allgemeinbildung, auch um Rhetorik, Literatur, Musik (Schulchor, 
 -Orchester) und vor allem auch schon intensiv um Philosophie. Von 
 wegen Privatsache – allenfalls darauf bezogen, dass die Schüler (einer 
 kirchlich geführten Bildungseinrichtung) überwiegend aus entsprechend 
 situierten Familienkreisen kamen (was ggf. immer noch zutrifft), deren 
 finanzielle Ausstattung in aller Regel Privatsache ist. Bis heute 
 haben die noch wenig verbliebenen Klöster Bildungsstätten i.a. 
 Gymnasien, denen es definitiv nicht an Schülern, gleichermaßen Buben 
 und Mädchen und vor allem nicht an qualifiziertem Lehrpersonal mangelt.
 
na, hör mal, willst du mich beschämen?
ich war AUCH auf einer höheren (feuerzangenbowligen) lehranstalt, 
gymnasium genannt, "städt. math.-naturwissenschaftliches gymnasium mit 
neusprachlichem zweig i.E. (im entstehen)", am bismarkpark, mit der 
bismark-überlebensgroß-bronzefigur (ganzer körper), an der 
bismarkstraße, in düren, mit überqualifiziertem lehrpersonal, dass 
damals zum überwiegenden teil dem irrenhaus und zweiten weltkrieg 
entsprungen war, und ich war einige male klassensprecher, und einmal 
sogar schulsprecher, da organisierte ich einen schülerstreik wegen ??? 
weiß nicht mehr, und als es dann koedukation gab, so nannte man das 
damals, kam das erste und einzige mädchen an unsere schule, in das ich 
natürlich sofort verliebt war, die hieß eveline, sah zwar auch aus wie 
eveline, aber immerhin, war das einzige koeduzierte mädchen, und deshalb 
natürlich wertvoll wie gold. nun ja, meine schulischen leistungen? mein 
damaliger englischlehrer, weiß nicht mehr, ob studienrat, oder 
ober/unter-StR, fasste das treffend zusammen "der hammel ist 
hochintelligent, aber stinkmadigfaul", danke herr großmann!, denn in der 
tat war mein interesse an beschulung im schnitt null, zb mühte sich OStR 
schneider redlich, mir den sog einheitskreis zu erklären, während ich 
ihm erklärte, dass ich das prinzip des kreises-an-sich in frage stellte, 
mit dem effekt, dass ich bei schneider in mathe fast nur fünfen und 
sechsen sammelte - ich hatte damals andere probleme, zb wie drücke ich 
mich vorm turnen und generell sportunterricht, vorm musikunterricht, vor 
kunst, und vor den sog bundesjugendfestspielen und sog. wandertagen, 
denn all das war mir ein graus - musik bei oberST-studienrat jesnitz, 
ein kleinwüchsiges uraltes verschrumpeltes männlein, wir in schul-aula 
antreten, in unser mitte ein klavier, ein klavier ..., mit jesnitz am 
keyboard, und wir mussten ewig und drei tage immer dasselbe tirilierend 
und jauchzend im chor singen: heinrich der vogler: "herr heinrich saß am 
vogelherd, so wohl und frohgemut, aus tausend perlen blinkt und blitzt, 
der morgenröte glut usw ", während jesnitz entrückt in die tasten haute 
(eine szenerie wie von loriot), c-d-e-f-g-a-h(-c') nennt man septuaginte 
oder oktav, das zwergenhafte männlein war auch nicht ganz dicht ...
ich hab schon das weltliche gymnasium als durchwachsen bis eher negativ 
erlebt, von ausnahmen abgesehen, im kirchen-internat kaserniert hätte 
ichs nicht ausgehalten.
wh.
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