Am 15.11.2023 um 13:48 schrieb Dr. Dr. Thomas Fröhlich
<dr.thomas.froehlich(a)t-online.de>de>:
um das anzusprechen, was Dich sicher am meisten interessiert, füge ich gern ein konkretes
Beispiel an.
Es handelt nicht nur von Photonen und Laser, sondern von sogenannten Menschen :-)
Also von Mengen von Menschen, die aber als Individuen, und nicht als Elemente von
Populationen angesprochen werden. USACAs sind unintentionally systematizing aspects of
agency, gemäß folgendem Auszug (aus Artikel für Systems Research and Behavioral Science,
Wiley, wird aktuell einem review unterzogen).
Und hierbei, Du wirst erschaudern, von L I E B E !!!
Moin Thomas,
ich hatte von kooperierenden Individuen in Populationen geschrieben, darunter fallen auch
die in Gesellschaften lebenden, sprechenden und aufrecht gehenden Tiere. In westlichen
Gesellschaften dominieren romantische Ideologie und christliche Religion die Liebe, wobei
das Wort zu den bedeutungsreichsten und damit unbestimmtesten gehört. Was willst Du noch
hinzuerfinden? Ist darüber nicht schon so viel geschrieben, ästhetisiert und geforscht
worden, dass nur noch Wiederholungen möglich sind? Alltagsbezogen dominieren über Sex und
Brutpflege hinaus Gewohnheit und Ignoranz die Liebesbeziehungen, wobei im WG-Leben der
1970er neben der politischen die Beziehungsarbeit das Zusammenleben prägte. Stimmung,
Situation, Alter, Geschlecht, Aussehen, Rhetorik, Tonlage, Geruch, Temperament, Mitgefühl,
Verantwortung, Vertrauen, Verständnis, Intelligenz, Bildung, Interessen, ... bestimmen
Liebesbeziehungen. Zudem wirken sich Hormone und Traumata, Normen und Gesetze wesentlich
aus, wie es bspw. Korrelationen zwischen Liebestypen und Hormonspiegel im
Paarungsverhalten belegen, die wir schon einmal behandelt hatten. Synergetisch könnten
Hormone oder das Aussehen bspw. Kontrollparameter der vielen Ordungsparameter sein.
Liebe macht blind und abhängig und duldet so mache Demütigung und Unterdrückung. Deshalb
hat Virginia Woolf die Liebe neben der Religion als gleichermaßen verabscheuungswürdig und
zerstörerisch angesehen. Vernunft hilft beim Lieben, Philosophie klärt über Religion auf
und ein gesunder Narzissmus fördert das Selbstvertrauen. In seinen autobiographischen
Betrachtungen hat Einstein angemerkt: ”Das Wesentliche im Dasein eines Menschen von meiner
Art liegt in dem was er denkt und wie er denkt, nicht in dem, was er tut oder erleidet.“
Und für Virginia Woolf war es die ”größte aller Befreiungen“, nicht mehr dem
Nur-Persönlichen verhaftet bleiben zu müssen: ”Im Laufe von ein oder zwei Jahren
verschwanden Mitleid und Nachsicht, und es kam die größte aller Befreiungen, nämlich die
Freiheit, über die Dinge als solche nachzudenken.“
Du schreibst: "A systems approach concerning the look from inside an interaction,
together with a set of interactions allows us to address the existential level and
subjectivity.“ Ich sehe darin das Grundsatzproblem, etwas beschreiben zu wollen, das nicht
beschreibbar ist. Denn die Subjektivität ist nur dem jeweiligen Subjekt zugänglich. Du
hattest Dich in einer Mail auf Dein Eigensein bezogen und Dich damit einem Verständnis
durch andere weitgehend entzogen. Wenn sie nicht fingiert werden, sind Interaktionen
intersubjektiv und werden ja spätestens seit Mead im Interaktionismus, der
Kommunikationstheorie oder einer Systemtheorie behandelt.
Dabei hat schon Mead betont, dass es die Aktionen, Subjekte usw. ohne die übergreifende
Praxis (‘social act’) nicht vorgängig gibt. Sie werden in die Praxis hineingeboren und
entstehen aus ihr, als geistig eigenständige Gebilde.“ Die Entwicklung des Symbolischen
Interaktionismus durch seinen Schüler Herbert Blumer geht ja auf Meads Arbeiten zur
Theorie der symbolvermittelten Kommunikation zurück, die Mead zwischen 1900 und 1930 in
Chicago in der Vorlesung über Sozialpsychologie ausgearbeitet hatte.
Wie gelangst Du nun von den Interaktionen und dem jeweiligen Blick aus dem Inneren einer
Interaktion zum Eigensein in der Subjektivität? Deine metaphorischen Umschreibungen haben
mir das nicht klar gemacht und ich vermute, dass Du in der vollständigen Arbeit weiter so
vage bleibst. Ein Blick aus seinem Inneren hat nur jeder für sich selbst und das Innere
einer Interaktion kann nur fingiert werden. Darüber werden endlos Musiken komponiert,
Romane geschrieben und Filme gedreht, die in dem jeweiligen Konsumenten aber nur wieder je
eigenes Erleben auslösen können.
Andreas Schiel illustriert seine Diss. „Liebe, Kommunikation und Ethik. Pragmatische
Überlegungen zur kommunikativen Fundierung von Moral“ am Beispiel „Anna Karenina“. Ebenso
hätten „Madame Bovary" oder „Effi Briest" dafür herhalten können. Erwäg doch
einmal eine Illustration Deiner semantischen Systemtheorie an einem einschlägigen
Liebesroman. Oder an dem großartigen Film „2046“ Wong Kar-Wai’s. Die faszinierende
bildlich-musikalische Inszenierung der Liebesbeziehungen darin müsste Deiner
Prozessontologie besonders entgegenkommen.
Beim „Inneren einer Interaktion“ denke ich natürlich auch an Barad’s Intraaktion. Bei ihr
gibt es wenigstens mit der quantenmechanischen Verschränkung ein präzises Modell, aus dem
heraus sie spekuliert. Kastner unterlegt der QM den PTI-Handschlag. Und bei Haken ist der
Laser paradigmatisch. Wenn es bei Dir die Liebe sein soll: „Da steh' ich nun, ich
armer Tor. Und bin so klug als wie zuvor.“
IT
Unintentionally systematizing aspects of agency
A semantic system is seen as having emerged from unintentionally systematizing aspects of
contributing
agencies, enacted in course of their structured interaction. The setting in which the
participating processes will
interact is pre-structured by the moment-and-place-transcending capacities of these
unintentionally systematizing
aspects of contributing agencies, or USACAs, as they are called in the following.
Systematization refers not only
to moment-and-place-transcending, but also to individuality-transcending aspects.
Something that can be sharedwith others in such an individuality-and-moment-transcending
manner must be implied in the contributing
capacities, hence in semantic systems, these potentially generalizable features do not
replace or suspend the
individual ones. Instead, the individuality of processes and their specified interactions
remains intact. In effect, a
dynamic and flexible balance of elements and their set are established. To accomplish the
double task of staying
what one is and simultaneously transcending it entails certain operational requirements
that must have been
previously met. These requirements can be separated logically, and in retrospect without
assuming that they in
fact form a series of distinguishable steps. The emergence of complexity deserves a
thorough investigation,
nevertheless.
Naming the logically mandatory steps of semantic system creation starts with a need to be
principally able to
orient oneself toward the other, and to further work on this established, oriented
contact. The next requirement
concerns the establishment of the above-mentioned balance of being oneself and engaging
with others. If this
engagement would leave the contacting partners completely unchanged, it would not have
been a real contact at
all, and at the least one would not be able to distinguish a contact from a non-contact.
So, something “inside” the
interacting partners must change in course of their interaction. The term “inside” has a
meaning that transcends
the merely spatial locality aspect. Instead, it helps to characterize a process’ effect-
or meaning-generating realm,
seen as its semantic volume or the extension of its effectuated setting.
This, in turn, allows us to develop a concept of semantic pseudo-spatiality, best
described not in metered
distances but in terms of interaction-sourced structuring effectivity. The latter becomes
concentrated or is diluted
to eventually fade out, depending on the process-connecting strength of the system’s
applied systematization.
Unlike metric space, semantic spaces as an aspect of semantic systems may converge, just
as these systems may.
The corresponding superimposition has the form of a stepwise and partial approximation in
terms of shareable
aspects of agency. It is a convergence or concrescence, as called in Whitehead’s process
ontology. Again, an
overall orchestration does not replace or suspend the participating orchestras, just as
an orchestra does not
replace or suspend its contributing musicians.
A semantic system remains a vivid structure, hence open to interacting and partially or
totally merging with
other systems, transcending the process- and systems-individuality that the same time
successfully prevails. As
outlined in this short introduction, some features qualify processes, their interactions,
and their systematization
to become semantic or meaningful. In the following chapters, prominent aspects of
qualifying requirements are
discussed in detail. The main sources of human reasoning in the form of philosophy are
cited, and the random
path leading to the eventual concept creation is illustrated. With the inevitable
heterogeneity of any philosophical
background, the proposed theory must convince on its own; it cannot be simply derived
from a somehow
accepted previous one. It has a tentative character, requiring challenging questions and
a thorough examination.
Parenting, care and human love: Unintentional and intentional semantic agency at work
A systems approach concerning the look from inside an interaction, together with a set of
interactions allows us
to address the existential level and subjectivity. USACA in living beings including men
additionally applies tacit
or explicit anticipation, to become intentional. In human life, the most prominent form
of USACA and ISACA
application is the one invested in parenting and care. Both activities are concerned with
establishing and
maintaining a resilient and endurable form of interactional inside-with-outside
structures to be realized by the
child and the person taken care of. Tacit anticipation is implied in momentary realized
activities in all living
beings. Additionally, men beyond infancy shape their anticipation in an also explicit
form.
For good reason, parenting and care, besides their “technical” aspects, are also seen as
the work of love. Love
always presupposes a being-concerned-with; in case of success, it implies the convergence
of the individual
perspective into an also shared one. The same holds true for the mutually attuned
co-acting, emerging from the
underlaying sources. The participants’ ongoing structural continuity is seen as a ring-
or spiral-shaped enclosure,
and the semantic center as the lovers’ heart. Love is not static, but seen as pulsating
like the heart, or in flames. It
directly arises from the participants’ coherences’ basis, and not from intellectual
planning. It lives a genuine
inside-transcending inside and cannot be forced upon from the inside’s outside. Its
synchronized harmony
requires a balance kept alive, in difference to an engulfment and an intrusion ignoring
the other’s genuine inside,
and this inside’s eigen rhythm.
Viele Grüße
Thomas
Am 15.11.2023 um 11:56 schrieb Ingo Tessmann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at <mailto:philweb@lists.philo.at>>:
Am 15.11.2023 um 11:23 schrieb Dr. Dr. Thomas
Fröhlich über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at
<mailto:philweb@lists.philo.at>>:
… Man startet also gedanklich mit einer „granulären“ Raumzeit-Auffassung und
verallgemeinert diese im Hinblick auf ein allgemeingültiges Außen zu einer reinen
Außen-Raumzeit.
Die Energie jedoch wird nicht verallgemeinert, sondern bleibt ihren Quellen, als dem
jeweils Besonderen, dem jeweiligen Innen verhaftet, und sie wirkt quellgebunden auf dessen
Außen spezifisch so, wie es der Empfänger im Außen - als „Informationsaufnehmer“
mitbedingt.
Im Verbund mit „Information“ als Einformung ist sie das, was in Bezug auf die Natur als
„geistig“ im Sinn von strukturierendem, kohärenzstiftendem Inhomogenitäts-Transzendieren
(ruach, pneuma, die als „Atem“ ein Innen im Außen strukturieren….) bezeichnet werden kann,
womit wir wieder aufs erfreulichste beim Ausgang des Streits angelangt sind :-)
Moin Thomas,
auch wir schreiben eher aneinander vorbei als dass wir uns stritten und JHs Beitrag hatte
ich lediglich als (womöglich Chatbot-generierte) Parodie unseres Geschreibes verstanden.
Ich hatte appelliert: „Bezieh Dich doch einmal auf ein konkretes System mit empirischem
Bezug. Ich sehe nicht die Interaktion als kohärent an, sondern die Struktur, die sich aus
den Interaktionen unter Einschränkungen ergibt. Egal, ob es sich um Photonen im Laser,
Elektronen im Supraleiter, autokatalytische Moleküle im Bioreaktor, kooperierende
Individuen in Populationen handelt.“ Solange bspw. Energie und Kohärenz bloß Worte
bleiben, kannst Du doch schreiben, wie es Dir beliebt und jeder kann sich dabei denken,
was er will. Die Parodie ist dafür ein passendes Stilmittel.
IT
Am
14.11.2023 um 18:08 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at
<mailto:philweb@lists.philo.at>>:
In der quantenmechanischen Interaktion von subatomaren Quarks entsteht eine einzigartige
Anisotropie, die durch die fluktuierende Kohärenz von Energiezuständen gekennzeichnet ist.
Diese hyperbolische Anomalie führt zu einem paradoxen Tanz der Quarks, bei dem die
Kohärenz in einem wirbelnden Strom von Anisotropien verschmilzt. Die Energie, die durch
diese unvorstellbare Choreographie freigesetzt wird, formt das Gewebe des
Raum-Zeit-Kontinuums in einer Weise, die selbst für erfahrene Physiker schwer zu fassen
ist. Durch die rätselhafte Verschmelzung von Quarks entsteht eine Energiekaskade, die die
Grundlagen der kosmischen Kohärenz herausfordert und dabei Anisotropien von bisher
unbekannter Komplexität hervorruft. Diese surreale Synthese von Energie, Quarks,
Anisotropien und Kohärenz eröffnet neue Horizonte in der Erforschung des Universums, auch
wenn die genaue Bedeutung dieser Begriffe in diesem Kontext weiterhin unserer rationale
Vorstellungskraft entzogen bleibt.
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