Dieses wird durch Menschen erreicht, die gelernt haben werden, ihr jeweiliges Ego sinnvoll
zu positionieren, also nicht durch Preisgabe eines lebensnotwendigen Ich-Bewusstseins,
sondern im Verzicht auf Eigennützigkeit in all ihren negativen Ausprägungen; quasi als ein
Phasenübergang vom destruktiv egozentrischen ICH auf ein konstruktiv wirkendes WIR. Mit
diesem Paradigmenwechsel verliert sich die jämmerliche Angst um das „eigene“ ICH, mit der
bislang ganze Völker in Kriege, in vermeintliche Himmel und Höllen geschickt wurden und
werden.
Lieber Karl, lieber Waldemar und lieber Ingo,
der oben genannte Übergang vom einzel-egozentrischen zum konstruktiv wirkenden
polyzentrischen WIR unter gleichzeitige Beibehaltung eines lebensnotwendigen
Ich-Bewusstseins: der wird im Ansatz von der Ökonomin Elinor Ostrom in ihrem
polyzentrischen Ansatz zum Gemeingut (Allmende, Commons) behandelt (sie erhielt 2009 den
Nobelpreis, starb leider nicht lang danach, 2012) - siehe
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/elinor-ostrom-die-tragik-der-allmend…
<https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/elinor-ostrom-die-tragik-der-allmende-1578310.html>
Hierzu Zitat aus
https://www.bpb.de/apuz/33204/elinor-ostrom-und-die-wiederentdeckung-der-al…
<https://www.bpb.de/apuz/33204/elinor-ostrom-und-die-wiederentdeckung-der-allmende?p=all>
Schon mit ihrer ersten Feldstudie in den 1970er Jahren konnte Ostrom beweisen, dass an
dieser Logik etwas nicht stimmte. Sie fand heraus, dass kleinere und
"polyzentrische" Einheiten bei der kommunalen Organisation von Gemeingütern
robuster waren als zentrale Verwaltungen.
…. Ein verschachteltes Gemisch aus großen und kleinen Organisationseinheiten, die zum Teil
autonom agierten, erwies sich einer zentralen Wasserbehörde als eindeutig überlegen - ein
eklatanter Widerspruch zur orthodoxen Lehre. Lokal vernetzte Gemeinschaften in kleineren
und mittleren Städten kamen mit den Herausforderungen des Wassermanagements viel besser
zurecht als großstädtische Hierarchien. Sie konnten das Verhalten der Bürger
<https://www.bpb.de/17266/buerger-buergertum> relativ gut beeinflussen und die
öffentlichen Kosten für die Versorgung mit Wasser unter Kontrolle halten. Offenbar
stimmten Bürger, die mit den Dienstleistungen ihrer Kommune
<https://www.bpb.de/17725/kommune> unzufrieden waren, eher "mit ihren
Füßen" ab, wechselten gegebenenfalls in Nachbarschaften, in denen sie sich mit ihren
Vorstellungen und Präferenzen besser aufgehoben fühlten. Gab es Probleme mit dem Service
der Wasserlieferanten, ließen sich in den lokal vernetzten Gemeinschaften bestehende
Verträge leichter korrigieren. In größeren Städten dagegen fanden die Unzufriedenen in den
Hierarchien der zentralen Verwaltungsinstitutionen kaum noch Gehör. …
...in der Krise <https://www.bpb.de/17759/krise> reorganisierten sich die lokalen
Fischer. Über Jahre hinweg entwickelten sie eine Reihe origineller, an die örtlichen
Bedingungen angepasster Entnahmeregeln, einschließlich eines effektiven Monitorings der
bedrohten Hummerbestände. So einigten sich die Fischer zum Beispiel darauf, trächtige
Weibchen am Schwanz mit einem "V" zu markieren und wieder freizulassen, um den
Nachwuchs zu sichern. Wer sich als Hummerverkäufer oder Kunde nicht an die Spielregeln
hielt, fiel durch die Markierung der Tiere auf den Märkten sofort auf.
Diesem nicht-hierarchischen Selbst-Organisations-Ansatz liegt eine beobachtete
wechselseitige Aufeinander-Einstimmung zu Grunde, die wiederum aus Prinzip die beteiligten
Elemente als Prozesse ansieht: deshalb können sich die Elemente ortsmäßig verändern,
sprich, die Beteiligten können sich bewegen und "mit den Füßen abstimmen". Es
sind also grundsätzlich miteinander sich austauschende, sich abstimmende, dann nicht
übereinstimmende oder übereinstimmende Prozesse als Strukureinheiten.
Jeder Prozess wird als einem Zentrum entspringen und ein Zentrum seiend aufgefasst, wobei
das grundsätzlich für alle beteiligten Prozesse dieser Art gilt, weswegen es entsprechend
viele Zentren gibt - gesehen als horizontal und nicht als hierarchisch-vertikal
angeordnet. Das ist das polyzentrische Modell, auf das wir uns in unserem Ansatz auch
beziehen.
Was es nur - aber immerhin - z. B. in der Entwicklungspsychologie gibt, ein Konzept des
sich wechselseitig aufeinander Einstimmens (Daniel Stern, attunement), und was für
kooperierende Ensembles wir Sportmannschaften, Chöre, Balletts und Orchester
selbstverständlich ist, das fand nach meinem Wissen bisher in der Komplexitätstheorie auf
Grund eines (auch wieder: nach meinem Wissen) unterkomplexen Element-Konzepts keine
formale Theorie-Entsprechung. Die ersten Ansätze sind zwar richtig (Rückkoppelung,
Kybernetik), aber - und jetzt wird es für mein Hirn zu kompliziert, und ich muss
innehalten.
Im Micky-Maus-Stil: Grübel Grübel….
…… Gefunden. Hier: Wer Ostroms Lebenswerk betrachtet, kann nur staunen über die robusten
und vielfältigen Regelsysteme, mit denen Menschen gelernt haben, gemeinsame Ressourcen
nachhaltig zu nutzen.
Es entsteht durch Interaktion in partieller Eigenveränderung der beteiligten Prozesse
(wechselseitiges Sich-Ineinander-Einstimmen) in Ergänzung zum „Ich-Programm“ auch ein
„Wir-Programm“ als zu Grunde liegende Ressource, als neu hinzukommendes Potenzial, welches
die Eigen-Potenziale nicht ersetzt, sondern unter Beibehaltung der jeweiligen Eigenheit
organisiert, zu einem in sich sinnvoll zusammenhängenden Gesamt macht.
Das Formalisieren von polyzentrisch begründeter wechselseitiger Einstimmung / von
attunement ist im Kern unser (unser ist wieder unsere Arbeitsgruppe) Ansatz, bzw. das ist
die Aufgabe, die wir uns gestellt haben.
Zur Lösung (nicht, dass sie uns bereits gelungen wäre) veranschaulichen wir die
beteiligten Prozesse, wie bereits beschrieben als um semantische Achsen spiralförmig
kreisend und sehen sie als sich aufeinander beziehend und darinals sich wechselseitig
gemäß ihrem jeweils hinterlegten „Programm“ (im DCP hinterlegt) „interpretierend"
an. Das Ergebnis der „Deutung“ - sprich der Informationsverarbeitung führt zu einer
Selbst-Veränderung, die wir wiederum als Änderung der Ausrichtung der semantischen Achse
wiederzugeben versuchen.
Ist diese Veränderung dergestalt, dass mehrere semantische Achsen aufeinander zugehen,
dann, und nur dann findet die zeitweilige Vergemeinschaftung zu einem „Wir“ statt.
Weil die beteiligten Elemente je Prozesse sind, die auf mehrere andere Prozesse und
Prozess-Mengen zugleich ausgerichtet sein können und mit diesen in übereinstimmendes
Kooperieren eintreten können - deshalb verhalten sich die erzeugten jeweiligen
Prozessmengen zueinander nicht disjunkt, sie bilden stattdessen ein verschachteltes
Gemisch aus großen und kleinen Organisationseinheiten.
Leider wissen die Systemiker und die Ostrom-Schüler, soweit mir bekannt nicht voneinander,
stattdessen kreist jede Schule um ihre eigene semantische Achse… Aber man gibt ja nicht
auf.
Viele Grüße,
Thomas
Am 27.01.2021 um 02:01 schrieb K. Janssen via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
Am 23.01.2021 um 15:29 schrieb waldemar_hammel via Philweb:
[Philweb]
wh: „hallo ingo, ich will dir mal was sagen:
ICH HABE RATIONALE ANGST !
der mensch "zwischen krieg und frieden" = der mensch als "krone der
schöpfung" = der mensch als sebstbezeichneter "homo sapiens sapiens", das
ist nach meinem verständnis alles schall und rauch = quatsch, unsinn, gefährlicher
blödsinn ... "
Einmal mehr Blödsinn! Auch wenn man dieser alttestamentarischen Benennung unserer
Spezies nichts abgewinnen kann, sollte man doch erkennen können, dass sich der Mensch
(obgleich als Mängelwesen) eindeutig durch seinen Verstand, seine Vernunft und
insbesondere sein Vermögen zu kreativem Handeln eindeutig aus dieser Lebenswelt
heraushebt. Was soll denn dieses andauernde Kleinreden des Menschen?
wh" der mensch ist von anbeginn seiner geschichte bis heute nichts als ein dieb, der
ressourcen ausbeutet, und zwar solcherart ausbeutet, wie keine tierart jemals vor ihm oder
während menschheit, wobei mensch ALLES als ressourcen betrachtet (feuer, erde, wasser,
luft, andere lebewesenarten, sich selbst), dass ihm unter die finger kommt und nur als
dieb und massenmörder an der natur und an sich selbst ist mensch zur führenden tierart auf
diesem planeten geworden, der mensch kannibalisiert alles und jedes inkl sich selbst, und
ohne rücksicht auf verluste jeglicher art, nur deshalb ist er zur "leit"-tierart
auf diesem planeten aufgestiegen...."
DITO
wh" das "gesetzmäßige im aufstieg des menschen" ist im grund sein versagen
von anbeginn ...
- mensch vermehrt sich grenzenlos (zb ratten sind genies dagegen)
- mensch zerstört das klima dieses planeten, und entzieht damit ALLEN lebewesen die
grundlage, einschließlich sich selbst
- mensch frisst ALLE planetaren ressourcen, und gerade seine intelligenz ist dabei
katastrophal wirksam
- mensch bringt ca 150 lebewesenarten pro 24 stunden (!!!) zum aussterben (das größte
weil auch schnellste massenausterben in der geschichte des lebens auf diesem planeten),
und entzieht sich selbst damit die lebensgrundlage, denn die natur braucht menschen nicht,
wir aber die intakte umwelt zum überleben
der mensch hat, wie viele andere tierarten auch, eine intelligenz,
nur ist die intelligenz des menschen, in gegensatz zu anderen intelligenten tierarten,
eine selbstmord-intelligenz, die alle lebewesen dieses planeten mit mensch zusammen in den
untergang reißt ...“
DAMNED - we are doomed! Und obendrein noch selbst Schuld daran!
Welchem Gott soll man das denn klagen, angesichts derart missraten geschaffener Kreaturen
hier auf Erden, Waldemar? Sicher zurecht siehst Du den Menschen (in seiner Masse) als
nicht befähigt, die tatsächlichen Auswirkungen (mit den damit verbundenen Gefahren) einer
von ihm geschundenen, ausgebeuteten und damit kranken Welt zu erkennen, geschweige denn
darauf mit einer veränderten Lebensführung zu reagieren.
Wenn man die potentiellen Gefahren und tatsächlichen Schäden für unseren Planeten
ausschließlich unter dem Aspekt menschlichen Fehlverhaltens resp. der grundsätzlichen
Unzulänglichkeit des Menschen zu sehen hätte, müsste uns tatsächlich "rationale
Angst" (angesichts der in der Apokalypse offenbarten Strafe Gottes) ergreifen: Die
Lebenden werden die Toten beneiden.
Nun gut, daran glauben sehr viele Weltuntergangs-Propheten (schon) seit Jahrtausenden,
also schon zu Zeiten, wo man den Menschen definitiv noch keine Schuld an der Zerstörung
seines Lebensraums zuschreiben konnte. So erhebt sich die Frage, inwieweit der Mensch die
Schädigung dieser Lebenswelt und damit die Vernichtung seiner Existenzgrundlage alleine zu
verantworten hat und ob er diese grundsätzlich verhindern kann. Ich denke, er kann es
nicht! Nicht weil er es nicht wollte, sondern weil er es (aus eigener Kraft und vor allem
als Einzelner) per se nicht vermag. Das gut gemeinte Argument, jeder müsse seine
Lebensführung umweltgerecht gestalten, bewirkt (bezogen auf den Grad der Umsetzung) nur
den „Tropfen auf heißem Stein“. „Tropfen“ hat es mittlerweile zwar viele, doch der „Stein“
ist zu groß und zu heiß.
Bezogen auf das Fehlverhalten der Menschen, muss man (hinsichtlich des vom Einzelnen
nicht zu vermeidenden und damit letztlich nicht zu verantwortenden globalen Wachstums)
relativierend bedenken, dass im unabdingbaren Zusammenspiel von Mensch/Technik und Natur
sich mittlerweile ein vielschichtig ökologisch-ökonomisches globales
"Gesamtsystem" entwickelt hat, welches einem Regelkreis mit einerseits
bekannten, andererseits aber auch beliebig unbekannten Regelgrößen entspricht. Alleine die
hinreichende Kompensation (i.W. per geeigneter Rückkopplung) von Störgrößen kann nicht
gelingen, da das hierfür erforderliche komplexe Wissen nicht vorhanden ist.
Somit hätte der Mensch auch nicht viel eher mit der "Rettung der Umwelt"
beginnen können, da für dieses Ansinnen zunächst hinreichend überzeugende
wissenschaftliche Erkenntnis und demgemäß ein global gesellschaftlicher
Entwicklungsprozess erforderlich ist; eine Voraussetzung, die erst in letzter Zeit in
einem Ausmaß gegeben ist, um erste Maßnahmen zur Schadensbegrenzung entwickeln und (leider
zögerlich und längst nicht weltweit) angehen zu können.
Grundsätzliche Abhilfe oder absolute Vermeidung von Umweltschäden wird es allerdings nie
geben können, da besagtes Gesamtsystem (Mensch/Technik und Natur) zwar in sich bestens
abgestimmte biologische Regelkreise (biozönotischer Konnex etc.) hat, deren Prozesse zur
Selbstregulation zum Erhalt hinreichender Homöostase evolutionär optimiert sind, jedoch
für die Regulation des sich global ausgedehnten artifiziellen Systems Mensch/Technik-Natur
nicht verfügbar sind.
Das Faktum „Mensch - Technik“ hat sich als nicht mehr rückkoppelbare „Störgröße“ des
Gesamtsystems entwickelt. Alleine die Deckung der essentiell nötigen Nahrungsversorgung
einer längst viel zu stark angewachsenen Weltbevölkerung führt unausweichlich zu weiterer
Belastung und Schädigung der Umwelt.
Da hilft auch kein Rückgriff mehr auf Vorstellungen von der Wiederherstellung eines
harmonischen Zusammenspiels zwischen Natur, Mensch und Tier, zudem die vielbeschworene
Harmonie der Natur dort schlagartig endet, wo auch sie einen
brachial-selbstzerstörerischen „Beitrag“ apokalyptischen Ausmaßes leistet.
Ein durchaus realistisches Katastrophenszenario könnte beispielsweise ein
„Supervulkan-Ausbruch“ sein, etwa Yellowstone, dessen Aschewolken weite Teile Nordamerikas
überdecken und nicht nur dort Millionen Menschenleben kosten würde, zudem eine bislang
kaum berechenbare weltweite Klimabeinflussung und damit sehr wahrscheinlich verheerende
Auswirkungen auf die Versorgung der Menschheit mit Grundgütern mit sich bringen würde.
Einen „Vorgeschmack“ hat uns beispielsweise die Eruption des Eyjafjöll, ein Vulkan in
Südisland vermittelt, der Unmengen giftiger Asche in die Atmosphäre geschleudert,
partiell Transportwege beeinträchtigt und temporär signifikante Temperaturverschiebung
gebracht hat. Jederzeit könnten andere Vulkane aktiv werden oder auch weitere
terrestrische Naturgewalten wie Erdbeben (damit Tsunamis) wie auch extraterrestrisch
ausgelöste Katastrophen, wie Einschläge von Himmelskörpern (Asteroid 2009JF1) unseren
Lebensraum nachhaltig schädigen und ggf. sogar auslöschen.
Allgegenwärtig also die Vorstellung der Apokalypse!
Sollte man angesichts dieser potentiell angelegten Weltuntergangs-Szenarien wieder
zurückfallen müssen in die Furcht unserer Ahnen oder in Fluchtphantasien
(Marsbesiedelung) investieren, schlicht und brav ein Plätzchen auf der Arche Noah erhoffen
oder einfach nur in „rationale Angst“ verfallen?
Ich denke, man kann die biblische Offenbarung der Apokalypse als metaphorische Erzählung
beiseite lassen und sich auf die heute verfügbaren Fakten wissenschaftlicher Forschung
stützen, die uns konkret ein weitgehend gültiges Zustandsbild unserer Lebenswelt liefert.
Nicht beiseite lassen sollte man deshalb das Erkennen der eigenen Verantwortung für die
Umwelt und eine daraus resultierende Lebensführung (dieses unbeschadet einer anzunehmenden
unzureichenden globalen Auswirkung).
Dieses Bewusstsein breit in der Gesellschaft zu verankern, über Umweltverhalten,
Verantwortung von Industrie und Wirtschaft, Gesellschaft und Politik (z.B.
Überbevölkerung) etc. zu diskutieren, ist das eine.
Das andere ist (vornehmlich von sog. Aktivisten) zu erkennen, dass purer Aktionismus eher
die Fronten derer verhärtet, die sich dieser Problematik entweder nicht wirklich bewusst
oder diese willentlich (aus vielfältigsten Gründen) schlichtweg leugnen. Als Beispiel für
fehlgeleiteten Aktionismus würde ich Greta nennen wollen, deren durchaus berechtigtes (und
wirklich nicht nur ihr) Anliegen, mit nahezu unerträglich penetranter Omnipräsenz in allen
Medien und auf allen erdenklichen Foren, geschadet und damit verschlissen wurde.
Wer will schon immerzu die Posaune des Todesengels hören!?
Das meint Ingo wohl, wenn er Dir, Waldemar, anrät, anstatt ständig destruktiv, eher mal
konstruktiv die Situation eines Menschen auf der Erde im nächsten Jahrhundert
auszumalen.
Vielleicht nicht für das nächste Jahrhundert, aber gewiss für die weitere Zukunft sehe
ich unsere Erde als einen Lebensraum, der durch ständige (wenngleich verlustreiche und
schmerzhafte) Optimierungsprozesse eine bisher kaum vorstellbare Realisierung von hoher
Lebensqualität (für Natur, Mensch und Tier) erreichen wird.
Dieses wird durch Menschen erreicht, die gelernt haben werden, ihr jeweiliges Ego
sinnvoll zu positionieren, also nicht durch Preisgabe eines lebensnotwendigen
Ich-Bewusstseins, sondern im Verzicht auf Eigennützigkeit in all ihren negativen
Ausprägungen; quasi als ein Phasenübergang vom destruktiv egozentrischen ICH auf ein
konstruktiv wirkendes WIR. Mit diesem Paradigmenwechsel verliert sich die jämmerliche
Angst um das „eigene“ ICH, mit der bislang ganze Völker in Kriege, in vermeintliche Himmel
und Höllen geschickt wurden und werden.
In diese Richtung würde ich gerne in einen weiteren Beitrag gestalten wollen. Anreize
hierzu finden sich zu meiner Freude hier in philweb mittlerweile zuhauf.
Ach ja, Ingo! Zwar habe ich keine Vision von Parthenogenese (und das als Katholik!),
bestenfalls Kenntnis von diesbezüglich antiken Mythen – und diese lehren uns ebenso:
Leben war und ist zu jeder Zeit – nahezu in jedem Augenblick – lebensgefährlich.
Und doch hören und leben wir gerne Milvas Schlager der 80er: „Hurra wir leben noch!“
Bester Gruß in die Runde! - Karl
PS: Sloterdijks Sphären-Trilogie kenne ich nur vom „Hörensagen“; was das Volumen dieses
Buches anbelangt gilt also: nomen est omen. Gibt es eine Zusammenfassung dieses
gigantischen Werks?
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